Hoi An

Hoi An
Hội An (Vietnam)
DMS
Hội An
Hội An
Altstadt von Hội An*
UNESCO-Welterbe

Japanische Brücke in Hội An
Chùa Cầu - die Japanische Brücke in Hội An
Staatsgebiet Vietnam Vietnam
Typ Kultur
Kriterien ii, v
Referenz-Nr. 948
Region Asien und Ozeanien
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung 1999  (Sitzung 23)

* Der Name ist auf der Welterbe-Liste aufgeführt.
Die Region ist von der UNESCO klassifiziert.

Handelsrouten der Seidenstraße
Logo der Altstadt von Hội An

Hội An (zu dt. Friedvoller Versammlungsort) ist eine Küstenstadt am Südchinesischen Meer in Mittelvietnam (Annam). Sie liegt 30 km südlich von Đà Nẵng in der Provinz Quảng Nam an der Mündung des Sông Thu Bồn und hat heute ca. 75.000 Einwohner.

Hội An war einst der größte Hafen in Südostasien und gilt als ein Hafen der Seidenstraße. Unter den Cham wurde die Stadt Lâm Ấp Phố (Champa-Stadt) genannt, später Hài Phố (Ort am Meer) und unter den Franzosen aufgrund eines Missverständnisses Faifo. Der Name Hội An erschien erstmals 1630 auf einer Karte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt wurde im 4. Jahrhundert von den Cham gegründet. Mit deren Rückzug verlor sie erstmals an Bedeutung. Unter der Herrschaft von Regent Nguyễn Hoảng (1558 - 1622) und dessen Sohn Nguyễn Phúc Nguyễn (1623 - 1634) wurde der Hafen nach außen geöffnet. Es siedelten sich zahlreiche Händler-Familien aus China und Japan an, deren Länder sich Ende des 15. Jahrhunderts offiziell abgeschottet hatten, und ihre Waren in ausländischen Häfen umschlagen ließen. Durch die Nähe zu China eignete sich Hội An für japanische Schiffe, die die Genehmigung dazu besaßen, Shuinsen genannt, und den Hafen bei Nordost-Monsun in 40 Tagen erreichen konnten. Zu dieser Zeit war die Stadt zweigeteilt, jenseits der japanischen Brücke (Chùa Cầu) wohnten die japanischen Familien.

Als 1635 der Außenhandel in Japan endgültig verboten wurde, verlagerte sich die Bedeutung des Hafens erneut. Zu dieser Zeit wurden europäische Handelsniederlassungen in Hội An gegründet: 1613 die English East India Company, 1636 die holländische Vereenigde Oostindische Compagnie und 1644 die französische Compagnie des Indes Orientales. Zu der Zeit ließen sich Inder, Portugiesen, Holländer und Franzosen nieder­. Der geschäftliche Erfolg der Gesellschaften war allerdings gering, so dass sie sich bald zurückzogen. Als 1644 die Ming-Dynastie in Bejing von den mandschurischen Qing gestürzt wurde, flohen zahllose Chinesen nach Südostasien und übernahmen Hội An geradezu.

Mit der zunehmenden Versandung des Hafens mussten die immer größeren Handelsschiffe in den Hafen von Đà Nẵng ausweichen. So verlor Hội An im 18. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung. Während der Tây Sơn-Rebellion wurde die Stadt 1780 weitgehend zerstört und nochmals aufgebaut. 1888 erklärten die Französische Kolonialmacht Đà Nẵng zur Hauptstadt von Annam und auch die Eisenbahn wurde 1930 an Hội An vorbei gebaut[1].

Diesem Niedergang hat die Stadt allerdings den Erhalt des historischen Stadtbildes zu verdanken. Die Altstadt wurde 1999 von der UNESCO zum Welt­kulturerbe erklärt, da sie als gut erhaltenes Beispiel eines südostasiatischen Handelshafens aus dem Zeitraum vom 15. bis zum 19. Jahrhundert gilt, deren Gebäude eine Verschmelzung einheimischer und fremder Einflüsse, vor allem dem Stil südchinesischer Kleinstädte, zeigen.

Sehenswürdigkeiten

  • Chùa Cầu (Japanische Brücke) (17. Jahrhundert)
  • Nhà Tấn Ký (Tấn Ký-Handelshaus) (19. Jahrhundert)
  • Chinesische Versammlungshallen mit Tempeln
  • Museum über Stadtgeschichte von Hội An

Tourismus

Nach Kauf eines Pauschaltickets zu 75.000 đ (Stand: 15. Januar 2007) lässt sich dort eine von drei chinesischen Versammlungshallen, eines von vier alten Häusern (z. B. mit einer traditionellen Apotheke) und entweder die japanische Brücke oder den Quan Công Miếu (Tempel von Quan Công) besichtigen. Außerdem gilt das Pauschalticket zum Besuch eines von drei Museen sowie für ein Konzert traditioneller Musik oder einen Kunsthandwerk-Workshop.

Siehe auch

Quellenangaben

  1. Martin H. Petrich: Vietnam, Kambodscha und Laos, Mair Dumont Dumont 2004, ISBN 3770143981

Weblinks

15.883333333333108.333333333337Koordinaten: 15° 53′ N, 108° 20′ O


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