Hirschbiegel

Hirschbiegel
Oliver Hirschbiegel (Wien 2009)

Oliver Hirschbiegel (* 26. März 1957 in Hamburg) ist ein deutscher Regisseur. Zu seinen Filmen gehören Das Experiment und der viel diskutierte und sehr erfolgreiche Film Der Untergang.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Nach dem Besuch einer Waldorfschule entschließt sich Hirschbiegel, als Küchenjunge zur See zu fahren. Allerdings scheint ihn hier bald die Lust zu verlassen und so entschied er sich, an der Hamburger Hochschule für bildende Künste Malerei und Grafik zu studieren. Später wechselte er ins Studienfach Film über.

Erste Erfolge feierte Hirschbiegel als Performancekünstler mit der Gruppe M. Raskin Stichting, gemeinsam mit Andy Coerper, Rotraut Pape und Eschi Fiege. Weiterhin war er maßgeblich an der Entwicklung eines Videomagazins namens Infermental beteiligt.

Zum Film kam Hirschbiegel über seinen Freund, den Drehbuchautor Michael Arnal, der ihn als Aufnahmeleiter für die dritte Staffel der Fernsehserie Losberg vermittelte. Hier ist Hirschbiegel auch in einem witzigen Auftritt als italienischer Gangster Inglese an der Seite von Ida di Benedetto und Sky Dumont zu sehen.

Sein erstes Drehbuch Das Go! Projekt konnte Hirschbiegel 1986 an das ZDF verkaufen. Er führte hier anschließend auch Regie. Es folgten in den folgenden Jahren verschiedene Fernsehprojekte. Bemerkenswert ist hier der 1991 ausgestrahlte Thriller Mörderische Entscheidung, welcher in Form zweier Filme die gleiche Geschichte aus der Sicht zweier Personen zeigt, wobei der Zuschauer selbst die Perspektive bestimmen konnte: beide Versionen wurden gleichzeitig in ARD und ZDF ausgestrahlt; ein im deutschen Fernsehen einmaliger Vorgang. Hirschbiegel zeigte sich auch für die Tatort-Folgen Kinderspiel (1992) und Ostwärts (1994) verantwortlich, ebenso führte er Regie bei insgesamt vierzehn Folgen der Fernsehserie Kommissar Rex.

Sein erster Kinofilm wurde im Jahr 2001 der Psychothriller Das Experiment mit Moritz Bleibtreu. Hierfür wurde er u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Nach diesem Erfolg folgte im Jahr 2002 sein Film Mein letzter Film mit Hannelore Elsner in der Hauptrolle. Auch für diesen Film wurde Hirschbiegel vielfach von Kritikern und Publikum gleichermaßen gelobt.

2004 folgte dann der Film, mit dem er weltweit Aufmerksamkeit erregt. Er führt Regie bei dem von Bernd Eichinger produzierten Projekt Der Untergang. Der Film beschreibt die letzten Tage Adolf Hitlers im Führerbunker in Berlin. Dieser Film ist nicht unumstritten und sorgte weltweit für hitzige Diskussionen. Andererseits erfuhr Hirschbiegel für seine Regiearbeit große Anerkennung. Der Untergang wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Dazu gehört eine Nominierung als bester fremdsprachiger Film bei der Oscarverleihung 2005.

Dem Der Untergang nachfolgenden Filmprojekt blieb Oliver Hirschbiegel dem Thema Drittes Reich treu. Im Auftrag des NDR drehte Hirschbiegel den Fernsehfilm Ein ganz gewöhnlicher Jude nach dem gleichnamigen Bühnenstück. Die Hauptrolle spielt Ben Becker.

Hirschbiegels nächster Film war die bereits fünfte Verfilmung des Romans Die Körperfresser kommen mit dem Titel Invasion. Kinostart in Deutschland war der 18. Oktober 2007. Dieser Film entstand im Gegensatz zu Hirschbiegels früheren Projekten nicht in Deutschland sondern in den USA. Der Film blieb an den Kinokassen weit hinter den Erwartungen zurück und wurde auch von der Kritik überwiegend sehr negativ bewertet.

Hirschbiegels jüngster Film ist der in England produzierte Spielfilm Five Minutes of Heaven, der 2009 in die Kinos kommen soll.

2007 war er Jury-Mitglied des 3. Zurich Film Festival unter dem Vorsitz von US-Produzent Albert S. Ruddy.

Filmografie

Auszeichnungen

Weblinks


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