Bahnstrecke Lottengrün–Plauen

Bahnstrecke Lottengrün–Plauen
Lottengrün–Plauen-Chrieschwitz
Streckennummer: 6669; sä. LPC
Streckenlänge: 12,738 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius: 25 m
Legende
   
von Herlasgrün–Falkenstein
   
0,00 Lottengrün 531 m
   
nach Oelsnitz/Vogtl.
   
3,33 Theuma 488 m
   
5,10 Großfriesen 458 m
   
6,77 Neuensalz 431 m
   
Viadukt Kleinfriesen (100 m)
   
9,21 Plauen (Vogtl)-Kleinfriesen 371 m
   
von Gera
Bahnhof, Station
12,74 Plauen (Vogtl)-Chrieschwitz 333 m
Strecke – geradeaus
nach Weischlitz

Die Bahnstrecke Lottengrün–Plauen war eine Nebenbahn in Sachsen. Sie begann im Bahnhof Lottengrün an der Bahnstrecke Herlasgrün–Oelsnitz und führte nach Plauen (Vogtland). Dort bestand Anschluss an die Elstertalbahn (Gera–Weischlitz).

Geschichte

Im Jahr 1897 forderten die Besitzer der Theumaer Schieferbrüche erstmals einen Bahnanschluss an die Strecke Herlasgrün–Oelsnitz in Lottengrün. 1901 fanden erste Vorarbeiten für eine Industriebahn Lottengrün–Theuma statt. Am 7. Juli 1902 wurde die 3 km lange Güterstrecke genehmigt und wenig später auf einfachste Weise erbaut. Am 15. Dezember 1903 wurde die nur dem Güterverkehr dienende Strecke eingeweiht. Im sächsischen Streckenschema erhielt die Verbindung die Kurzbezeichnung LT.

Die zwischen Falkenstein und Plauen gelegenen Gemeinden forderten jedoch schon bald die Fortführung der Trasse bis Plauen. Mit dem Dekret Nr. 38 von 1910 wurde die Strecke durch den sächsischen Landtag unter der Voraussetzung konzessioniert, dass die an der Strecke liegenden Gemeinden und sonstigen Eigentümer die benötigten Grundstücke kostenlos bereitstellen. Streit gab es noch um den geplanten Endpunkt in Plauen. Wegen des enormen Höhenunterschiedes vom Elstertal bis zum oberen Bahnhof war eine Trassierung dorthin wenig realistisch, sodass als Endpunkt der untere Bahnhof festgelegt wurde. Die Einbindung in die Elstertalbahn war danach in Plauen-Chrieschwitz vorgesehen, von dort bis Plauen unt Bf sollte die Elstertalbahn für den zusätzlichen Verkehr zweigleisig ausgebaut werden.

Die ersten Vorarbeiten begannen 1912/13. Am 5. Oktober 1914 begannen die eigentlichen Bauarbeiten an der Strecke, die wegen des mittlerweile ausgebrochenen Ersten Weltkrieges nur langsam vorankamen. Die Eröffnung der neuen Strecke war ursprünglich für den 1. Oktober 1916 vorgesehen, ab dem 15. November 1917 verkehrten lediglich Güterzüge zwischen Lottengrün und Großfriesen.

Die Arbeiten an dem restlichen Abschnitt bis Plauen verzögerten sich allerdings immer mehr. Wegen gestiegener Arbeitslöhne und Materialkosten war der ursprünglich vorgesehene Kostenrahmen von 2,08 Mio Mark schon weit überschritten worden. Erst am 30. Mai 1923 konnte die komplette neue Strecke mit einem Festakt eröffnet werden. Am 1. Juni 1923 wurde der planmäßige Personen- und Güterverkehr auf der Gesamtstrecke aufgenommen.

1970 beschloss die Reichsbahndirektion Dresden die Einstellung der Strecke. Am 26. September 1970 verkehrten die letzten Reisezüge. Der Güterverkehr wurde noch bis zum Herbst 1972 zur Bedienung der Theumaer Schieferbrüche aufrechterhalten. Ende 1972 begann der Gleisabbau, der bis 1974 beendet war.

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0
  • Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland, Band 2; EK-Verlag, Freiburg, 2002; ISBN 3-88255-687-0

Weblinks


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