Herrenschwanden

Herrenschwanden
Kirchlindach
Wappen von Kirchlindach
Basisdaten
Kanton: Bern
Amtsbezirk: Bern
BFS-Nr.: 0354Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 3038
Koordinaten: (597907 / 205439)47.0000027.411118595Koordinaten: 47° 0′ 0″ N, 7° 24′ 40″ O; CH1903: (597907 / 205439)
Höhe: 595 m ü. M.
Fläche: 11.9 km²
Einwohner: 2714
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.kirchlindach.ch
Karte
Karte von Kirchlindach

Kirchlindach ist eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Bern des Kantons Bern in der Schweiz und besteht aus den Orten und Weilern Heimenhaus, Herrenschwanden, Jetzikofen, Kirchlindach, Oberlindach und Niederlindach.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde liegt nördlich der Aare und der Stadt Bern. Die angrenzenden Nachbargemeinden im Norden beginnend im Uhrzeigersinn sind Schüpfen, Diemerswil, Münchenbuchsee, Zollikofen, Bremgarten bei Bern, Bern, Wohlen bei Bern und Meikirch. Kirchlindach grenzt somit auch an die beiden Amtsbezirke Aarberg und Fraubrunnen.

Geschichte

Die Aare war im frühen Mittelalter die Grenze zweier Reiche, Burgund und Alemannien. Mit der 1191 gegründeten Stadt Bern war das heutige Gemeindegebiet lange Zeit nur durch eine Fähre verbunden. Später, als die Stadt mächtig wurde, entschloss man sich zum Bau einer Brücke. Das prächtige Holzbauwerk aus dem Jahre 1469 ist noch heute vorhanden: die Neubrücke, in der untersten Ecke der Gemeinde liegend, mehrmals renoviert.

Sie hatte für Bern grosse wirtschaftliche und militärische Bedeutung, führten doch zwei wichtige Strassen darüber, eine ins Seeland (über Meikirch), die andere ins Fraubrunnenamt (über Oberlindach-Münchenbuchsee). Diese beiden Wege, die sich in Burrishaus gabeln, sind zum Teil noch erhalten. Als der motorisierte Verkehr aufkam und die alte Holzbrücke nicht mehr genügte, wurde die Halenbrücke erstellt (1911-1913). Sie galt in ihrer Zeit als eine technische Pionierleistung, sie wurde als eine der ersten Brücken in der Schweiz aus armiertem Beton errichtet. Sie verbindet heute das Gemeindegebiet mit der Stadt und mit der Autobahn.

Der Name Kirchlindach taucht urkundlich zum ersten Mal im Jahr 1185 auf. In einer sogenannten Schirm- und Bestätigungsbulle vom 2. Oktober 1185 bestätigt Papst Lucius III. der Abtei St. Johannsen zu Erlach ihre Rechte und Besitze in unserer Gegend.

In ihren heutigen Grenzen entstand die politische Gemeinde Kirchlindach erst im Jahre 1880 durch Verschmelzung mit der Gemeinde Bremgarten-Stadtgericht. Letztere bestand nur als Enklaven, aus Teilen von Herrenschwanden, Niederlindach und Oberlindach und zählte bloss 284 Einwohner. Die komplizierten Grenzverhältnisse zwischen den beiden selbstständigen Gemeinden führten zu Streitigkeiten, ja sogar zu Prozessen, eine Marchbereinigung scheiterte am Widerstand der privaten Eigentümer. In dieser Situation stimmten die einzelnen Gemeindeversammlungen einem Zusammenschluss zu und der Grosse Rat des Kantons Bern erteilte die staatliche Genehmigung.

"Lindach" hat übrigens nicht mit einer Linde zu tun, wie man dies aus dem Gemeindewappen - drei Lindenblätter und ein roter Balken auf silbernem Grund - schliessen könnte. Dieses Wappen ist vermutlich erst in diesem Jahrhundert entstanden, während der Ortsname mit der Endung "ach" auf römischen Ursprung schliessen lässt (von aqua=Wasser). Es wird vermutet, dass sich in der Mulde zwischen Kirchlindach und Oberlindach, nördlich der heutigen Staatsstrasse, ein kleiner See befand. Nahe dabei, auf dem "Bärgli", sind Spuren eines römischen Gutshofes gefunden worden.

Namen wie "Buchsacher" und "Muri" lassen ebenfalls auf römische Siedlungen schliessen. Dagegen weisen "Jetzikofen" und "Herrenschwanden" auf alemannischen Ursprung hin.

Eine junge Berner Architekturgruppe baute Ende der fünfziger Jahre in einer Waldlichtung oberhalb der Halenbrücke die Halensiedlung. Sie gilt als ein Denkmal der modernen Baukunst und wird von Fachleuten aus aller Welt besucht.


Bevölkerung

Die Gemeinde zählte im 31. Dezember 2007 2'714 Einwohner. Ein kurzer Rückblick über die Entwicklung zeigt, dass sich diese von 1880 - 1950 mit etwa 1'100 Einwohner konstant hielt. Dann begann allmähliches Wachstum. Städtische und ländliche Siedlungsformen vermischten sich.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1764 1850 1880 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 464 1002 1174 1133 1076 1130 1307 1704 2273 2628 2736

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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