Holm-Seppensen

Holm-Seppensen

Holm-Seppensen ist ein Ort in der nördlichen Lüneburger Heide, etwa 6 km südlich von Buchholz in der Nordheide in Niedersachsen gelegen. Verwaltungsrechtlich ist Holm-Seppensen seit 1972 ein Stadtteil von Buchholz in der Nordheide. Zur Ortschaft gehören neben dem Ortsteil Holm-Seppensen die Ortsteile Seppensen und Holm.

Der Ort Holm-Seppensen liegt geografisch zwischen Buchholz in der Nordheide, Sprötze und Holm am nördlichen Rand der Lüneburger Heide. Holm-Seppensen hat einen eigenen Bahnhof an der Strecke Buchholz (Nordheide)−Soltau−Hannover im Hamburger Verkehrsverbund.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bahnhof Holm-Seppensen im Jahre 1957. Auf dem Bahnsteig Bundeskanzler Konrad Adenauer mit seiner Sekretärin und Regierungssprecher Felix von Eckardt.

Die Siedlung Holm-Seppensen entstand 1901, als Holm und Seppensen einen eigenen Bahnhof an der neuen Verbindung BuchholzSoltau, der Heidebahn bekommen sollten. Da die beiden Dörfer sich aber nicht auf einen Standort einigen konnten, entstand der Bahnhof mitten in der damaligen Heidelandschaft genau zwischen den beiden Orten. Holm-Seppensen wurde Naherholungsziel der nahen Großstadt Hamburg.

Mit der Wandervogel-Bewegung kamen immer mehr Menschen in an manchen Wochenenden völlig überfüllten Zügen. Bald entstanden das erste Gasthaus, ein Kino, ein Lebensmittelgeschäft und als besonderer Anziehungspunkt ein Naturbadeteich mit Zeltplatz. Ein zweites Gasthaus an der Seppenser Mühle in knapp zwei Kilometer Entfernung zum Bahnhof wurde beliebtes Ausflugsziel.

Zwischen dem ersten und Zweiten Weltkrieg wurden viele Wochenendhäuser errichtet, aus denen sich eine lockere Ansiedlung mit Grundstücksgrößen zwischen 4000 und 8000 m² bildete. Im Laufe des Krieges fanden in Holm-Seppensen viele Hamburger Zuflucht, insbesondere nach der schweren Bombardierung Hamburgs im Sommer 1943. Die Umwandlung von Wochenendhäusern in Gebäude zur dauerhaften Nutzung, die Verdichtung der Bebauung mit stetig kleiner werdenden Grundstücken und die Umwandlung der umliegenden offenen Heideflächen in Wald veränderten das Ortsbild nach dem letzten Krieg in hohem Maße.

1972 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Holm, Seppensen und Teile von Thelstorf unter dem Namen Holm-Seppensen zusammengefasst und im Zuge der Gemeindereform der Stadt Buchholz zugeschlagen, nachdem eine Zusammenlegung mit den Gemeinden Sprötze, Schierhorn und Handeloh nicht zustande gekommen war.

Holm-Seppensen liegt an der Bahnlinie mit der Streckenfahrplannummer 123 („Heidebahn“). Diese Strecke beginnt in Buchholz und endet in Soltau, die Züge fahren aber seit 1999 teilweise auch über Soltau hinaus bis Bennemühlen oder zum Hannover Hauptbahnhof. Seit mehreren Jahren setzte sich der im Sommer 2003 gegründete Verein Kulturbahnhof Holm-Seppensen für das längere Zeit leerstehende Bahnhofsgebäude ein. Der Verein hat mittlerweile das Empfangsgebäude von der Stadt Buchholz gepachtet und liebevoll renoviert. Ein buntes Veranstaltungsprogramm aus Kursen, Vorträgen, Lesungen, Ausstellungen und Konzerten sowie die neu eingerichtete Heidebücherei sorgen für kommunikatives Leben. So ist der alte Bahnhof neu erwacht und bildet durch seine Umnutzung wieder einen Mittelpunkt des Ortes.

Politik

Wahl zum Ortsrat der Ortschaft Holm-Seppensen 2011
in Prozent
 %
40
30
20
10
0
31,0%
22,3%
3,8%
23,6%
19,3%
keine
Sonst.
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-2,1%
+2,6%
-1,2%
+9,3%
+1,7%
-10,1%
Sonst.
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Wahlen zum Ortsrat

Kommunalwahl 2006

Bei der Kommunalwahl am 10. September 2006 erreichten bei einer Wahlbeteiligung von 55,7 % (in Klammern die Zahl der Mandate) CDU 33,1 % (4), SPD 19,7 % (2), Bündnis 90/Die Grünen 14,3 % (2), FDP 5,0 % (0), Unabhängige Wählergemeinschaft Buchholz/Holm-Seppensen (UWG) 17,6 % (2), Initiative dezentrale Abwasserentsorgung (IDA) 8,7 % (1), Bürgerunion Buchholz (BUB) 1,4 % (0).

Kommunalwahl 2011

Bei der Kommunalwahl am 11. September 2011 erreichten bei einer Wahlbeteiligung von 59,5 % (in Klammern die Zahl der Mandate) CDU 31,0 % (3), SPD 22,3 % (3), Bündnis 90/Die Grünen 23,6 % (3), FDP 3,8 % (0), Unabhängige Wählergemeinschaft Buchholz/Holm-Seppensen 19,3 % (2).

Ortsbürgermeister

Der Vorsitzende des Ortsrates wird gemäß der Hauptsatzung der Stadt Buchholz in der Nordheide durch die Ortsräte gewählt. Der Vorsitzende des Ortsrates führt die Bezeichnung "Ortsbürgermeister".

Holm-Seppensener Ortsbürgermeister

  • 1948–1986: Richard Heuer (bis 1972 Bürgermeister der Gemeinde Seppensen)
  • 1986–2001: Dieter Hoppe (SPD)
  • 2001–200?: Regina Spandau-Mylius (Bündnis 90/Die Grünen)
  • 200?–2006: Hannelore Mottig (SPD)
  • seit 2006: Bettina Jägersberg (CDU)

Besonderheiten

In Holm-Seppensen bieten sich vor allem naturbetonte Aktivitäten an. Die den Ort umgebende abwechslungsreiche Heide-, Wald-, Wiesen- und Ackerlandschaft, von den Lohbergen herab bis zu den der Seeve zufließenden Bächen, hat für alle Naturgenießer, egal ob sie als Spaziergänger, Jogger und Radfahrer unterwegs sind, hohen Freizeitwert.

Beliebte Ausflugsziele sind der am Campingplatz gelegene Naturbadeteich, der als Angelsee genutzte Seppenser Mühlenteich, die Lohbergen, die Heidelandschaft des Büsenbachtals mit dem Pferdekopf, die Höllenschlucht und der ebenfalls in Mitten einer Heidelandschaft gelegene 129 m hohe Brunsberg.

Das Heimatmuseum „Sniers Hus“, ein idyllisch anmutendes Hofensemble aus verschiedenen vom Geschichts- und Museumsverein Buchholz vor dem Abriss geretteten bäuerlichen Gebäuden der nahem Umgebung, das seit den 1970er Jahren in Seppensen entstand, eröffnet Einblicke in die Lebenswelt vergangener Zeiten. Eine in der ehemaligen Schule untergebrachte lokalgeschichtliche Ausstellung ergänzt den in den Bauten erfahrbaren Zeitraum um die mehrtausendjährige Besiedlungsgeschichte der Region.

Gleich nebenan und auch eine weitere Reise lohnend liegt das Gelände des Alaris Schmetterlingspark Buchholz. In drei unterschiedlich klimatisierten Hallen (tropische, subtropische und mediterrane Klimazone) erlebt man je nach Jahreszeit unterschiedliche Arten von hunderten frei fliegender Schmetterlinge inmitten ihrer Wirts- und Futterpflanzen.

Ebenfalls vom Geschichts- und Museumsverein Buchholz betreut, gepflegt und mit Leben erfüllt wird die Wassermühle in Holm, deren vollständig funktionstüchtiges Mahlwerk regelmäßig an Mahl- und Backtagen in Gang gesetzt wird. Das dort ausgemahlene Mehl wird meist am gleichen Tag nach überlieferten Rezepten verarbeitet, im Backhaus des „Sniers Hus“ ausgebacken und anschließend an Besucher und andere Freunde regionaler Backwaren verkauft.

Für die älteren Mitbürger befindet sich in dem vom Ehepaar Scheer der Ortschaft Holm-Seppensen überlassenen Germuth-Scheer-Hus eine Altenbegegnungsstätte auf einem 7000 m² großen parkähnlichem Areal.

Holm-Seppensen verfügt mit der Mühlenschule über eine Grundschule, sowie über zwei Kindergärten. Diese sind der ev. Kindergarten "Am Schoolsolt" und der Kindergartenverein Seppensen e.V.. Seit November 1998 hat Holm-Seppensen auch einen eigenen Jugendtreff. Dieser ist zweimal wöchentlich geöffnet.

Am letzten Augustwochenende findet in Holm-Seppensen alljährlich das Heideblütenfest statt, das vom Bürger- und Verkehrsverein veranstaltet wird. Schon seit 1949 wird hier eine Heidekönigin gewählt, jüngeren Datums ist die Wahl eines Heidekönigs.

Holm-Seppensen darf sich seit 2007 „Ausgewählter Ort 2007 im Land der Ideen“ nennen.

Sport

Der Ort Holm-Seppensen besitzt auch einen eigenen Sportverein. Dieser wurde 1949 als SV Holm gegründet. Später wurde er erweitert, denn viele Menschen zogen nach Holm-Seppensen. Heute heißt er SV Holm-Seppensen. Der Verein besitzt ein Vereinsheim und einen Fußballplatz in Wörme. Außerdem stehen dem Verein auch der Schulsportplatz und die Schulsporthalle der Mühlenschule in Holm-Seppensen zur Verfügung. Der Verein hat knapp 600 Mitglieder. Die angebotenen Sparten des Vereines sind Fußball, Gymnastik, Judo, Sportakrobatik, Tischtennis, Turnen und Volleyball.

In Holm-Seppensen sind ferner der 1969 gegründete Tennisclub TC Seppensen mit 8 Außen- und 3 Hallenplätzen und der 1972 gegründete Tennisclub TC Nordheide mit 6 Außen- und 3 Hallenplätzen ansässig.

Golffreunde erfreuen sich seit 1982 im Golf Club Buchholz-Nordheide e. V. erstklassiger Anlagen.

Seit Ende 2007 gibt es nach einem Umbau einer ehemaligen Tennishalle des TC Nordheide nun auch eine Bowling Anlage in Holm-Seppensen.

Literatur

  • Dierk Lawrenz / Lothar Eichmann: Die Heidebahn - Von Buchholz über Schneverdingen nach Soltau. 85 Jahre durch die Lüneburger Heide, EK-Verlag: Freiburg 1986, ISBN 3-88255-209-3 [2., überarbeitete und neu bebilderte Ausgabe, EK-Verlag: Freiburg 1997, ISBN 3-88255-419-3].

Weblinks

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