Herrenhaus Röcknitz

Herrenhaus Röcknitz
Herrenhaus Röcknitz Frontseite
Eingangsbereich

Das Herrenhaus Röcknitz ist ein als Wasserburg angelegter Bau im Thallwitzer Ortsteil Röcknitz in Sachsen. So befindet sich auf der Westseite immer noch ein großer Teich mit Brücke.

Inhaltsverzeichnis

Anlage

Das Haus ist ein viergiebeliger Bau (zwei jeweils auf der Ost- und der Westseite). An der Westseite ist ein Wappen mit der Jahreszahl 1696 zu erkennen. Im Wappen sind ein Schwan und drei Hüte mit Birkenhahnfedern zu erkennen. Der Schwan steht dabei für die Familie von Plötz und die drei Hüte für die Familie von Birkholtz. Diese stehen für die Herrschaften Joachim von Plötz und Katharina Agnes von Birkholtz, die am 20. November 1670 heirateten. An das Herrenhaus angrenzend befinden mehrere große Wirtschaftsgebäude und auf der Ostseite ein großer Park.

Geschichte

Das Herrenhaus Röcknitz stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Hans von Broda auf Röcknitz bezog im Jahre 1465 14 Groschen Jahreszins aus Czoch, dem heutigen Zwochau. 1495 war Georg von Waren im Rittergut Röcknitz.

Herrenhaus Röcknitz Zugang über die westliche Brücke

Neben den Rittergut existierte um 1500 noch ein zum Domstift Meißen gehörendes Gut in Röcknitz, das später teilweise als Schäferei genutzt wurde.

Christian Zoch wurde im Jahr 1622 Besitzer des Rittergutes Röcknitz. Seine Familie blieb es dann für die folgenden 65 Jahre. 1687 wurde Joachim von Plötz Herr im Rittergut Röcknitz. Er kaufte auch das Rittergut Treben von dem damaligen Besitzer Geheimrat von Bünau und vereinigte es mit dem Rittergut Röcknitz. Am 22. November des gleichen Jahres wurde er auf Befehl des Kurfürsten als Patron mit dem Titel Landkammer- und Bergrat in Röcknitz und Treben eingesetzt. Das Patronatsrecht kam nach 117 Jahren vom Kurfürsten nach Röcknitz zurück

Im Jahr 1696 wurde das jetzige Herrenhaus von Joachim von Plötz in einfach edlem Stil neu hergerichtet. Nach dem Tod des Joachim von Plötz wurde das Patronatsrecht wieder eingezogen und das Gut ging über dreißig Jahre lang an den Oberwachtmeister Karl Reinhard von Hartitzsch.

Im Jahr 1872 kaufte der Königliche Kammerherr Freiherr Karl Alfred von Wächter das Rittergut Röcknitz. Nach dessen Tod 1914 wurde es an die Gebrüder Bautzmann für 500.000 Mark verkauft. Die Gebrüder Bautzmann mussten das Gut schon 1917 wieder an Kommerzienrat Dr. Arthur Köpp verkaufen. Er zahlte für das Rittergut 1,5 Millionen Mark und verpachtete das Gut. Sein Sohn Heinrich übernahm 1935 das Rittergut, wohnte jedoch nicht mehr im Herrenhaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Heinrich Köpp nach Oberndorf am Neckar.

Neuzeit

Das Obergeschoss des Herrenhauses wurde im Jahr 1954 von dreizehn Flüchtlingsfamilien aus Ostpreußen und Schlesien bewohnt. Für diese wurde ein Erker angebaut, und an der nördlichen Außenwand entstand 1947 ein Sanitärtrakt. Das Erdgeschoss und die erste Etage wurden als Berufsschule, Kindergarten, Schulhort und als Büroräume der BHG genutzt. Hier befanden sich eine Bauernstube, die Bücherei, der Seniorentreff, ein Kosmetiksalon, ein Jugendzimmer und eine Wäscherolle. Der letzte Bewohner verließ 1997 das Gebäude, worauf es leer stand und zum Abriss freigeben wurde.

Die Vertreter des Gemeinderates Röcknitz beschlossen 1999 die Erhaltung des Herrenhauses, und im Jahr 2000 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten am und im Herrenhaus des Röcknitzer Rittergutes. So wurde der angebaute Sanitärtrakt wieder abgerissen und Zwischenwände wurden herausgerissen.

Pfingsten 2000 wurde das Erdgeschoss des Herrenhauses feierlich übergeben. Im September 2000 erfolgte die Übergabe des großen Raumes im Herrenhaus. Das Haus wird seitdem für den Röcknitzer Herrenhausmarkt, Galerien und andere Veranstaltungen genutzt. Es besteht auch die Möglichkeit, Räumlichkeiten für Feierlichkeiten anzumieten.

Weblinks

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