Herlasgrün

Herlasgrün


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Pöhl
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pöhl hervorgehoben
50.56666666666712.156666666667370Koordinaten: 50° 34′ N, 12° 9′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Vogtlandkreis
Höhe: 370 m ü. NN
Fläche: 36,59 km²
Einwohner: 2845 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km²
Postleitzahl: 08543
Vorwahl: 037439
Kfz-Kennzeichen: V
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 330
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Jocketa-Kurze Str. 5
08543 Pöhl
Webpräsenz:
Bürgermeister: Friedhard Kaul

Pöhl ist eine Gemeinde im westlichsten Teil Sachsens. Zu der im Vogtlandkreis liegenden Gemeinde gehört die Talsperre Pöhl.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Angrenzende Gemeinden sind Limbach, Neuensalz sowie die Städte Elsterberg, Plauen und Treuen im Vogtlandkreis.

Pöhl setzt sich aus Jocketa mit den Ortsteilen Barthmühle, Trieb und Neudörfel, Ruppertsgrün mit den Ortsteilen Liebau, Christgrün und Rentzschmühle, Herlasgrün, Helmsgrün mit den Ortsteilen Rodlera und Schloßhalbinsel sowie Möschwitz zusammen.

Geschichte

Ortsteil erste Erwähnung Bemerkung
Jocketa 1419 als Gockta
Ruppertsgrün 1365 als Rodensiedlung
Herlasgrün 1380 als Helbergsrune
Helmsgrün 1418
Möschwitz 1266 eines der ältesten Dörfer im Vogtland

Vorgeschichte

Den Kernteil der Gemeinde bildet der Ort Jocketa, welcher nach der Flutung des Ortes Pöhl im Jahr 1961 aufgrund des Talsperrenbaus ausgebaut wurde. Im Zuge der Gemeindereform in den 1990er-Jahren wurden die bereits genannten kleinen Orte zur Gemeinde Pöhl zusammengefasst.

Der Ort Jocketa erhält seine Attraktivität durch seine perfekte Lage nördlich der Talsperre Pöhl (von einigen Punkten im Ort kann man bis auf die Talsperre blicken) als auch durch den Bahnanschluss mittels der zweitgrößten Ziegelsteinbrücke der Welt, der Elstertalbrücke.

Geschichte ab 1990

Gaststätte „Vogtländische Schweiz“

Der Fall der Mauer und die damit verbundene politische Wende hinterließ auch in der Gemeinde Pöhl Ihre Spuren. Der stets beliebte Erholungsort Jocketa verlor nach der Wende vorübergehend seinen „Erholungsort“-Status. Zu DDR-Zeiten war die nahe gelegene Talsperre Pöhl ein beliebtes Ausflugsziel und das ist sie auch heute noch. Einst gab es dort viele Bungalows, die zu Kombinaten der VEB gehörten, nach 1990 konnte man sie privat erwerben.

Ehemals bekannte Gaststätten wurden geschlossen, da sich keine Pächter oder neue Eigentümer fanden, zum Beispiel die für ihre Faschingsveranstaltungen bekannte Vogtländische Schweiz nahe dem Jocketaer Bahnhof, ehemals von der HO betrieben. Sie wurde 1993 noch einmal kurzzeitig eröffnet, dann jedoch vollständig geschlossen und um das Jahr 1998 abgerissen.

Ebenfalls bekannt war die Clubgaststätte. Sie lag in einem Teil einer länglichen Holzbaracke. Nachdem die Gaststätte nach der Wende geschlossen worden war, wurde das Gebäude etwa bis 1995 vom Schulhort genutzt. Ende der 1990er-Jahre musste das Gebäude einer Wohnsiedlung weichen.

Während zu DDR-Zeiten in allen anderen Teilen Pöhls (z. B. Ruppertsgrün) die Grundschulen geschlossen wurden, blieben Grund- und Mittelschule in Jocketa erhalten. Die meisten Schüler der Gemeinde, die nach der Wende die fünfte bis zehnte Klasse besuchten, fuhren täglich mit dem Bus oder Zug nach Jocketa.

Mittelschule Jocketa

Wegen der großen Schülerzahlen wurde die Jocketaer Schule Mitte der 90er-Jahre von der Gemeinde um eine Etage vergrößert. Wegen Geldknappheit konnte die Außenfassade nie komplett fertig gestellt werden. In den Jahren 2000/2001 wurde eine neue Turnhalle errichtet, die jedoch bei einem fahrlässig verursachten Brand, Schäden an der Außenfassade davontrug, die jedoch saniert wurden. Die Halle wird von Vereinen genutzt, zum Beispiel vom TSG Jocketa oder dem JCC-Faschingsverein sowie zum Training durch den Zoll und die Bundespolizei.

2005 wurde beschlossen, die Mittelschule Jocketa wegen der zurückgehenden Schülerzahlen mit dem Ende des Schuljahres 2005/06 zu schließen. Die Klassen wurden auf andere Schulen verteilt. Die Grundschule blieb erhalten. Der ehemalige Schulhort wurde 1998 aufgelöst. Es gibt jedoch noch eine Hortbetreuung im örtlichen Kindergarten.

Vom PBR genutzter Saal

Das Jugendzentrum Jocketa aus den Jahren 1995/96 ist ein moderner Glas-/Betonbau. Freizeitaktivitäten von Tischtennis über Billard bis zu Computerspielen unter ständiger pädagogischer Aufsicht werden angeboten. Seit dem Jahr 2004 gibt es in anderen Gemeindeteilen kleinere Außenstellen des Jugendzentrums Jocketa. Räumlichkeiten des Jugendzwentrums werden an ortsansässige Vereine vermietet.

Der Bahnhof wurde in den Jahren 2000/01 umgebaut, das eigentliche Gebäude blieb jedoch aus Denkmalschutzgründen erhalten. Sämtliche DDR-Plattenbauten wurden saniert und viele neue Ein- und Mehrfamilienhäuser gebaut, so dass sich das Erscheinungsbild des Ortes gewandelt hat

Ende der 1990er Jahre erhielt der Ort Jocketa wieder den Status eines Erholungsortes.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1998: 2873
  • 1999: 2899
  • 2000: 2902
  • 2001: 2866
  • 2002: 2889
  • 2003: 2871
  • 2004: 2884
  • 2007: 2845

Gedenkstätten

  • Eine Grabstätte mit Gedenkstein auf dem Friedhof des Ortsteiles Ruppertsgrün erinnert an neun unbekannte, vermutlich jüdische KZ-Häftlinge, die im Januar 1945 tot aus einem Transportzug geworfen und hier begraben wurden.

Politik

Sitz der Gemeindeverwaltung von Pöhl ist Jocketa.

Verkehr

Die Gemeinde verfügt über vier Bahnhöfe: Herlasgrün, Jocketa, Ruppertsgrün (sämtlich Sachsen-Franken-Magistrale) und Barthmühle an der Strecke von Plauen (Unterer Bahnhof) nach Gera. An allen drei Bahnhöfen hält lediglich die Vogtlandbahn.

Im Norden verläuft die A 72 mit einer 315 Meter langen Brücke über die Talsperre Pöhl, es gibt allerdings keine Autobahnabfahrt.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

Weblinks


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