- Hohenpeissenberg
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Weilheim-Schongau Höhe: 780 m ü. NN Fläche: 20,44 km² Einwohner: 3860 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 189 Einwohner je km² Postleitzahl: 82383 Vorwahl: 08805 Kfz-Kennzeichen: WM Gemeindeschlüssel: 09 1 90 130 Adresse der Gemeindeverwaltung: Blumenstr. 2
82383 HohenpeißenbergWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Dorsch (CSU) Hohenpeißenberg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Der einstige Bergbauort liegt im Pfaffenwinkel.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Hohenpeißenberg liegt im bayerischen Oberland. Es existiert nur die Gemarkung Hohenpeißenberg.
Der 988 m hohe Hohe Peißenberg wird wegen seiner überwältigenden Rundsicht vom Tourismusverband auch der „Bayerische Rigi“ genannt. Er gilt als der schönste Panoramaberg Bayerns. Deshalb hat er einen eigenständigen Namen. Frühe Beinamen waren "mons doctus" wegen der Gelehrsamkeit auf dem Hohenpeißenberg (älteste Bergwetterstation der Welt, betreut durch die Rottenbucher Augustinerchorherren und nach der Säkularisation (1803) durch die Pfarrer und Schullehrer). Nach dem Krieg führte der Deutsche Wetterdienst dort die Wetterbeobachtungen fort. Eine andere Bezeichnung des Hohen Peißenbergs ist "mons parnanssus". Seit der Zeit der Renaissance hat der Hohe Peißenberg eine der großen bayerischen Wallfahrten, die auch durch die Säkularisation nicht zum Erliegen kam.
An der Südseite des Ortes fließt die Ammer vorbei. Der Großteil der Einwohner befindet sich auf der Südseite des Berges, ein weiterer kleinerer Teil ist auf der Westseite (Ortsteil Hetten), ein geringer Anteil der Einwohner ist auf der Nordseite und Ostseite.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Peiting (westlich), Peißenberg (östlich), Wessobrunn (nördlich) und jenseits der Ammer im Süden liegt Böbing.
Geschichte
1514 wurde auf dem Hohen Peißenberg eine Wallfahrtskirche erbaut. Aus der Schlosskapelle Schongau wurde eine geschnitzte Muttergottesfigur auf den Hohen Peißenberg gebracht. Diese Figur gewann schnell den Ruf eines Gnadenbildes, eine Wallfahrt entwickelte sich. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts musste deswegen eine zweite Kirche (die Wallfahrtskirche) angebaut werden, was dem Ensemble seine typische Silhouette verleiht: Vom Ort Hohenpeißenberg gesehen liegt die Kapelle links vom Kirchturm der Wallfahrtskirche, die Wallfahrtskirche selbst rechts.
Im Jahr 1525 kam es auf dem Hohen Peißenberg beim Bauernaufstand zum Treueschwur der bayerischen Bauern für ihren Herzog und ihren Glauben.
Augustinerchorherren des Klosters Rottenbuch betreuten die Wallfahrt auf den Berg seit 1604 bis zur Säkularisation 1803. Während der Säkularisation wurde die Wallfahrtskirche zur Kirche der Pfarrei Hohenpeißenberg bestimmt und somit gerettet.
Die Augustiner führten auch erste meteorologische Entwicklungen durch. Seit 1781 bestehen praktisch ununterbrochene meteorologische Beobachtungsreihen, heute befindet sich das Meteorologische Observatorium auf dem Hohen Peißenberg.
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Zuvor gehörte das Ortsgebiet zu Peiting. Hohenpeißenberg gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Schongau des Kurfürstentums Bayern.
Am 8. Mai 1837 begann der staatliche Pechkohlenbergbau im Peißenberger Raum mit dem Anschlag des Hauptstollens im Ortsteil Brandach. Um Kohle vom Unterbauschacht bis zur Kohlenwäsche am Tiefstollen in Peißenberg transportieren zu können, gab es von 1898 bis 1928 eine 3,6 km lange Seilbahn. Der Abbau in der Peißenberger Mulde wurde erst 1968, in Peiting, bis 1971 eingestellt.
Durch eine Neugliederung der Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau vom 12. April 1976 kam zur Gemeinde Hohenpeißenberg im Jahre 1978 ein größerer Anteil der aufgelösten Gemeinde Ammerhöfe hinzu, auch von Peiting wurde kleines Gebiet übernommen.[1]
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.986, 1987 dann 3.231 und im Jahr 2000 3.984 Einwohner gezählt.
Politik
Erster Bürgermeister:[2] Amtszeit Bürgermeister Partei 1948–1960 Konrad Heiß ? 1960–1978 Ludwig Regau SPD 1978–2008 Karl Graf CSU seit 2008 Thomas Dorsch CSU Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 437.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 41.000 €.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Schatzkammer vom Hohenpeißenberg, das höchstgelegene Museum (988 m) im Pfaffenwinkel.
Bauwerke
- Wallfahrtskapelle und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt mit Rokokofresken (1748) von Matthäus Günther, 1514 resp. Anfang 17. Jahrhundert auf dem Hohen Peißenberg erbaut.
- Die Pfarrkirche "Auferstehung unseren Herrn Jesus Christus" mit Grundsteinlegung im Jahr 1960 im Ortskern auf der Südseite des Berges
- Fernsehturm Hohenpeißenberg, erbaut 1978 mit 158,76 m Höhe.
- Meteorologisches Observatorium mit seit dem 1. Januar 1781 bis heute geführten meteorologischen Beobachtungen, die damit die älteste Bergwetterstation der Welt ist.
Verkehr
Auf der Südseite der Ortes läuft die B 472, die von Irschenberg nach Marktoberdorf verläuft, durch. Derzeit ist eine Umgehungsstraße im Bau, die südlich am Ort vorbeilaufen wird. Diese Umgehung wird eine Verlängerung der bereits fertiggestellten Umgehungen von Peißenberg und Peiting – Schongau. Ebenfalls auf der Südseite des Hohen Peißenbergs befindet sich ein kleiner Bahnhof an der Bahnstrecke Weilheim–Schongau.
Literatur
- Max Biller & Arbeitskreis Ortsgeschichte: Hohenpeißenberger Heimat-Lexikon, Gesamtherstellung: Esta-Druck GmbH, Polling, 1998, 527 Seiten, erhältlich u. a. bei der Gemeindeverwaltung
- Georg Scherzl: Haus- und Hofgeschichte Hohenpeißenberg mit 217 Seiten von 2006
- Franz Hohenleitner: Kleine Ortsgeschichte von Hohenpeissenberg von 1954 mit 29 Seiten, Druck: Hans Eiband, Hohenpeißenberg
- Max Biller & Ludwig Stippel: Bergbau und Bergbaumuseum am Hohen Peißenberg. Ein Führer durch die Geschichte des Bergbaus im Bereich des Bayerischen Rigi. 3. Auflage, 2006. Bezugsquelle: Verein "Bergbaumuseumsfreunde Peißenberg e. V."
- Peter Winkler: Geschichte der Meteorologie in Deutschland, Hohenpeißenberg 1781 - 2006 - das älteste Bergobservatorium der Welt; Offenbach am Main 2006; Selbstverlag des Deutschen Wetterdienstes, 174 Seiten, ISBN 3-88148-415-9
- Cornelia Lüdecke: 225 Jahre meteorologische Bergstation Hohenpeißenberg. Naturwissenschaftliche Rundschau 59(11), S. 602 - 604 (2006), ISSN 0028-1050
Einzelnachweise
- ↑ Max Biller, Hohenpeißenberger Heimatlexikon, Seite 219 (Stichwort: Gemeindegebiet/Gemeindegebietsreform)
- ↑ vgl. Hohenpeißenberger Heimat-Lexikon, Autor: Max Biller und der Arbeitskreis Ortsgeschichte, 1998, Seite 165 f
Weblinks
- Hohenpeißenberg: Wappengeschichte vom HdBG
- Website Meteorologisches Observatorium Hohenpeißenberg mit Beschreibung des Observatoriums, aktuellen Wetterdaten und Webcam
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