Dodiko

Dodiko

Graf Dodiko (* 10. Jahrhundert; † 29. August 1020) verwaltete in den ersten Jahrzehnten des 11. Jahrhunderts von seiner Burg auf dem Wartberg in Warburg weite Gebiete im sächsischen Hessengau, im Ittergau („Nitherga“) und im Nethegau. Sein Grundbesitz reichte von Höxter im Norden bis weit nach Süden in den nordhessischen Raum.

Dodiko wird dem nur fragmentarisch beurkundeten Geschlecht der Haolde (oder Haholde) zugerechnet, die im westlichen Teil des Raums Paderborn, Warburg und Corvey im 10. und 11. Jahrhundert als Grafen amtierten. Er mag ein Enkel des ersten und Bruder des zweiten Haold gewesen sein. Er wird anderseits auch in manchen Quellen als zu einer der Amelung-Linien der Billunger gehörig angesehen; demnach wäre er ein Sohn Sigebodos I., Enkel Amelungs V. und Urenkel Amelungs IV. gewesen und hätte seinen Bruder Sigebodo II. überlebt.

Nachdem der von ihm vorgesehen Erbe, sein einziger (unehelicher) Sohn, im Jahre 1018 bei einem Reitunfall tödlich verunglückt war, schloss Dodiko mit Bischof Meinwerk von Paderborn einen „Prekarie-Vertrag“. Darin vermachte er dem Paderborner Hochstift seinen gesamten Besitz, erhielt aber für den Rest seines Lebens dessen Nutzung. Dodiko starb am 29. August 1020.

Kaiser Heinrich II. bestätigte die Besitzübertragung und übertrug 1021 auch die gräflichen Rechte im sächsischen Hessengau an Bischof Meinwerk. Heinrichs Nachfolger, Kaiser Konrad II., entzog Paderborn die gräflichen Rechte nach einer vom Erzbistum Mainz ausgehenden Intrige und gab sie an Mainz; 1033 kamen sie jedoch endgültig an Paderborn.

Literatur

  • Franz-Josef Dubbi: „Der Warburger Burgberg. Grafensitz – Landesburg – Schloß – Wallfahrtsort – Friedhof“, Hg. Museumsverein Warburg, Warburg
  • Franz Irsigler: „Bischof Meinwerk, Graf Dodiko und Warburg. Herrschaft, Wirtschaft und Gesellschaft des hohen Mittelalters im östlichen Westfalen,“ in: Westfälische Zeitschrift 126/127, 1976/77, S. 181-200
  • Hans-Werner Peine, „Dodiko, Rütger von der Horst und Simon zur Lippe: Adelige Herren des Mittelalters und der frühe Neuzeit auf Burg, Schloss und Festung,“ in: Hartmut Polen, Hinter Schloss und Riegel. Burgen und Befestigungen in Westfalen, Münster, 1997

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