- Hyles hippophaes
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Sanddornschwärmer Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera) Familie: Schwärmer (Sphingidae) Unterfamilie: Macroglossinae Gattung: Hyles Art: Sanddornschwärmer Wissenschaftlicher Name Hyles hippophaes (Esper, 1793) Der Sanddornschwärmer (Hyles hippophaes) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae). Die Art wird in zwei Unterarten unterteilt, welche unterschiedliche Verbreitungsgebiet haben und sich nur auf der Krim und im Westen und Südwesten der Türkei überschneiden.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 60 bis 80 Millimetern, wobei die Weibchen geringfügig größer werden. Anders als die meisten anderen Arten der Gattung Hyles kann der Sanddornschwärmer von seinen nahen Verwandten gut unterschieden werden. Die Fühler sind weiß gefärbt, die des Weibchen sind etwas kürzer und feiner ausgebildet. Der Kopf und Thorax sind olivbraun gefärbt und haben weiß gerandete Seiten, die Schulterdecken (Tegulae) sind jedoch nicht weiß gefärbt. Der Hinterleib hat eine graubraune Farbe an den ersten Segmenten befinden sich an den Seiten schmale weiße sowie zwei paar breitere schwarze Flecken. Die Vorderflügel sind schiefergrau gefärbt und besitzen am unteren Teil der Basis einen dreieckigen, nach außen spitz zulaufenden schwarzen Fleck, der nach vorne hin olivfarben ausläuft. Auf den Vorderflügeln befindet sich auch ein kleiner dunkler Diskalfleck an dem kurz dahinter oder direkt ein schräg nach außen gerichteter länglicher unscharf begrenzter Fleck angrenzt. Die quer über den Vorderflügel verlaufende Binde ist dunkel olivgrün gefärbt. Sie ist am Flügelinnenrand angrenzend relativ breit und verläuft auf der innenseite scharf abgegrenzt bis zur Flügelspitze (Apex). Der Außenrand der Binde läuft undeutlich zum leicht gewellten Flügelaußenrand aus. Der Flügelinnenrand ist schmal weiß gefärbt. Die Hinterflügel sind mittig rosarot gefärbt, wobei dieser Bereich innen in einen breiten schwarzen Basalfleck und außen in eine mehr oder weniger stark ausgebildete schwarze Postdiskalbinde überläuft. Am Flügelinnenrand, angrenzend an den rosaroten Bereich befindet sich ein auffälliger weißlicher Fleck. Der Bereich entlang des Flügelaußenrandes (Submarginalbereich) ist verwaschen rötlichgrau gefärbt. Die Vorderflügel sind an der Unterseite basal braun gefärbt und stark behaart, ansonsten hellbrau und besitzen eine blassrosa Mittelbinde. Die Unterseite der Hinterflügel ist bräunlich.
Die Falter aus der Ägäis sind etwas dunkler gefärbt, als die aus Mitteleuropa, wobei es jedoch Zwischenformen gibt, sodass die beiden Formen als einer Art zugehörig gelten. Die Färbung, Flügellänge und Intensität der Färbung ist bei der Art sehr variabel und ist abhängig von den Temperaturen ab, denen die Puppen während ihrer Entwicklung ausgesetzt sind. Höhe Temperaturen bewirken eine mehr rötliche und blassere Färbung, niedrige Temperaturen bringen dunkle und gräulich gefärbte Falter hervor.[1]
Anders als die Nominatunterart erreicht Hyles hippophaes bienerti eine Flügelspannweite vom 65 bis 80 Millimetern und ist blasser und mehr braun gefärbt. Auf der Unterseite der Vorderflügel befindet sich eine blasse schräge Mittellinie und die Mitte der Hinterflügel ist mehr orange als rot gefärbt.[2]
Ähnliche Arten
- Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae)
- Labkrautschwärmer (Hyles gallii')
Lebensraum
Die Art ist vorzugsweise in heißen, trockenen Biotopen anzutreffen.
Entwicklung
Die Falter sind dämmerungs- und nachtaktiv und fliegen im Mai bis August in einer ersten Generation, sowie im September in einer – allerdings unvollständigen – zweiten Generation. Die Raupen sind von Juni bis August zu finden, jedoch nur in tropischen Gebieten. Die Puppen überwintern.
Nahrung der Raupen
Die Futterpflanze der Raupen ist Sanddorn.
Verbreitung
Der Sanddornschwärmer ist eine südlich-tropische Art, die nur selten über die Alpen nach Mitteleuropa als Wanderfalter einfliegt. Hauptverbreitungsgebiet in Europa sind Nordspanien, Norditalien, Südfrankreich das Rhonetal in der Schweiz, sowie einige weitere Südalpentäler. Eine Fortpflanzung nördlich der Alpen ist nicht möglich.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Sphingidae of the Western Palaearctic. A.R. Pittaway. Abgerufen am 16.04.2009.
- ↑ Sphingidae of the Eastern Palaearctic. A.R. Pittaway. Abgerufen am 16.04.2009.
Literatur
- Arno Bergmann: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Band 3 Spinner und Schwärmer. Urania-Verlag GmbH, Jena, 1953
- Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae). Ulmer Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-800-13474-8
- J. J. de Freina: Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis. Band 1. Noctuoidea, Sphingoidea, Geometoidea, Bombycoidea. EFW Edition Forschung & Wissenschaft Verlag GmbH, München, 1987, ISBN 3-926285-00-1
- Manfred Koch: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 2. Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands. Neumann Verlag Radebeul 2. Auflage 1964
- A. R. Pittaway: The Hawkmoths of the western Palaearctic. Harley Books, 1993, ISBN 0-946589-21-6
- Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter, Spinner und Schwärmer, Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1
Weblinks
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