- Highlife
-
Highlife ist eine Tanz- und Musikrichtung in Ghana und Sierra Leone, die auch in anderen westafrikanischen Ländern anzutreffen ist. Die Ursprünge des Highlife liegen in den 1920ern vor allem in Ghana. Von hier breitete sich der Stil in die anderen Länder Westafrikas aus. Charakteristisch für Highlife sind Elemente aus dem Jazz und die Verwendung von verschiedenen Gitarren.
Highlife entstand als Verschmelzungsprodukt zwischen den traditionellen Elementen der Musik Ghanas mit den Instrumenten aus Europa. Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung spielen dabei Mitglieder der Ethnie der Kru, die als Matrosen auf europädischen Schiffen die Gitarre kennenlernten und in ihre eigene Musik integrierten. Die Gitarre wurde auch in der Musik an derer Volksgruppen wie der Akan und Fante aufgegriffen. Die Kolonialverwaltung hatte bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts das Interesse verfolgt, die eigenen Truppen und Verwaltungsbeamten in den Kolonien zu unterhalten. Einheimische Musiker wurden daher für Militärkapellen und Polizeiorchester ausgebildet und mit europäischen Instrumenten ausgestattet. Die ghanaischen Musiker entwickelten aus den ihnen bekannten traditionellen Rhythmen, in Verbindung mit immer stärker hervor tretenden Elementen aus dem Jazz, einen neuen Musikstil, der auf einem überwiegend europäischen Instrumentarium (bis hin zu Geigen) gespielt wurde. In den 1950er Jahren nahmen die Gruppen noch afrokubanische Perkussionsinstrumente auf. In die Musik zog ein Up-Tempo-Beat ein, der auf verschiedene Arten gespielt werden kann.[1]
Der Name Highlife spielt vermutlich auf die Personengruppe an, für die diese Unterhaltungsmusik zunächst gespielt wurde, nämlich die High Society der Kolonialverwaltung und der oberen Klasse.
In Deutschland entstand in den 1980er Jahren mit dem Burger-Highlife eine Crossover-Version des traditionellen Stils; bedeutende Interpreten waren George Darko und Lumba Brothers. Für die Entwicklung waren ghanaische Immigranten richtungsweisend.[2]
Bekannte Musiker
- (Edie Okonta)
- (Sir Victor Uwaifo)
- (Celestine Okwu)
- (Chief Stephen Osita Osadebe)
- E. T. Mensah
- Gyedu Ambolley
- Jewel Ackah
- Kojo Antwi
- Net Brew
- George Darko
- Rex Gyamfi
- Cardinal Rex Lawson
- Daddy Lumba
- Bobby Benson
- Ambrose Campbell
- S. E. Rogie
- Koola Lobitos
- A.B. Crentsil
- Solomon Ilori
- Prince Nico Mbarga
- Osibisa
- Zeal Onyia
- Pat Thomas
- The African Brothers Band
- The Sweet Talks
- The Tempos
- Eric Agyeman
- M. K. Frimpong
- Fela Kuti (in seinen frühen Jahren)
- King Kennytone (Kenneth Otone)
Literatur
- Wolfgang Bender: Sweet Mother: Afrikanische Musik. Trickster Verlag, München 1985
- Graeme Ewens: Africa O-Ye! A Celebration of African Music. Guinness Publishing, London 1991
- Ronnie Graham: Stern's Guide to Contemporary African Music. Pluto Press, London 1989
Einzelnachweise
- ↑ Christian Schulze, Jean Trouillet African Highlife (Linernotes) 1990
- ↑ Goethe-Institut über Burger-Highlife
Wikimedia Foundation.