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Hochgebirgsjägerzüge sind Sonderzüge der deutschen Gebirgsjägerbataillone 231 (Bad Reichenhall), 232 (Berchtesgaden) und 233 (Mittenwald). Hochgebirgsjäger werden durch einen Aufnahmetest ausgewählt und qualifizieren sich durch hohe körperliche Fitness, Ausdauer und alpinistische Fähigkeiten. Ihr Aufgabenspektrum geht über das gewöhnlicher Gebirgsjägereinheiten weit hinaus.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Die Anwärter der Hochgebirgsjägerzüge müssen sich einem strengen Aufnahmetest unterziehen. Der zweitägige Test umfasst eine Konditions-, eine Ski- und eine Kletterprüfung im alpinen Gelände und unter erschwerten Umständen. Erhöhte Anforderungen werden auch an die psychische Eignung gestellt. Durch dieses Auswahlverfahren stellen „Hochzügler“ – wie sie unter den Gebirgsjägern genannt werden – eine hochqualifizierte und homogene Truppe von Bergsoldaten dar.
Hochgebirgsjäger unterliegen als Sondereinheiten einer besonderen Ausbildung: Neben der militärischen Ausbildung wird unter anderem behelfsmäßige und planmäßige Bergrettung, Orientierung im Gelände und Überleben in der Natur ausgebildet. Außerdem werden ständig die alpinen Fähigkeiten geschult. Zur Verbesserung der Kondition bilden regelmäßige Bergläufe und Märsche einen wichtigen Teil des Dienstalltags. Ein weiterer wichtiger Teil und das eigentliche Handwerkszeug des Hochgebirgsjägerzuges ist der Gefechtsdienst im Hochgebirge. Besondere Gefechtshandlungen wie Handstreich und Hinterhalt werden ebenso intensiv geübt wie Verteidigung und Aufklärung.
Aufbau
In Friedenszeiten ist der Hochgebirgsjägerzug Teil der 1. Kompanie eines Bataillons. Im Verteidigungsfall untersteht er direkt dem Befehl des Bataillonskommandeurs. Zug- und Gruppenführer sind Heeresbergführer, der größte Teil des Zuges besteht aus Mannschaftsdienstgraden.
Aufgaben
Einsatzgebiete des Hochgebirgsjägerzugs sind militärisches Gefecht (sowohl Sommer- als auch Winterkampf im extremen, unwegsamen und steilen Gelände, in der Regel im Hochgebirge), das Herstellen von Seilsicherungsanlagen für nachfolgende Truppen, sowie die planmäßige und behelfsmäßige Bergrettung. Im Katastrophenfall unterstützen die Hochgebirgszüge die zivile Bergrettung.
Ausrüstung
Die Hochgebirgsjägerzüge können zur Erfüllung ihrer speziellen Aufgaben auf ein breites Spektrum moderner Ausrüstung zurückgreifen. Neben der Standardwaffe G36 gehören eine vollständige Kletter-, Skitouren- und Eiskletterausrüstung zur Ausstattung, die damit wesentlich spezieller und umfangreicher ist als die gewöhnlicher Gebirgsjäger. Der Hochgebirgsjägerzug verfügt darüber hinaus unter anderem über spezielle Bergrettungsgeräte wie Lawinensonden, behelfsmäßige Skiverschraubung, Lawinenschaufeln, diverse Akjas (z. B. UT2000). Als Fahrzeuge dienen der Unimog 406, das Hägglund BV 206 sowie der Wolf.
Kameradschaft
Aufgrund der besonderen Anforderungen bildet sich unter den Angehörigen der Hochgebirgszüge eine besonders intensive Kameradschaft heraus, die sich sowohl im Umgang zwischen Vorgesetzten und Untergebenen wie auch in einer engen Verbundenheit nach dem aktiven Dienst in der Bundeswehr zeigt.
Weblinks
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