- Hupfauer
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Theo Hupfauer (* 17. Juli 1906; † 1993 in München) war hoher Funktionsträger im Nationalsozialismus und zum Kriegsende - formal - letzter Reichsarbeitsminister durch Festlegung in Hitlers Politischem Testament[1].
Leben
Nach dem Abitur wollte Hupfauer eigentlich Sportreporter werden, strebte dann aber den Beruf des Anwalts an, weil ihm ein Onkel die Beteiligung an einer Anwaltskanzlei versprochen hatte. Zeitweise studierte Hupfauer in Genf und Lausanne. Eigenen Angaben zufolge besuchte er als Zuschauer Sitzungen des Völkerbundes und hörte dabei Reden von Gustav Stresemann und Aristide Briand, wodurch sein politisches Interesse wuchs. Er schloss sich nach seiner Promotion 1932 in Würzburg über „Die unterschiedlichen Bestimmungen im Kriegsverwundetenrecht nach einschlägigen Konventionen von 1906 bis 1929“ der NSDAP an.
1935 war er Stabsobmann im Münchner Hauptamt der NS-Betriebszellen-Organisation, bevor er 1936 Leiter des Amtes der Deutschen Arbeitsfront (DAF) wurde.[2] Rasch machte er in der Deutschen Arbeitsfront Karriere. Er wurde Chef des Amtes für Soziale Schlichtung, das während der NS-Zeit für Zwangsschlichtung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zuständig war. 1942 wurde er Verbindungsmann der DAF zum Rüstungsministerium.[2]
Wie Hupfauer nach 1945 äußerte, war er entsetzt über den Kriegsbeginn 1939. Die schnellen militärischen Siege gegen Polen und Frankreich bewegten ihn dann aber dazu, seine hohe Stellung in der DAF aufzugeben und sich freiwillig zur Wehrmacht zu melden. Als Feldwebel nahm er am Angriff auf die Sowjetunion teil. 1941 wurde er zum Burgkommandant der SS-Schule Ordensburg Sonthofen im Rang eines SS-Standartenführers ernannt. Neben dieser Stellung setzte Hupfauer seine Karriere im Rüstungsministerium unter Albert Speer fort. 1944 wurde er Chef des Zentralamtes des Rüstungsministeriums[2] und damit neben Karl Saur einer der beiden wichtigsten Männer unter Minister Speer. Formal gekrönt wurde seine NS-Karriere durch die Ernennung zum Reichsarbeitsminister in Hitlers Testament.
Kurz nach der Kapitulation wurde er von den Amerikanern verhaftet, denen aber die wichtige Rolle Hupfauers während des dritten Reiches nicht klar war. Er wurde so nicht als Angeklagter, sondern nur als Zeuge für die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse interniert.
Juristisch unbehelligt konnte Hupfauer eine neue Karriere in der Wirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland aufbauen und starb in hohem Alter, ohne dass je seine Rolle während der NS-Zeit untersucht worden war.
Belege
- ↑ Hitler: Politisches Testament
- ↑ a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 275–276.
Reichsarbeitsminister des Deutschen Reiches (1919 bis 1945)Gustav Bauer | Alexander Schlicke | Heinrich Brauns | Rudolf Wissell | Adam Stegerwald | Hermann Warmbold | Hugo Schäffer | Friedrich Syrup | Franz Seldte | Theodor Hupfauer (formal)
Personendaten NAME Hupfauer, Theo KURZBESCHREIBUNG letzter Reichsarbeitsminister der NS-Zeit GEBURTSDATUM 17. Juli 1906 STERBEDATUM 1993 STERBEORT München
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