Hungersnot in Vietnam 1945

Hungersnot in Vietnam 1945

Bei der Hungersnot in Vietnam 1945 (Vietnamesisch: Nạn đói Ất Dậu, zu Deutsch „Hungersnot des Ất Dậu-Jahres“) kamen von Oktober 1944 bis Mai 1945 schätzungsweise 600.000 bis 2 Millionen Vietnamesen im Norden Vietnams ums Leben.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Vietnam wurde vor dem neunzehnten Jahrhundert zumeist in dreijährigem Rhythmus von Hungersnöten heimgesucht. Diese entstanden durch Kombinationen von Dürre und Überflutungen in verschiedenen Landesteilen. Die französische Kolonialverwaltung schaffte es mehr und mehr die periodisch auftretende Nahrungsknappheit durch bessere Verkehrswege und neue Anbaumethoden abzumildern. In den Dreißiger Jahren unternahm sie gezielt Eisenbahnbau, Beschäftigungsprogramme und Nahrungsmittelsubventionen um eine Hungersnot zu verhindern. Die japanische Besatzung, welche sich bis 1945 der lokalen Vichy-Verwaltung als Mittel bediente forcierte immer mehr Reislieferungen an das japanische Festland und vernachlässigte die zivile Infrastruktur gegenüber der militärischen Logistik. Auch führten US-amerikanische Luft- und U-Bootangriffe zu einer dramatischen Verminderung der Nahrungslieferungen aus dem Süden in den Norden des Landes. Der Norden war seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts Ort eines rasanten Bevölkerungswachstums und auf die Lieferungen des Südens seit Jahrzehnten angewiesen. Ab 1944 kam es zu lokalen Nahrungsknappheiten. 1945 weitete sich die Hungersnot nach einer Dürre im Norden und der Überschwemmung von 230.000 Hektar Land im Süden dramatisch aus.[1]

Opfer

Die Opferzahlen sind umstritten. Offizielle vietnamesische Zahlen nennen ein bis zwei Millionen Tote. Eine französische Schätzung geht von 600.000 bis 700.000 Todesopfern aus.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Geoffrey Gunn (2011): The Great Vietnamese Famine of 1944-45 Revisited, Online Encyclopedia of Mass Violence, abrufbar als html, zuletzt abgerufen am 28 August 2011.

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