- Hsien
-
Xian (chin. 僊 / 仙, xiān für Unsterblicher) ist ein Ideal des religiösen Daoismus (chin. 道教 dàojiào).
Xian bezeichnet ein Wesen, das körperliche Unsterblichkeit erlangt hat, über die " Welt des Staubs " erhaben ist und über vielerlei magische Fähigkeiten verfügt.
Der Daoismus kennt verschiedene Wege, dem Körper jene reinen Energien wiederzugeben, die er gemäß der daoistischen Lehre bei der Geburt besessen hat, und dadurch Unsterblichkeit zu erlangen: Die einen versuchen auf alchemistischem Weg, ein Elixier des ewigen Lebens herzustellen (Waidan), andere gelangen durch Hygieneübungen, Atemübungen (Xingqi, Fuqi, Daixi), Gymnastik (Daoyin), Sexualpraktiken (Fangzhong shu), Fasten (Zhai) oder Meditation an ihr Ziel.
In der daoistischen Literatur begegnet man verschiedenen Typen von Unsterblichen. Der große Alchemist Ge Hong führt drei an: himmlische, irdische und solche Unsterbliche, die sich vom Leichnam lösen. Die Unsterblichkeit bedeutet in spiritueller Hinsicht in der chinesischen Kultur die Freiheit von Raum und Zeit und von Leben und Tod (vgl. Zhenren).
In der chinesischen Mythologie werden die Unsterblichen als Wesen beschrieben, die fern der Welt im Verborgenen leben, wie z.B. in Höhlen und in den Bergen. Sie beherrschen Regen und Wind, gehen durch Feuer ohne zu verbrennen, durch Wasser ohne benässt zu werden und steigen zu den Wolken hinauf. Einige von ihnen besitzen Flügel oder reiten auf Kranichen, Drachen und Fischen. Sie beherrschen das Yin und Yang, Zeit und Raum und wissen um die Zukunft. Sie ernähren sich von Qi, Wolken, Blumen, Getreide und Kräutern und beherrschen die Heilkunst. Ihre Erscheinung ist meistens ungewöhnlich, so haben sie oft lange Ohren und viereckige Pupillen und sie werden gleichermaßen männlich wie weiblich dargestellt.
In der chinesischen Kunst erscheinen häufig Symbole der Unsterblichkeit, beispielsweise der Pfirsich, der Kranich, ein knorriger Stab, Kiefern, der Pilz der Unsterblichkeit oder der Gott der Unsterblichkeit.
Als berühmte Unsterbliche erscheinen z.B. die Acht Unsterblichen, Huang Di und Xiwangmu.
Wikimedia Foundation.