Huanuni

Huanuni
Huanuni
Basisdaten
Einwohner (Stand) 17.378 Einw. (Fortschreibung 2010) [1]
Rang Rang 36
Höhe 3.957 m
Telefonvorwahl +591/
Koordinaten 18° 17′ S, 66° 50′ W-18.29-66.8383333333333957Koordinaten: 18° 17′ S, 66° 50′ W
Huanuni (Bolivien)
Huanuni
Huanuni
Politik
Departamento Oruro
Provinz Pantaléon Dalence
Klima

Huanuni ist eine Kleinstadt im Departamento Oruro im südamerikanischen Anden-Staat Bolivien.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Stadt Huanuni ist Verwaltungssitz der Provinz Pantaléon Dalence und zentraler Ort des Landkreises (Municipio) Huanuni und liegt auf einer Höhe von 3.957 m am Río Huanuni.

Landschaft und Klima

Hunanuni liegt dort, wo das Hochland von Oruro ins Gebirge von Potosí übergeht. Die Stadt ist im Norden und Westen von Hochgebirgszügen der Cordillera Central begrenzt. Das Klima ist kalt-trocken, die Vegetation die der Puna. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei unter 10 °C und der Jahresniederschlag bei nur rund 400 mm.

Verkehrsnetz

Huanuni liegt 44 km südöstlich von Oruro, der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos. Von Oruro führt die asphaltierte Fernstraße Ruta 1 in südlicher Richtung 30 km nach Machacamarca. Dort zweigt die nur ebenfalls asphaltierte Ruta 6 in südöstlicher Richtung ab und erreicht nach weiteren 22 km Huanuni. Die Ruta 6 führt als unbefestigte Landstraße weiter über Llallagua und Uncia nach Sucre.

Wirtschaft

Seit dem 28. Mai 2004 ist Huanuni die Zinnhauptstadt Boliviens. Hier liegt am und um den Berg Posokoni die größte Zinnmine Südamerikas, in der 5 % des weltweit geförderten Zinns abgebaut werden, monatlich 400-500 Tonnen. Für die Minen von Huanuni wurde bereits im Jahr 1919 ein Achtstundentag durchgesetzt, im Jahr 1944 die Gründung einer Minenarbeiter-Stiftung.

Nach dem Zusammenbruch des internationalen Zinnmarktes in den 1980er Jahren war die staatliche Bergbaugesellschaft COMIBOL(Corporación Minera de Bolivia) gezwungen, landesweit zahlreiche Minen zu schließen und 30.000 Bergarbeiter zu entlassen, darunter auch in Huanuni. Während viele der Mineros auf eigene Faust oder in kleinen Kooperativen weiterarbeiteten, vergab die bolivianische Regierung die Schürfrechte in Huanuni später an das britische Unternehmen Allied Deals (später: RBG Resources), das im Jahr 2005 in Konkurs ging. Danach fiel die Mine auf Grund der geltenden Gesetzgebung wieder an den bolivianischen Staat zurück.

In den zwei Jahrzehnten vor 2005 hatten sich die Minero-Kooperativen jedoch in die Aktien der britischen Eigner eingekauft, möglicherweise um die Huanuni-Mine für umgerechnet anderthalb Millionen US-Dollar privatwirtschaftlich zu übernehmen. Die derzeitige bolivianische Regierung hält diese Aktienpakete jedoch für illegal, da schon die Privatisierung der Mine unter dem Diktator Hugo Banzer und seinem gewählten Nachfolger Jorge Quiroga nicht verfassungsgemäß gewesen sei. Im Oktober 2006 entlud sich der Konflikt zwischen den Kleinaktienbesitzern und den staatlich angestellten Minenarbeitern in einem bewaffneten Konflikt mit mehr als zehn Todesopfern. Als Folge der Auseinandersetzung entließ Staatschef Evo Morales den Bergbauminister seiner Regierung, Walter Villaroel, ebenso wie den Leiter des staatlichen Minenunternehmens Comibol.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl der Stadt Huanuni ist nach einem Rückgang in den 1970er und 1980er Jahren in den vergangenen zwei Jahrzehnten wieder um etwa 25 Prozent angestiegen:

  • 1976: 17.292 Einwohner (Volkszählung)[2]
  • 1992: 14.083 Einwohner (Volkszählung)[3]
  • 2001: 15.106 Einwohner (Volkszählung)[4]
  • 2010: 17.378 Einwohner (Fortschreibung)[5]

Die Region ist gekennzeichnet durch einen hohen Anteil indigener Bevölkerung, in der Provinz Pantaléon Dalence sprechen 69,8 Prozent der Einwohner Quechua.

Einzelnachweise

  1. World Gazetteer
  2. Thomas Brinkhoff: City Population
  3. Instituto Nacional de Estadística (INE) 1992
  4. Instituto Nacional de Estadística (INE) 2001
  5. World Gazetteer

Weblinks


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