Honselwerke

Honselwerke
HONSEL AG
Unternehmensform AG
Gründung 1908
Unternehmenssitz Meschede, Deutschland
Unternehmensleitung

Dr. Heinz Pfannschmidt (seit 1. Aug. 2006)

Mitarbeiter 6.000
Produkte

Leichtmetallprodukte für die Automobilindustrie

Website

www.honsel.com

Die HONSEL AG ist ein weltweit führender Zulieferer für Leichtmetallkomponenten. Das Unternehmen entwickelt und produziert Erzeugnisse aus Aluminium und Magnesium in allen gängigen Fertigungsverfahren des Gießens, Strangpressens und Walzens für Motor, Getriebe, Fahrwerk und Karosserie von PKW und Nutzfahrzeugen. Hinzu kommen Produkte für Maschinenbau und andere Anwendungen. Komponenten von Honsel verringern Fahrzeuggewicht, Kraftstoffverbrauch und Emissionen und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. 1908 gegründet, verfügt HONSEL als Entwicklungs- und Serienlieferant und Systemzulieferer für internationale Automobilhersteller über Standorte in Deutschland, Frankreich, Rumänien, Spanien, Brasilien und Mexiko. Rund 5.000 Mitarbeiter erwirtschaften einen Umsatz von knapp 900 Mio. EUR.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte Honsel

Hauptsitz in Meschede

Der gelernte Graveur und Formenbauer Fritz Honsel (1888–1964) gründete im Jahr 1908 in Werdohl die Firma Aluminium Werke Gebr. Honsel zur Fertigung von Essbestecken aus Aluminium. Es war das erste Unternehmen, das Aluminium wieder einschmelzen konnte. Im Jahr 1911 siedelte das Unternehmen nach Versevoerde über, gleichzeitig entstand eine Fabrik in Eveking und der Beginn der Fertigung in Kokillenguss. Während des ersten Weltkrieges (1917) baute die Firma in Meschede ein neues Werk mit der größten Aluminium-Umschmelze dieser Zeit. Im Jahr 1919 erfolgte eine Betriebserweiterung durch den Bau eines Aluminium-Walzwerkes. Auf dem Höhepunkt des Nachkriegsbooms (1922) wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Zuge eines Konzentrationsprozesses kam es 1925 zur Verlegung des Firmensitzes und des Großteils der Produktion nach Meschede. Dort wurde nun auch Aluminiumschrott wieder aufbereitet und Montageteile hergestellt. Mit dem Aufschwung der Automobilindustrie wurde Honsel zu einem wichtigen Zulieferunternehmen für führende Automobilproduzenten. Im Jahr 1929 wurde das Werk in Meschede um eine Druckgießerei erweitert. Die Honsel-Werke vergossen 1933 erstmals Magnesium im Kokillenguss. Gehäuse für Motoren und Getriebe des „Volkswagen“ wurden in Serie hergestellt und 1936 erfolgte der Bau einer Blockwalze. Die Betriebsabteilung Werdohl ging im selben Jahr in den Besitz von Otto Honsel über und wurde damit selbstständig. Während des zweiten Weltkrieges produzierte das Werk in Meschede für den Bedarf des Militärs, bis es 1945 kurz vor Kriegsende vollständig zerstört wurde.

Opelmotor (1920) mit Teilen von Honsel (im Besitz des Sauerlandmuseums)

1948 war man mit 250 Mitarbeitern wieder voll arbeitsfähig. In der Zeit des „Wirtschaftswunders“ konnte das Unternehmen an die Vorkriegstradition als Automobilzulieferer anknüpfen. 1953 begann man mit der Fertigung von Aluminiumprofilen durch strangpressen in einer 1250t-Profilpresse, die heute noch in Betrieb ist. In den 1960er und 70er Jahren erfolgte die Errichtung weiterer Betriebsteile. 1974 wurde ein Presswerk mit einer 2000t-Strangpresse in Soest errichtet, und gemeinsam mit der Firma Heraeus die Titan-Aluminium-Feinguß GmbH (heute TITAL) in Bestwig gegründet. 1982 wurde die Firma Mönig in Nuttlar übernommen, die für den Werkzeug- und Formenbau zuständig ist. In den 90er Jahren kam nach dem Boom eine wirtschaftliche Krise, durch die alleine 600 Mitarbeiter in Meschede ihren Arbeitsplatz verloren haben.

1994 beteiligt sich Honsel mehrheitlich an den französischen Gießereien Fonderie Messier S.A. und Arudy und Fonderie Messial S.A., Bondoufle. 1995 erfolgte die Umbenennung der Honsel-Werke AG in die Honsel AG als Holding der Honsel-Gruppe. Im französischen Grosbliederstroff wurde der Grundstein für die Fonderie Lorraine S.A. gelegt und die Fa. Alumetall von der VAW in Nürnberg übernommen. Im Jahr 1999 erfolgte der Kauf von 72 Prozent des Familienunternehmens für ca. 60.4 Millionen € durch einen der größten US-amerikanischen Private Equity Fonds, die Carlyle Group, die das Unternehmen anschließend in eine Kommanditgesellschaft umwandelte. Zudem wurden die Anteile an der TITAL in Bestwig verkauft. Im Jahr 2000 fusionierte Honsel mit dem ebenfalls in Carlyle-Besitz befindlichen AMCAN Consolitaded Technologies Corp. (ACT) zur HONSEL International Technologies S.A. (HIT). 2004 kaufte die Ripplewood Holdings das Unternehmen. Ab 1. April 2008 wurde die Honsel GmbH wieder in eine AG umgewandelt. Im Dezember 2008 wurde bekannt, dass Eigentümer und Gläubiger von Honsel an einem Moratorium für Verbindlichkeiten des Unternehmens arbeiten.[1]

Heutige Tätigkeitsfelder

Mit den Kernaktivitäten im Bereich Automotive (Motor, Getriebe, Fahrwerk, Karosserie) sowie im Maschinen- und Flugzeugbau, und Standorten in Deutschland, Frankreich, Brasilien, Mexiko und Rumänien ist HONSEL ein Entwicklungs- und Serienlieferant von internationalen Automobilherstellern sowie ihrer großen Systemzulieferer. Darüber hinaus werden noch andere Produkte wie zum Beispiel Verkleidungen von Bulthaup-Küchen hergestellt.

HONSEL entwickelt und produziert Erzeugnisse aus Aluminium und Magnesium in allen gängigen Fertigungsverfahren des Gießens, Strangpressens und Walzens für Motor, Getriebe, Fahrwerk und Karosserie von PKW und Nutzfahrzeugen. Hinzu kommen Produkte für Maschinenbau und andere Anwendungen.

Standorte

Literatur

  • Tanja Bessler-Worbs/Klaus Pradler: Entdeckungen. Dokumente aus firmengeschichtlichen Sammlungen des südöstlichen Westfalen. Arnsberg, 2001. S.106.
  • 100 Jahre Honsel - Innovation aus Tradition: Jubiläumsbuch zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens Honsel; Meschede, 2008; ISBN 978-3-930264-71-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Honsel: Trotz Flaute "auf gutem Wege", Der Westen, 25. Januar 2009.

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