Röcknitz

Röcknitz
Röcknitz
Gemeinde Thallwitz
Koordinaten: 51° 27′ N, 12° 47′ O51.45416666666712.782222222222150Koordinaten: 51° 27′ 15″ N, 12° 46′ 56″ O
Höhe: 150 m ü. NN
Einwohner: 800
Eingemeindung: 1. Okt. 1992
Eingemeindet nach: Röcknitz-Böhlitz
Postleitzahl: 04808
Vorwahl: 034263
St. Nikolaus Kirche Röcknitz

Röcknitz ist mit seinen ehemaligen Ortsteilen Röcknitz, Treben und Zwochau ein Teil der Gemeinde Thallwitz. Der Ort liegt am Nordrand der Hohburger Berge ca. 10 km südöstlich von Eilenburg und ca. 10 km nordöstlich des Gemeindesitzes Thallwitz. In der Umgebung von Röcknitz entspringt aus mehreren Quellen der Schwarze Bach, der bei Torgau in der Elbe mündet. Der Ortsname leitet sich vom altslawischen Wort Rakyta für Weide ab und bedeutet so Weidenort und Ort am Weidenfluss.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als erster Ortsteil wurde Treben als Drewan am 10. November 1284 in einer Vergleichurkunde zwischen den Meißner Markgraf Heinrichs des Erlauchten und dem Bischof Withego I. von Meißen urkundlich erwähnt. Schon damals gab es in Treben mehrere Rittersitze. Röcknitz wurde als Parochie von Treben im Jahr 1336 erwähnt.

Röcknitz wurde geprägt durch das im 15. Jahrhundert entstandene Rittergut. Mitte des Jahrhunderts wurde mit der Errichtung des Herrenhauses im Rittergut begonnen. Dieser Bau wurde in Form einer Wasserburg angelegt. Um das Jahr 1500 existierte neben dem Rittergut noch ein zum Domstift Meißen gehörendes Gut.

Der Dreißigjährige Krieg beeinflusste auch Röcknitz. Im März 1637 brannte die Röcknitzer Pfarre ab. Der damalige Pfarrer Christian Kretzschmar wurde das gesamte Vieh genommen und floh vor den Schweden und kam dabei ums Leben. Im Jahr 1646 wurde in Röcknitz und Treben nur ein Kind geboren.

Der Siebenjährige Krieg brachte in der Zeit von August 1758 bis November 1761 starke Belastungen und hohe Abgaben für die Orte mit sich.

Röcknitz bestand aus den drei Orten Röcknitz, Treben und Zwochau. Zwochau wurde seit 1921 als Ortsteil geführt und Treben 1936 nach Röcknitz eingemeindet.

Seit 1887 hat durch die Eröffnung mehrerer Steinbrüche die Steinindustrie den früher landwirtschaftlich dominierten Ort entscheidend geprägt.

Blasonierung

Wappen von Röcknitz

Das Wappen zeigt in rotem Schild einen silbernen Schwan; im silbernen Schildhaupt schräg gekreuzt einen schwarzen Schlägel und einen schwarzen Hammer, beseitet von je einer schwarzen Pflugschar. Der Schwan ist dem Familienwappen der Herren von Plötz entlehnt. Obwohl in „Siebmachers Wappenbuch“ der silberne Schwan in blauem Schild als Familienwappen derer von Plötz beschrieben wird, ist das Adelswappen im Ort selbst nach einer Darstellung in der Kirche und am Rittergut mit rotem Schildgrund bekannt. Die drei Symbole im Schildhaupt symbolisieren die drei ehemaligen Ortsteile Röcknitz, Treben und Zwochau. Die schwarzen Pflugscharen kennzeichnen Röcknitz als Bauerndorf, Hammer und Schlägel stehen für die Steinindustrie im Wappen.

Sehenswürdigkeiten

Das Herrenhaus von Röcknitz

Wirtschaft

Das bedeutendste Unternehmen in Röcknitz ist die Sächsische Quarzporphyr-Werke GmbH.

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Röcknitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 20. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (2. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1898, S. 234.

Weblinks

 Commons: Röcknitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Paul Kühnel:Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 46 Schwerin 1881

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