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Walter Hirrlinger (* 24. Juni 1926 in Tübingen) ist ein deutscher Politiker der SPD und Ehrenpräsident des Sozialverbands VdK Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Hirrlinger absolvierte nach der Schule eine kaufmännische Lehre, wurde aber in den Kriegsdienst eingezogen und am 2. Januar 1945 durch einen Schuss so schwer verletzt, dass er fünf Jahre im Rollstuhl sitzen musste. Nach dem Krieg war er als Journalist und Schriftsteller (Novellen und Romane) tätig, bevor er seit den 1950er Jahren hauptamtlich für den VdK arbeitete.
Politische Ämter
Von 1953 bis 1968 war Hirrlinger Mitglied des Gemeinderats der Stadt Esslingen am Neckar, von 1959 bis 1989 außerdem Kreisrat des Landkreises Esslingen. Im Dezember 1960 rückte er anstelle von Gotthilf Schenkel als Abgeordneter in den Landtag von Baden-Württemberg ein. Nach den Landtagswahlen von 1964 und 1968 wurde er erneut Abgeordneter. Von 1966 bis 1968 hatte er den Vorsitz der SPD-Fraktion inne. Von 1964 bis 1968 war er zugleich stellvertretender Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg; bis 1975 blieb er Mitglied des Landesvorstands. In der Großen Koalition unter Ministerpräsident Hans Filbinger war Hirrlinger von 1968 bis 1972 Minister für Arbeit und Soziales.
Nach seiner Ministertätigkeit wurde er Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat Baden-Württemberg. Dieses Amt hatte er bis 1986 inne.
Neben seiner Tätigkeit bei der Neuen Heimat war Hirrlinger von 1974 bis 1994 auch Vorsitzender des Regionalverbands Mittlerer Neckar (heute Region Stuttgart) und von 1972 bis 1992 stellvertretender Vorsitzender des VdK-Landesverbands Baden-Württemberg. Bis 1982 war er Mitglied des Bundesvorstands des Sozialverbands, danach des Präsidiums. 1990 wurde er als Nachfolger von Karl Weishäupl Präsident des VdK Deutschland. Dieses Amt bekleidete er bis zum 30. September 2008. Seine Nachfolgerin ist Ulrike Mascher. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel bezeichnete Walter Hirrlinger als „mächtigsten Rentenlobbyisten“ Deutschlands.
Familie
Walter Hirrlinger ist verheiratet mit Lore Hirrlinger und war Vater einer geistig behinderten Tochter, die 2005 im Alter von 45 Jahren starb.
Ehrenämter und Auszeichnungen
Seit ihrer Gründung 1979 ist Hirrlinger Präsident der Action Européenne des Handicapés. 2000 war er Schirmherr der deutschen Hospizhilfe. Im gleichen Jahr und 2004 war er Vorsitzender des Sprecherrates des Deutschen Behindertenrates.
Hirrlinger ist seit 1978 Träger der Baden-Württembergischen Verdienstmedaille. 1979 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz, 1984 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern verliehen.
Weblink
Sozialminister des Landes Baden-WürttembergErmin Hohlwegler | Josef Schüttler | Walter Hirrlinger | Annemarie Griesinger | Dietmar Schlee | Barbara Schäfer | Helga Solinger | Erwin Vetter | Friedhelm Repnik | Tanja Gönner | Andreas Renner | Monika Stolz
Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag von Baden-WürttembergAlex Möller (1952–1961) | Walter Krause und Hermann Veit (1961–1964) | Walter Krause (1964–1966) | Walter Hirrlinger (1966–1968) | Heinz Bühringer (1968–1972) | Walter Krause (1972–1973) | Rudolf Schieler (1973–1976) | Erhard Eppler (1976–1980) | Ulrich Lang (1980–1988) | Dieter Spöri (1988–1992) | Ulrich Maurer (1992–2001) | Wolfgang Drexler (2001–2006) | Ute Vogt (2006–2008) | Claus Schmiedel (seit 2008)
Personendaten NAME Hirrlinger, Walter KURZBESCHREIBUNG baden-württembergischer Landespolitiker (SPD), Sozialpolitiker GEBURTSDATUM 24. Juni 1926 GEBURTSORT Tübingen
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