Hostname

Hostname

Der Hostname (auch Sitename) ist die eindeutige Bezeichnung eines Rechners in einem Netzwerk. Er wird vorwiegend beim elektronischen Datenaustausch (z. B. E-Mail, Usenet, FTP) benutzt, um den Kommunikationspartner in einem von Menschen les- und merkbaren Format anzugeben. Die Umsetzung des Hostnamens in eine maschinenlesbare Adresse erfolgt im Internet heute vorwiegend über das Domain Name System (DNS), historisch über die Datei /etc/hosts. In lokalen Netzen erfolgt die Umsetzung teils per DNS, teils noch mit NIS und anderen proprietären Protokollen. Welche Namen technisch zulässig sind, regelt das im jeweiligen Fall verwendete Protokoll zur Namensauflösung – im Internet also das Domain Name System.

Inhaltsverzeichnis

Hostname als Name eines physischen Systems

Der Hostname eines physischen Systems (Computer, Host) ist der Name, unter dem sich das System selbst kennt und mit dem sich das System meldet. Sichtbar kann dieser Hostname werden, wenn ein Rechner eine System-Mail verschickt, beispielsweise im Absender von Status-Meldungen oder Bounce Messages oder wenn sich ein Benutzer auf einem Server anmeldet. Der Hostname kann auf UNIX-artigen Systemen mit dem Kommando hostname gesetzt und ausgelesen werden.

Bei Rechnern, die direkt im Internet stehen, wird i. d. R. ein Fully Qualified Domain Name (FQDN) als Hostname verwendet, z. B. mail.wikipedia.org. Bei Rechnern, die nur aus einem LAN erreichbar sind, wird teilweise der Domain-Teil (hier: wikipedia.org) weggelassen und nur der lokale Teil verwendet (hier: mail), da der Domain-Teil zur eindeutigen Unterscheidung in diesem Fall nicht notwendig ist.

Der lokale Teil des Hostnamens von physischen Systemen wird oft in Anlehnung an Figuren aus Literatur und Film (v. a. SciFi und Comics), Fabelwesen oder Göttern gewählt oder richtet sich nach dem Verwendungszweck der Rechner (z. B. ns, mail, ftp, serv1, serv2, serv3 etc.).

Hostname als Name eines Netzwerkknotens

Im Domain Name System werden AAAA-Resource-Records und A-Resource-Records eingetragen, die einem Namen eine IP-Adresse zuordnen. Dieser Name kann, muss aber nicht der Hostname sein, den der Host mit dieser IP-Adresse führt. Dadurch kann ermöglicht werden, dass ein Host unter verschiedenen Namen erreichbar ist.

Beispiel:

Auf einem Host läuft ein Webserver, der mehrere Kunden betreut. Die Website des einen ist über beispiel1.de, die des anderen über beispiel2.de erreichbar. Beide Namen werden mit derselben IP-Adresse im Domain Name System eingetragen.

Der vollständige Name eines Netzwerkknotens ist meist zusammengesetzt aus einem Teil, der einen Dienst beschreibt (z. B. www, mail, ftp etc.) und einem Domain-Teil (z. B. wikipedia.org). Diese Praxis ist jedoch historisch gewachsen und nur dann sinnvoll, wenn diese Dienste von unterschiedlichen Hosts bereitgestellt werden. Da für das Domain-Name-System kein Unterschied zwischen Domains und Subdomains existiert, lassen sich A-Resource-Records auch direkt auf den Domain-Teil eintragen, z. B.:

user$ host wikipedia.org
wikipedia.org has address 207.142.131.234

Eine Unterscheidung mit Bezug auf den aufgerufenen Hostname ist regelmäßig nur bei HTTP möglich.

Richtlinien

Hostnames bestehen, wie alle Domainnamen, aus mehreren „Labels“, die untereinander durch einen Punkt getrennt werden. Jedes Label muss 1–63 Zeichen lang sein, maximal darf der Domainname insgesamt 255 Zeichen umfassen.

Im Gegensatz zu Domainnamen dürfen Hostnames nur aus den ASCII-Zeichen a-z (Groß-Kleinschreibung ist egal), 0-9 und dem Bindestrich - bestehen. Die einzelnen Labels dürfen nicht mit einem Bindestrich anfangen oder aufhören. Andere Sonderzeichen als der Bindestrich (und der Punkt zwischen den Labels) sind nicht erlaubt, obwohl sie gelegentlich trotzdem verwendet werden. Unterstriche werden oftmals auf Windows-Systemen verwendet, obwohl sie laut RFC 952 nicht erlaubt sind. Manche Systeme, so zum Beispiel DomainKeys und der SRV Resource Record, verwenden den Unterstrich absichtlich, um sicherzustellen, dass ihre speziellen Domains nicht mit Hostnames verwechselt werden. Da nur bestimmte Systeme die Gültigkeit von Hostnames überprüfen, hat die Benutzung ungültiger Zeichen wie zum Beispiel dem Unterstrich zu verschiedenen Problemen in Systemen geführt, die mit der ganzen Welt verbunden sind.

Der Hostname de.wikipedia.org besteht also aus den DNS-Labels de, wikipedia und org. Labels wie 2600 und 3com dürfen in Hostnames benutzt werden, -hi- und *hi* sind dagegen ungültig.

Geschichte

  • 20. September 1971
RFC 226 - Standardization of host mnemonics
6 Zeichen zur Beschreibung eines Hostname, im Beispiel werden nur Großbuchstaben und Zahlen genutzt


  • 22. September 1971
RFC 229 - Standard host names
8 Zeichen zur Beschreibung eines Hostname, im Beispiel werden nur Großbuchstaben, Zahlen und Bindestrich genutzt


  • 5. Oktober 1971
RFC 237 - NIC view of standard host names
Mindestens 8 Zeichen mit Hinweis auf die Nutzung von bis zu 12 Zeichen bei der NIC


  • 17. November 1971
RFC 280 - A Draft of Host Names
Eine erste Entwurfs-Übersicht über Hosts mit Hostname im Netzwerk
Genutzt werden bis zu 11 Zeichen


  • 21. Dezember 1971
RFC 289 - What we hope is an official list of host names
Eine erste offizielle Übersicht über Hosts mit Hostname im Netzwerk
Genutzt werden bis zu 11 Zeichen


  • 12. Dezember 1973
RFC 597 - Host Status
Eine Übersicht über Hosts mit Hostname im Netzwerk
Genutzt werden bis zu 12 Zeichen


  • 10. Januar 1974
RFC 608 - Host names on-line
48 Zeichen zur Beschreibung eines Hostname, bestehend aus Großbuchstaben, Zahlen und dem Bindestrich


  • 1. März 1982
RFC 810 - DoD Internet host table specification
24 Zeichen zur Beschreibung eines Hostname, bestehend aus Großbuchstaben, Zahlen, dem Bindestrich und einem Punkt


  • Oktober 1985
RFC 952 - DoD Internet host table specification
Der Punkt darf nur benutzt werden, um Domain-Namen voneinander zu trennen


  • Oktober 1989
RFC 1123 - Requirements for Internet Hosts -- Application and Support
Software zur Auflösung von Hostnames muss bis zu 63 Zeichen unterstützen und sollte bis zu 255 Zeichen unterstützen

Siehe auch

Als Oberbegriff für Fully-Qualified Host Name und IP-Adresse wird in einigen RFCs auch der Begriff Fully-Qualified Host Name (FQHN) verwendet.


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