Altamira-Höhle

Altamira-Höhle
Altamira
Altamira (Spanien)
DMS
Altamira
Altamira
Höhlenmalerei aus Altamira
Don Marcelino Sanz de Sautuola
Abbildung der Deckengemälde in de Sautuolas Veröffentlichung (1880)

Die Höhle von Altamira befindet sich in der Nähe der Stadt Santillana del Mar in Kantabrien, Spanien, 30 km westlich von Santander und ist bekannt für ihre steinzeitliche Höhlenmalerei. Sie gehört zum UNESCO-Welterbe.

Inhaltsverzeichnis

Die Höhle und ihre Geschichte

Die Altamirahöhle wurde im Zeitraum von 16.000 v. Chr. bis zu ihrem Einsturz 11.000 v. Chr. genutzt. Sie umfasst eine Größe von mehr als 5500 m². Die Höhle wurde 1868 von einem Jäger durch das Verschwinden eines Jagdhundes entdeckt, und ihre Entdeckung sofort an den Grundbesitzer, Don Marcelino Sanz de Sautuola gemeldet, welcher daraufhin dort Ausgrabungen machte.

Die Höhle wurde erst zur Berühmtheit, als Don Marcelinos achtjährige Tochter Maria 1879 Abbilder von „Rindern“ an der Decke der Höhle erkannte. Wenig später stürzte die Höhle ein. Ihr Vater veröffentlichte daraufhin eine kurze Beschreibung der „prähistorischen Objekte in der Provinz Santander“. Sogar der spanische König Alfons XII. wurde in die Höhle eingeladen. Die Wissenschaftler dieser Zeit waren von der Echtheit und dem Alter der Malereien wenig überzeugt.

Der französische Prähistoriker Émile Cartailhac bezeichnete die Malereien als „vulgärer Streich eines Schmierers“, die er und seine Zeitgenossen nicht einmal ansehen wollten. Die Entdeckung musste fast 23 Jahre auf ihre Anerkennung warten. Erst als ähnliche Malereien in der Höhle von Font-de-Gaume bei Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil in der Dordogne (Frankreich) im Jahre 1901 bekannt wurden, änderte sich die Einstellung der französischen Forschung und Cartailhacs, der zum Sinnbild der archäologischen Ignoranz wurde. Er entschuldigte sich 1902 in einem Aufsatz (Mea culpa d´un sceptique) beim Marquis de Sautuola.

Die Höhle ist allerdings seit 1979 nicht mehr für die Öffentlichkeit zugängig, da durch die warme Atemluft der Besucher schwere Schäden entstanden. Außerdem wurden Holzgeländer angebracht, worauf die Malereien anfingen zu schimmeln. Im Jahre 1998 wurde daher das spanische Geographieinstitut damit beauftragt den ca. 1500 m² großen Eingangsbereich originalgetreu nachzubilden. Mit ca. 40.000 Vermessungspunkten pro Quadratmeter wurde die Höhle vermessen und mit Schaumstoffplatten und originalgetreu bemalten Matten nachgebildet. Das Imitat liegt etwa 500 m von der historischen Höhle entfernt. Eine originalgetreue Kopie ist auch im Deutschen Museum in München zu sehen.

Bilder

Die Höhle von Altamira enthält weit über 100 Bilder, darunter Ritzzeichnungen, reine Kohlezeichnungen und farbige Bilder. Abgebildet sind Hirsche, Bisons, Hirschkühe, Pferde und Wildschweine. Es wurden dabei Holzkohle, Rötel und Manganerde verwendet. Als Pinsel kamen vermutlich Federn zum Einsatz. Man hatte aber auch Farbstifte, Röhrenknochen (durch die der Farbstoff aufgeblasen wurde) und konnte ebenso mit der Hand wischen.

Literatur

  • Antonio Beltran, Federico Bernaldo de Quiros, Pedro A. Saura Ramos, Federico Bernaldo de Quiros, Pedro A. Saura Ramos: Altamira (Reihe Speläo). Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 1998. ISBN 3799590056
  • Hans Baumann: Die Höhlen der großen Jäger, Sigbert Mohn Verlag, Gütersloh 1961

Siehe auch

Weblinks

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43.3775-4.11916666666677Koordinaten: 43° 22′ 39″ N, 4° 7′ 9″ W


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