- Herz-Jesu-Marxismus
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Herz-Jesu-Sozialist oder auch Herz-Jesu-Marxist ist ein spöttischer, manchmal abwertend gemeinter Begriff für einen Anhänger der Katholischen Soziallehre und/oder Vertreter des Arbeitnehmerflügels der CDU/CSU.
Die katholische Soziallehre betont aus christlichem Verständnis heraus die Bedeutung von Gemeinwohl, Gerechtigkeit und Solidarität, was traditionell eher Positionen der politischen Linken sind. Dabei bedient sie sich keinerlei im engeren Sinne sozialistischer, marxistischer Thesen, auch wenn christliche Sozialethiker - u.a. aus historischen Gründen - Sozialdemokraten und gemäßigten Marxisten weniger Antipathie entgegenbringen als andere Vertreter der politischen Rechten.
Der Begriff wird von Vertretern anderer politischer Strömungen nicht selten abwertend gebraucht. Sozialdemokraten und Gewerkschaftler verwenden den Begriff in diesem Sinne, um die mit ihnen konkurrierenden christdemokratischen Arbeitnehmervertreter als sentimental-religiös abzuqualifizieren. Vertreter des konservativen und des wirtschaftsliberalen Flügels von Union und FDP benutzen den Terminus, um zum Ausdruck zu bringen, die so Bezeichneten verträten eine im Ergebnis sozialdemokratische bis sozialistische Politik.
Als klassisches Beispiel eines Herz-Jesu-Sozialisten gilt bis heute der langjährige Bundesminister für Arbeit und Soziales Norbert Blüm. Auch der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler sowie in neuerer Zeit der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers werden häufig als Herz-Jesu-Sozialisten bezeichnet.
Literatur
- Jakob Moneta: Norbert Blüm. Herz-Jesu-Marxist oder kapitalistischer Propagandist? Frankfurt a. M 1985 ISBN 3-88332-088-9
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