Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Hohenpeißenberg)

Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Hohenpeißenberg)
Die Wallfahrtskirche mit Priesterhaus
Hoher Peißenberg mit Doppelkirche

Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt ist eine katholische Wallfahrtskirche auf dem Hohen Peißenberg im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Das Patrozinium der Kirche wird am 15. August (Mariä Himmelfahrt) gefeiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem es zuvor eine hölzerne Kapelle am Fuße des Berges gab, bauten 1514 die um den Berg herum verstreut wohnenden Bauern eine gemauerte Kapelle auf dem Berg.[1][2][3] Diese Bauern gehörten damals noch zu Peiting. Der Standort auf dem Gipfel des Berges wurde wahrscheinlich deswegen gewählt, weil er eher zentral für die dessen Anwohner lag. Der herzogliche Pfleger von Schongau, Georg von Pienzenau, brachte aus der Schlosskapelle Schongau eine hölzerne Muttergottes-Figur in die Kapelle. Diese Figur gewann schnell den Ruf eines Gnadenbildes und es entwickelte sich eine Wallfahrt. 1604 übertrug Herzog Maximilian I. die Wallfahrtsseelsorge an das Kloster Rottenbuch. Die Kapelle wurde bald zu klein und von 1616 bis 1619 wurde eine zweite größere Wallfahrtskirche mit Priesterwohnhaus angebaut, wodurch eine Doppelkirche entstand.

Von 1747 bis 1748 bekam die Gnadenkapelle ihre Rokoko-Ausstattung, sie ist daher prunkvoller als das angebaute Kirchengebäude. Die Wessobrunner Joseph Schmuzer und sein Sohn Franz Xaver Schmuzer übernahmen die Raumgestaltung und die Stuckatur, der vom Nordosthang des Hohen Peißenbergs stammende Matthäus Günther übernahm die Freskomalerei,[4] Franz Xaver Schmädl war zuständig für die Bildhauerarbeiten. Das große Deckenfresko in der Gnadenkapelle stellt die Übergabe der Wallfahrtstätte an das Kloster Rottenbuch dar. Günther war als Junge Ministrant auf dem Berg, nach beurkunden von des Rottenbucher Stiftsdekans P. Joachim Hoffmair († 1755).[5]

Das Kloster Rottenbuch wurde 1803 wegen der Säkularisation in Bayern aufgelöst. Die Wallfahrtstradition kam deswegen nicht völlig zum erliegen.

Varia

  • Die Kirche wird nachts mit Scheinwerfern angestrahlt und ist daher auch dann weithin sichtbar.
  • Momentan gibt es, nach alten Originalen nachgemachte Wallfahrtsmedallien, in unterschiedlichen Ausführungen zu kaufen.
  • Bis 2012 wird die Gnadenkapelle renoviert und kann bis dahin nicht besucht werden.

Quellen

Literatur

  • Hohenpeißenberger Kirchenführer, 2. Auflage, Gestaltung und Druck: Karl Motz & Co. KG Schongau

Einzelnachweise

  1. Franz Hohenleithner: Kleine Ortsgeschichte von Hohenpeissenberg, Druck: Hans Eiband, Hohenpeißenberg 1954, Seite 2 f
  2. Hubert Assum, Max Biller: Ortsporträt. In: Max Biller: Hohenpeißenberger Heimatlexikon, Seite 434 f
  3. Georg Jocher: Der Hohe Peißenberg – ein Wallfahrtsberg, Seite 264, in: Max Biller: Hohenpeißenberger Heimatlexikon
  4. Franz Hohenleithner: Kleine Ortsgeschichte von Hohenpeissenberg, Druck: Hans Eiband, Hohenpeißenberg 1954, Seite 18
  5. Hans Rohrmann: Die Wallfahrtskirche auf dem Hohen Peißenberg – Zur Restaurierung des Gnadenkapelle, in: Lech-Isar-Land 2009/2010, Seite 255

Weblinks

 Commons: Wallfahrtskirche Hohenpeißenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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