Hydroven-Therapie

Hydroven-Therapie
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Unter Kompressionstherapie werden in der Humanmedizin entlastende Therapien des gestörten Venensystems verstanden. Dies sind die manuelle Drainage, das Tragen eines Kompressionsstrumpfes oder eines Kompressionsverbandes sowie die intermittierende Kompression (IPK) zur Komplexen Physikalischen Entstauung (KPE).

Man behandelt mit der KPE Krampfadern (Varizen), Beinvenenthrombosen und deren Folge, das Postthrombotisches Syndrom sowie auch das Lymphödem und "offene Beine" (Ulcus cruris). Etwa die Hälfte der verordneten Kompressionsstrümpfe werden nicht oder nicht regelmäßig getragen. Dadurch entsteht allein ein sozialmedizinischer Schaden von etwa 100 Mio. Euro jährlich abgesehen von den fatalen klinischen Folgen die von einer CVI (Chronisch venöse Insuffizienz) über ein Ulcus Cruris Venosum bis hin zur Thrombose oder Embolie führen können.

Eine manuelle Drainage wird, obwohl sehr effizient, heute nur noch sehr selten von Ärzten verordnet, weil sie ein Heilmittel ist und das Budget des Arztes belastet. Kompressionsstrümpfe sind medizinische Hilfsmittel und werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst. Um einen kontinuierlichen Therapieerfolg zu ermöglichen, hat ein Patient aller 6 Monate Anspruch auf ein neues Rezept für Kompressionsstrümpfe. Medizinische Hilfsmittel werden nicht auf das Arzneimittelbudget einer Praxis angerechnet und können jederzeit bei Notwendigkeit vom Arzt verordnet werden. Nach aktuellem Stand des Hilfsmittelgesetzes können alle vier Kompressionsklassen (CCL 1 bis CCL 4) frei nach ärztlichem Ermessen verordnet werden.

Ebenfalls wirksam sind Kompressionsverbände, wobei es aber sehr auf die Erfahrung desjenigen ankommt, der den Verband anlegt. Eine besondere Gefahr ist der zu stramm gewickelte Kompressionsverband, der eine arterielle Durchblutung abbinden kann.

Bei der Intermittierenden Kompression (IPK) werden durch einen Kompressor Bein- oder auch Arm-Manschetten mit Luft befüllt und erzeugen einen Druck auf die Extremität. Dieser Druck wird nach einem definierten Zeitraum wieder abgelassen. Durch diese intermittierende Therapie werden auch hohe Druckwerte vom Patienten sehr gut toleriert. Leicht können Druckwerte von 60 bis 80 mmHG erreicht werden, wodurch eine rasche Entstauung erzielt wird. Der Einsatzbereich der Intermittierenden Kompression (IPK) liegt in der Therapie von Patienten mit Lymph- Lip- und Phlebödemen sowie Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen oder Polyneuropathie. Ein großer Vorteil dieser Therapieform ist die hohe Compliance und der genau einstellbare und ablesbare Behandlungsdruck.

Wirkprinzip

Das venöse System des Menschen transportiert täglich Blut in einem Umfang von etwa 10.000 Litern meist entgegen der Schwerkraft zurück zum rechten Herzen. Dabei ist entgegen vielfacher Annahme nicht der Sog des Herzen verantwortlich. Der vom rechten Vorhof erzeugte geringe Unterdruck ist nicht in der Lage das venöse Blut von den Zehen über eine Höhe von etwa 150 cm anzusaugen. Die Rücktransportmechanismen für das venöse Blut sind alle abhängig von aktiver Bewegung:

  1. Atmung (Zwerchfellatmung, Bauchatmung)
  2. Arterio-venöse Kopplung (Nutzung der arteriellen Pulswelle)
  3. Waden-Muskelpumpe
  4. Venenklappen verhindern ein Rückfließen des venösen Blutes gegen die Schwerkraft

Alle Kompressionsformen der KPE außer den Kompressionsstrümpfen (Erhaltungstherapie) sind aktiv entstauende Maßnahmen. Ziel ist die Reduzierung von Ödemen, welche eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe darstellen. Durch die Flüssigkeit im Gewebe werden die Körperzellen von den Kapillargefäßen weggedrängt. Man nennt das auch die Verlängerung der Diffusionsstrecke. Bleibt die Diffusionsstrecke über einen Zeitraum zu lang, kann kein Austausch der Nahrungs- und Abbauprodukte über die Kapillare erfolgen: das Gewebe geht unter. Am Bein entsteht eine offene Wunde. Letztendlich ist das Ziel einer Kompressionstherapie eine Reduzierung der Diffusionsstrecke.

Strümpfe

Kompressionsstrümpfe oder -Verbände erzeugen von außen Druck auf das Gewebe des umschlossenen Beines, um dessen geschädigtes Venen- oder Lymphsystem zu entlasten. Ein Kompressionsstrumpf oder richtig gewickelter Verband ist so gefertigt, dass der ausgeübte Druck von oben nach unten analog zum Gewebedruck in Richtung der Schwerkraft zunimmt. Der ausgeübte Druck sollte dem Krankheitsgrad des Patienten angepasst sein. Kompressionstrümpfe sind in die Kompressionsklassen I - IV eingeteilt. Zu 90% werden Strümpfe der Kompressionsklasse II verordnet, die einen Arbeitsdruck von lediglich etwa 30 mmHG erreichen. Dies bedeutet, das sich Patient mit dem Kompressionsstrumpf bewegen muss um eine therapheutische Wirkung zu erreichen.

Nur der Zustand der Entstauung einer Extremität kann erhalten bleiben (Erhaltungstherapie). Aktiv entstauen kann ein Kompressionsstrumpf allerdings nicht. Kompressionsstrümpfe und Kompressionsverbände dienen als Widerlager für die Muskelbewegung, etwa so wie eine Muskelfaszie. Somit können sie nur dann Wirkung in der Erhaltungstherapie haben, wenn der Träger des Kompressionsstrumpfes sich ausreichend bewegen kann. Bei immobilen Menschen wirken Kompressionsstrümpfe nur eingeschränkt. Um die arterielle Durchblutung nicht zu unterbinden sollte vor der Verordnung der Knöcheldruckindex (KDI) mit einem Taschen-Doppler bestimmt werden.Der KDI sollte über 0,8 liegen. Bei Patienten mit pAVK (periphere arterielle Verschluss Krankheit) und Polyneuropathie sollte eine Kompressionstherapie nur unter ärztlicher Kontrolle und Verantwortung durchgeführt werden.


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