- Hispano-Suiza 8
-
Der Hispano-Suiza 8 war ein Flugmotor des spanischen Herstellers Hispano-Suiza. Es handelte sich um einen wassergekühlten V8-Motor mit um 90° gegeneinander geneigten Zylinderreihen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Triebwerk wurde Ende 1914 von dem Schweizer Ingenieur Marc Birkigt entworfen, der zusammen mit dem Spanier Damian Mateu 1904 die Firma in Barcelona gegründet hatte. 1911 wurde in Paris eine Tochterfirma eingerichtet. Bis Kriegsbeginn bauten beide Firmen nur Automobile und Motoren dafür. Erst im Dezember 1914 entschlossen sich die Inhaber, auch Flugmotoren zu bauen Der erste war ein Vierzylinder-Reihenmotor, von dem zwei, zusammengebaut, den Achtzylinder ergaben.
Besonderes Merkmal des im Februar 1915 auf den Prüfstand gekommenen Motors 8 A waren die aus Aluminium in einem Stück gegossenen Zylinderbänke, in welche die Stahllaufbuchsen der Zylinder eingeschraubt waren. Das Kurbelwellengehäuse war horizontal geteilt. Jede der beiden Zylinderreihen hatte eine obenliegende Nockenwelle mit Königswellenantrieb. Die Zylinder hatten je ein Einlass- und ein Auslassventil, die von der Nockenwelle über Tassenstößel betätigt wurden.
Das Triebwerk wurde, nach dem es den Abnahmelauf am 21. Juli 1915 erfolgreich bestanden hatte, von 1915 an in Frankreich gefertigt. Von dieser ersten, 140 PS leistenden Version wurden nur 50 Motoren hergestellt, die mit einem Claudel-Doppelvergaser ausgerüstet waren. Ab Oktober 1915 wurde die mit einem Zenith-Doppelvergaser ausgerüstete, auf 150 PS gebrachte Ausführung 8 Aa fertiggestellt, für die Großbritannien, Italien, Japan, Russland, die Schweiz und auch die USA die Nachbaurechte erwarben und den Motor in großer Stückzahl produzierten. Die Gesamtzahl dieser Ausführung betrug etwa 6000 Einheiten. In Großbritannien wurde die Version 8 Aa als Wolseley Viper hergestellt und unter anderem in der Royal Aircraft Factory S.E.5 verwendet.
Die verbesserte Ausführung 8 Ab wurde ab November 1916 geliefert und leistete durch höhere Kompression 180 PS. Diese Ausführung wurde zunächst hauptsächlich von der französischen Marine eingesetzt. Insgesamt wurden davon 11.320 Stück in Frankreich hergestellt, dazu kamen nochmals 1.853 Stück bei Wolseley. Beide Ausführungen wurden u.a. in der SPAD S.VII verwendet.
Im April 1917 kam der Hispano-Suiza 8 B mit 200 PS, später 235 PS, und einem serienmäßigen Untersetzungsgetriebe heraus. Mit dieser Version wurde auch die SPAD S.XIII ausgerüstet. Mit insgesamt etwa 21000 davon gebauten Einheiten, die bei einer großen Zahl von Lizenznehmern entstanden, war dies einer der meistverwendeten Motoren des 1- Weltkriegs.
Um die Leistung weiter zu steigern, wurde der Hubraum vergrößert. So entstand der Hispano-Suiza 8 F mit 300 PS, der auch in den USA von der Wright-Martin Aircraft Company und deren Nachfolgern produziert wurde. Von dieser letzten Ausführung wurden etwa 9000 Stück gefertigt, davon 6000 in den USA.
Technische Daten
Hispano-Suiza 8A 8Aa 8Ab 8B 8F Bohrung [mm] 120 140 Hub [mm] 130 150 Hubraum [cm³] 11760 11730 18500 Verdichtung 4,7 5,3 Länge [m] 1,19 1,25 1,31 1,36 1,32 Breite [m] 0,81 0,83 0,85 0,86 0,89 Höhe [m] 0,77 0,81 0,87 0,90 0,88 Gewicht [kg] 195 215 230 236 256 Leistung [PS] 140 150 180 200/235 300 bei Drehzahl 1900 2000 2100 2300 2100 Quellen
- Beschreibung Hispano Suiza 8 (PDF-Datei; 2,99 MB)
- Janes all the worlds aircraft, 1919
Siehe auch
Weblinks
Commons: Hispano-Suiza 8 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Propellertriebwerk
- Reihenmotor (Luftfahrt)
- Motorenmodell (V-Motor)
Wikimedia Foundation.