- Hirrlingen
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Wappen Deutschlandkarte 48.41148.8883423Koordinaten: 48° 25′ N, 8° 53′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Tübingen Verwaltungs-
gemeinschaft:Rottenburg am Neckar Höhe: 423 m ü. NN Fläche: 12,81 km² Einwohner: 2.942 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner je km² Postleitzahl: 72145 Vorwahl: 07478 Kfz-Kennzeichen: TÜ Gemeindeschlüssel: 08 4 16 018 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schloßhof 1
72145 HirrlingenWebpräsenz: Bürgermeister: Manfred Hofelich (FWV) Lage der Gemeinde Hirrlingen im Landkreis Tübingen Hirrlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tübingen, in Baden-Württemberg (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Hirrlingen liegt rund neun Kilometer südwestlich von Rottenburg am Neckar und rund neun Kilometer nordwestlich von Hechingen am Rand des Landschaftsschutzgebiets Rammert. Anteile der Naturschutzgebiete Espenloch-Hintere Halde und Kapfhalde liegen auf der Gemarkung Hirrlingen.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Die Gemarkungsfläche der Gemeinde Hirrlingen beträgt 1281 Hektar.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Hirrlingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Tübingen beziehungsweise zum Zollernalbkreis ¹
Rottenburg am Neckar, Bodelshausen, Hechingen ¹, Rangendingen ¹ und Starzach
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde gehören das Dorf Hirrlingen und die Häuser Obere Mühle und Untere Mühle.
Im Gemeindegebiet liegen mehrere abgegangene, heute nicht mehr bestehende Ortschaften; Bossenhausen im Osten der Gemarkung wurde 1289 als Bossenhusen erstmals genannt und war wohl bereits vor 1332 unbewohnt. In der heutigen Flur Harbach lag die in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Marpach erwähnte Ortschaft Marbach.[2]
Bevölkerung
Gemessen an der Einwohnerzahl ist Hirrlingen die kleinste selbständige Gemeinde des Landkreises Tübingen.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung war auf einer Urkunde des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen aus dem Jahre 1091.
Um 1100 traten in historischen Quellen die Herren von Hirrlingen in Erscheinung, die in und um Hirrlingen, im schwäbischen und elsässischen Raum beheimatet waren oder dort Besitz und Rechte hatten. Nach dem Aussterben der Hirrlinger gelangten deren Güter in Hirrlingen im 13. Jahrhundert an die Grafen von Hohenberg, die damit die Herren von Ow (Obernau) belehnten. Durch Zukäufe im 15. und 16. Jahrhundert bildete sich die Ower Ortsherrschaft über Hirrlingen heraus, die als Rittergut Teil der vorderösterreichischen Landesherrschaft war. Die Herren von Ow erbauten 1557/1558 das Hirrlinger Schloss, eine Pfarrkirche St. Martin ist 1606 bezeugt, eine St.-Sebastianus-Bruderschaft im 18. Jahrhundert. Aus einer Gemeinschaft von religiösen Frauen im 14. Jahrhundert entwickelte sich ein Dominikanerinnenkloster. Auch das Kloster Bebenhausen hatte zeitweise Besitz in Hirrlingen.
Die Hirrlinger Linie der Herren von Ow starb 1709 aus, in ihrer Nachfolge herrschten u. a. die Grafen von Attems zwischen 1749 und 1790 über Hirrlingen. Der Ort wurde 1805 württembergisch, das Dominikanerinnenkloster 1789 säkularisiert, das Schloss 1821 an die Gemeinde Hirrlingen verkauft, die es als Rathaus nutzt.
Politik
Gemeindepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Barockkirche, erbaut im 18. Jahrhundert
- Schloss Hirrlingen, erbaut im 16. Jahrhundert
Regelmäßige Veranstaltungen
- Hammeltanz, Tradition seit 1578, Hammelkönigspaar 2007: Bastian Zug + Julia Mengert[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich auf der Wabengrenze 112/329.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Vinzenz Stehle (1901–1967), Politiker (NSDAP), Reichstagsabgeordneter
Literatur
- Michael Buhlmann: Die Herren von Hirrlingen und das Kloster St. Georgen im Schwarzwald. (= Vertex Alemanniae, H. 15) St. Georgen 2005
- Hirrlingen, bearb. v. Hans Jänichen und Gerhard Kittelberger, in: Handbuch der historischen Stätten, Bd. 6: Baden-Württemberg, hg. v. MAX MILLER u. GERHARD TADDEY (= Kröner Tb 276), Stuttgart 2. Aufl. 1980, S. 341
- Hans Jänichen: Herrschafts- und Territorialverhältnisse um Tübingen und Rottenburg im 11. und 12. Jahrhundert. Tl. 1: Die freien Herren. (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, Bd. 2) Stuttgart, 1964
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 147–148
- ↑ Acht Paare kreisten bei der Hirrlinger Kirbe gemächlich um Wecker und Hammel, Schwäbisches Tagblatt vom 22. Oktober 2007
Weblinks
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