Hosena

Hosena
Hosena
Koordinaten: 51° 27′ N, 14° 2′ O51.45514.025555555556113Koordinaten: 51° 27′ 18″ N, 14° 1′ 32″ O
Höhe: 113–122 m
Einwohner: 2.054 (2000)
Eingemeindung: 31. Dez. 2001
Postleitzahl: 01996
Vorwahl: 035756

Hosena (sorbisch: Hóznja) ist ein Ortsteil der brandenburgischen Kreisstadt Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Hosena liegt im nördlichen Teil der Oberlausitz unweit des Senftenberger Sees.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Empfangsgebäude des Hosenaer Bahnhofs

Entwicklung und Deutung des Ortsnamen

1420 war die erste urkundliche Erwähnung Hosenas als altslawisch gozd oder hozd für trockener Wald oder wendisch als Waldort. Der Name entwickelte sich über Hoznja, Hozne oder Hosna zum 1687 gebrauchten Hosen.

Ortsgeschichte

Aussichtsturm am Südufer des Sees

In der Frühgeschichte gehörte Hosena zum sorbischen Gau Milska und als Vorwerk zur Standesherrschaft Hoyerswerda mit einer Schäferei und drei Erbpachtmühlen. 1420 war die erste urkundliche Erwähnung Hosenas. 1575 lebten 68 Menschen im Vorwerk. 1691 brannte der Ort vollständig ab. Hosena ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannt geworden durch den industriellen Abbau von Kristallquarzsand und durch die Glasherstellung. 1874 wurde der Quarzsand erstmals gefördert. Vorher gehörte der Ort zu den ärmsten Heidedörfern, da der karge, wenig fruchtbare Sandboden nur geringe Ernteerträge brachte. Die stillgelegten Glassandgruben wurden in kleine Badeseen umgewandelt. Im Zuge dessen wurde 1899 der Wasserclub Hosena gegründet. 1913 wurde die Dorfkirche eingeweiht.

Im Jahr 1896 wurde die erste Glashütte „von Mansuet Eibenstein“ in Peickwitz Flur (jetzt Züblin) eröffnet. Sie wurde 1929 zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise geschlossen. 1906 entstand die Glashütte „Gebrüder von Streit“ Hosena-Hohenbocka, die von 1948 bis 1951 als „Ostglas Hosena“ und danach bis 1993 als „VEB Glaswerk Hosena“ weitergeführt wurde.

Im Jahr 1970 wurde die Siedlung in der Peickwitzer Flur nach Hosena eingemeindet. Im Zuge der Industrialisierung wurde diese Ansiedlung angelegt. Hier lebten Bahnarbeiter und die Angestellten der nahegelegenen Glaswerke und Glassandgruben. Im Juli 2009 wurde hier eine 2,6 Meter hohe Wegesäule errichtet.[1]

Auf der Gemarkung Hosena steht heute der schiefe Aussichtsturm am Senftenberger See. Am 31. Dezember 2001 wurde Hosena nach Senftenberg eingemeindet.[2] Ortsvorsteher ist Hagen Schuster.

Schlacht am Koschenberg

Blutmühle – legendärer Ort der Schlacht am Koschenberg

Der Legende nach soll im Jahre 923 bei Hosena eine phantastische Schicksalsschlacht zwischen König Heinrich I. und den am Koschenberg ansässigen Wenden unter Radbot stattgefunden haben. Heinrich soll dabei von Markgraf Gero unterstützt worden sein. Im Verlaufe der Schlacht spaltete Gero mit einem Schwerthieb Radbots Helm und Schädel. Als die Wenden ihren Führer fallen sahen, liefen sie davon. Diese Schlacht wird auch als Schlacht an der Blutmühle (oder Plutomühle) bezeichnet.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Hosena von 1875 bis 2000 [3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 700 1933 2202 1964 2475 1989 2283 1993 2128 1997 2095
1890 700 1939 2586 1971 2853 1990 2226 1994 2109 1998 2060
1910 1500 1946 2598 1981 2511 1991 2148 1995 2104 1999 2072
1925 1853 1950 2662 1985 2383 1992 2117 1996 2125 2000 2054

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche

Die 1913 erbaute Dorfkirche Hosena gehört zu den Baudenkmalen in Senftenberg. Vor der Kirche steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Im Ort befindet sich ein Steinkreuz.

Wirtschaft

Größter Arbeitgeber in Hosena ist das Unternehmen Züblin Stahlbau GmbH mit weit über 300 Beschäftigten.

Persönlichkeiten

Der deutsche Professor für physikalische und theoretische Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin Joachim Sauer, Ehemann von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wurde in Hosena geboren.

Literatur

  • Isolde Rösler, Heinz Noack (Herausgeber Kreismuseum Senftenberg): Senftenberger See Historische Wanderungen durch Buchwalde, Kleinkoschen, Großkoschen, Hosena, Peickwitz, Niemtsch, Brieske, Kolonie Marga, 1993, Geiger-Verlag Horb am Neckar, ISBN 3-89264-872-7.

Einzelnachweise

  1. Wo alte Salzstraße entlangführte Artikel in der Lausitzer Rundschau am 11./12. Juli 2009
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  3. Statistik Brandenburg (PDF)

Weblinks


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