Hof- und Staatsdruckerey

Hof- und Staatsdruckerey
Seite von Band 1 des sogenannten "Kronprinzenwerks" (1886), Druck und Verlag der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei

Die k.u.k. Hof- und Staatsdruckerey war die k. k. des Kaisertums Österreich, später k.u.k. Hof- und Staatsdruckerei von Österreich-Ungarn bis 1918. Gegründet wurde sie von Kaiser Franz I. am 18. September 1804 als „eigene Hof- und Staatsdruckerey“ in Wien und war im ärarischen Besitz (im Besitz des Hofes). Ihr erster Standort befand sich in Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters in der Singerstraße.

Erster Direktor war Joseph Vincenz von Degen (1761–1827). Die Hof- und Staatsdruckerey wurde zunächst 10 Jahre als Provisorium geführt, mit kaiserlicher Entschließung vom 21. Oktober 1814 wurde sie zu einer ständigen Einrichtung. Zweck der Gründung war es, sämtliche Druckarbeiten für staatliche und höfische Stellen kostenschonend in einer Hand zu bündeln - unter anderem eine Reaktion auf Preisabsprachen, mit denen vier der bisherigen Hofbuchdrucker die Preise hoch gehalten hatten.[1] Während der Napoleonischen Kriege verlegte man 1805 die Druckerei vorübergehend nach Pest, 1809 nach Großwardein.

Nach dem Jahr 1841 war Alois Ritter Auer von Welsbach, der Vater von Carl Auer von Welsbach Direktor der Hof- und Staatsdruckerei. Unter Alois Auers Leitung wurde die Technik des Naturselbstdrucks zu höchster Perfektion entwickelt. 1850 begann die Hof- und Staatsdruckerey mit der Briefmarkenherstellung.

1889 verordnete Kaiser Franz Joseph I., dass mit dem österreich-ungarischen Ausgleich alle Ämter, Ministerien und Dienstzweige des Hofes die Bezeichnung „kaiserliche und königliche“ (k.u.k.) zu führen haben. Die Hofdruckerei wurde somit k.u.k. Hof- und Staatsdruckerey. Die Druckerei übersiedelte 1891 an den Rennweg 16 im 3. Bezirk Landstraße, wo sich bis 1888 der Kaiserliche Stadel befunden hatte.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Monarchie wurde 1918 aus der k.u.k. Hof- und Staatsdruckerey die staatliche Österreichische Staatsdruckerei und die Staatsdruckerei OAG Ungarn.

Siehe auch

Literatur

  • Franz Stamprech: 175 Jahre Österreichische Staatsdruckerei. Entwicklung und Geschichte der Österreichischen Staatsdruckerei. (Mit 67 Bildtafeln und einer 40 Seiten starken Bildbeilage im Mehrfachdruck). Verlag der Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1979.
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 5. Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 276f.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu Stamprech, bes. S. 5–10

48.19516.3844444444447Koordinaten: 48° 11′ 42″ N, 16° 23′ 4″ O


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