Alt-Rhoden

Alt-Rhoden
Kirchenruine Alt-Rhoden
Tympanon (Abguss; Original jetzt in der Stadtkirche Rhoden)

Alt-Rhoden ist ein wüstgefallener, mittelalterlicher Siedlungsplatz nahe der ehemaligen Stadt Rhoden, heute ein Stadtteil von Diemelstadt (Hessen), mit erhaltener romanischer Kirchenruine.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Siedlungsspuren sind ungefähr aus dem Jahr 800 nachgewiesen. Damals befand sich in der Siedlung ein karolingischer Hof. Der Name ist nicht eindeutig geklärt. Es tauchen die Namen Radi, Rothum, Rothen und Roden auf. Im Jahr 1020 übergab der auf der Wartburg bei Warburg residierende Graf Dodiko die Siedlung aus dem Corveyschen Besitz an Bischof Meinwerk und das Hochstift Paderborn. In den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts verließen die Bewohner Alt-Rhodens die Siedlung und siedelten sich bei der Burg Rhoden an, da diese besseren Schutz bot.

Die Kirche wurde um 1000 erbaut und war der Jungfrau Maria sowie dem Apostel Bartholomäus geweiht. Sie wurde auch nach dem Verlassen der Siedlung noch bis 1817 als Begräbniskirche für die umliegenden Orte genutzt. Hiervon zeugen noch heute zahlreiche Grabsteine. 1792 wurde bei Grabungen die ursprüngliche Kreuzform der Anlage freigelegt.[1]1856 stürzte das Dach des Langhauses der Kirche ein, die damit zur Ruine wurde. 1858 bis 1860 wurde die Giebelwand abgerissen. Von besonderer Bedeutung ist ein Tympanon, das in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstand und die Ausgießung des Heiligen Geistes darstellt.

51.48989.01425

Literatur

  • Misschalk/Kulik: Land an der Eder und Diemel, ISBN 3870770414
  • Bau- und Kunstdenkmäler Kreis Twiste, S. 224-227.

Einzelnachweise

  1. Stadtkirche Rhoden auf der Seite posaunenchor-rhoden

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rhoden (Diemelstadt) — Rhoden Gemeinde Diemelstadt Koordinaten: 51° 29′ N …   Deutsch Wikipedia

  • Rhoden — Als Rhoden wurde früher ein Bezirk, ein Gebiet oder eine Aue bezeichnet. Die Bezeichnung ist auf das noch heute benutzte Wort Roden zurückzuführen. Der Begriff Rhode (ohne n) ist heutzutage vor allem in den Schweizer Kantonen Appenzell… …   Deutsch Wikipedia

  • Diemelstadt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Diemelstadt — Diemelstadt …   Wikipedia

  • Adolf I. (Waldeck und Schwalenberg) — Adolf I. von Waldeck und Schwalenberg († 3. Oktober 1270) war von 1218 bis 1224 Graf von Schwalenberg, von 1224 bis 1228 Graf von Schwalenberg und von Waldeck (jeweils gemeinsam mit seinem Bruder Volkwin IV.), und von der Erbteilung im Jahre 1228 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Burgen und Schlösser in Hessen — Auf dem Gebiet des deutschen Bundeslandes Hessen befindet sich eine Vielzahl von Schlössern und Burgen, viele von ihnen allerdings im Stande von mehr oder weniger gut erhaltenen Ruinen. Dazu zählen auch Rittergüter und Herrenhäuser. Diese zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Hessen — Residenzschloss Darmstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Schweiz [2] — Schweiz (Gesch.). Die ersten Bewohner der S. sollen celtischen Ursprungs gewesen u. von Nordost eingewandert sein. Sie waren in vier Stämme getheilt, wurden zusammen Helvetier genannt u. lebten in freier Verfassung. Nach ihnen hieß das Land… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schweiz — (Schweizerische Eidgenossenschaft, hierzu Karte »Schweiz«), ein aus 22 (resp. 25) Bundesgliedern, den Kantonen (resp. Halbkantonen; vgl. die Übersicht auf S. 185), bestehender Bundesstaat, zwischen 5°57 26 und 10°29 40 östl. L. und 45°49 2 und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geschichte der Stadt Hannover — Ein Merian Kupferstich zeigt die Stadt Hannover um 1650, im Vordergrund die Windmühle auf dem Lindener Berg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”