- Alt Reichenau
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Stare Bogaczowice Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Wałbrzych Geographische Lage: 50° 51′ N, 16° 2′ O50.84805555555616.035277777778Koordinaten: 50° 50′ 53″ N, 16° 2′ 7″ O Einwohner: 1.300 Postleitzahl: 58-312 Telefonvorwahl: (+48) 74 Kfz-Kennzeichen: DBA Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Gemeindegliederung: 8 Schulzenämter Fläche: 86,89 km² Einwohner: 4.151 (30. Juni 2008[1]) Verwaltung (Stand: 2008) Gemeindevorsteher: Leszek Świętalski Adresse: ul. Główna 132
58-312 Stare BogaczowiceWebpräsenz: www.starebogaczowice.ug.gov.pl/ Stare Bogaczowice (deutsch Altreichenau; auch Alt Reichenau) ist ein Dorf im Powiat Wałbrzyski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Stare Bogaczowice liegt elf Kilometer nordwestlich von Wałbrzych entfernt. Nachbarorte sind Chwaliszów und Cieszów im Nordosten, Szczawno-Zdrój und Konradów im Südosten, Lubomin und Jabłów im Süden, Witków und Jaczków (Hartmannsdorf) im Südwesten und Gostków (Gießmannsdorf) sowie Marciszów (Merzdorf) im Westen.
Geschichte
Reichenau wurde um 1210 gegründet und war 1222 im Besitz des Klosters Heinrichau. Nach der Anlage des Dorfes Neu Reichenau 1263 wurde das bisherige Reichenau als Alt Reichenau bezeichnet. 1292 übergab es Herzog Bolko I. dem von ihm neu gegründeten Zisterzienserkloster Grüssau. Dessen Abt Petrus I. verzichtete 1389 auf die Scholtisei in Reichenau zugunsten des Andres Withen. 1392 fiel Altreichenau zusammen mit dem Herzogtum Schweidnitz an die Krone Böhmen. Nach den Zerstörungen durch die Hussiten 1427 erfolgte ein Wiederaufbau. 1518 konnte Abt Franz die Scholtisei von den Brüdern Melchior und Hans Bryning für 300 ungarische Gulden zurückkaufen. Zur Bestreitung der Türkensteuer musste Abt Johannes V. 1547 Altreichenau zusammen mit Neureichenau, Quolsdorf und Wittgendorf an Hans von Schaffgotsch verpfänden. 1571 kamen die Dorfschaften wiederum in Klosterbesitz. Für das Jahr 1576 sind 74 Bauern nachgewiesen.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Altreichenau zusammen mit Schlesien 1742 an Preußen. 1810 wurde das Klostergut säkularisiert. Nach der Neugliederung Preußens gelangte es 1815 an die Provinz Schlesien und gehörte ab 1816 zum Landkreis Jauer. Seit 1874 war die Landgemeinde Altreichenau Sitz des gleichnamigen Amtsbezirks, der 1933 in den Landkreis Landeshut und 1934 in den Landkreis Waldenburg umgegliedert wurde. 1939 bestand Altreichenau aus 1691 Einwohnern.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Altreichenau 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Stare Bogaczowice umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1975–1998 gehörte Stare Bogaczowice zur Woiwodschaft Wałbrzych.
Sehenswürdigkeiten
- Die katholische Pfarrkirche St. Josef wurde während der Amtszeit des Grüssauer Abtes Bernardus Rosa durch den Maurermeister Martin Urban 1685–1689 errichtet. Der zweigeschossige Hauptaltar besteht aus einem Kruzifix, flankiert von der hl. Maria und dem hl. Joseph, darüber befindet sich das Gemälde Himmelfahrt Mariä. Die Gemälde mit Portraits von Grüssauer Äbten stammen aus dem Ende des 18. Jahrhunderts.
- Das ehemalige Klostergut mit Wirtschaftshof im Westteil des Dorfes wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet und mehrmals renoviert. Es ist eine zweigeschossige Anlage mit Walmdächern und Dachgauben.
- Die St.-Anna-Kapelle wurde als Stiftung der St.-Anna-Bruderschaft 1735–1736 vermutlich durch den Klosterbaumeister Joseph Anton Jentsch erbaut und 1935 renoviert. Die Deckenmalereien schuf der Liegnitzer Maler Franz Heigel 1736, den gemalten Altar der Grüssauer Maler Joseph Noepel 1777.
- Die evangelische Kirche wurde 1777–1780 an der Stelle eines Vorgängerbaus von etwa 1750 errichtet. Es war eine Saalkirche mit zweigeschossigen, umlaufenden Emporen. Derzeit Ruine.
Gemeindegliederung
Die Landgemeinde (gmina wiejska) Stare Bogaczowice besteht aus folgenden Ortsteilen:
- Cieszów (Fröhlichsdorf)
- Chwaliszów (Quolsdorf)
- Gostków (Gießmannsdorf)
- Jabłów (Gaablau)
- Lubomin (Liebersdorf)
- Nowe Bogaczowice (Neureichenau; 1263 gegründet, bis 1810 im Besitz des Klosters Grüssau; 1818 Landkreis Bolkenhain, 1934 nach Gießmannsdorf (Gostków) im Landkreis Landeshut eingemeindet)
- Stare Bogaczowice (Altreichenau)
- Struga (Adelsbach)
Verweise
Literatur
- Heinrich Bartsch: Unvergessene Waldenburger Heimat. Norden (Ostfriesl.) 1969, S. 340–342
- P. Ambrosius Rose: Kloster Grüssau. Stuttgart 1974, ISBN 3-8062-0126-9, S. 32, 35, 51, 55
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien, Deutscher Kunstverlag München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 867–868
Weblinks
- Amtsbezirk Alt Reichenau
- Gemeindeverzeichnis Kreis Jauer 1908
- Gemeindeverzeichnis Landkreis Waldenburg 1945
- Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
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