Histoplasmose

Histoplasmose
Klassifikation nach ICD-10
B39 Histoplasmose
ICD-10 online (WHO-Version 2011)
Histoplasma capsulatum in einer Silber-Färbung
Geschwür bei Histoplasmose

Die Histoplasmose (oder Retikuloendotheliale Zytomykose) ist eine systemische Infektionskrankheit durch Infektion mit dem Pilz Histoplasma capsulatum. In der Mehrzahl der Fälle ist nur oder vorwiegend die Lunge befallen. Dem Vorkommen des Erregers entsprechend ist die Histoplasmose in Süd-, Mittel- und Teilen Nordamerikas, Indonesien und Afrika verbreitet. Fälle in Westeuropa sind die Ausnahme.

Pathologie

Die Ansteckung mit dem im Erdboden lebenden Pilz erfolgt durch Einatmen der Sporen. In der Lunge werden diese durch Makrophagen phagozytiert. Sie entwickeln sich innerhalb der Makrophagen zur Hefeform, die sich durch Sprossung vermehrt. Es kommt zur Bildung kleiner, zunächst epitheloidzelliger Granulome, die später zum Teil zentral eine „verkäsende“ Nekrose aufweisen. Die Abheilung erfolgt unter Verkalkung. Über den Blutkreislauf können Histoplasmen verschleppt werden und sekundär Lymphknoten, Leber und Milz befallen. Besonders das Retikuloendotheliale System ist in den Befall einbezogen.

Klinik

Die meisten Infektionen verlaufen stumm, d. h. sie werden von den Erkrankten nicht bemerkt. Ausschlaggebend für etwaige Symptome ist die Infektionsdosis und die Abwehrlage des Wirtes. Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 17 Tagen können sie sich als allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber und trockener Husten manifestieren. Bei AIDS-Erkrankten und immunsupprimierten Patienten sind Histoplasmosen häufiger und verlaufen schwerer. Hier können schwere disseminierte (weitverteilte), geschwürige Gewebeschäden auftreten. Auch Todesfälle sind beschrieben.[1]

Eine Behandlung wird nur bei schweren disseminierten Verläufen für notwendig erachtet und intravenös mit Amphotericin B durchgeführt.

Einzelnachweise

  1. Frank, KM et al. Investigation of the cause of death in a gene-therapy trial. N Engl J Med. 2009 Jul 9;361(2):161-9 PMID 19587341
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