Hyperkern

Ein Hyperkern ist ein Atomkern, der außer Nukleonen (Protonen und Neutronen) noch zumindest ein Hyperon enthält.

Hyperkerne, die das leichteste Hyperon, das Lambda-Teilchen enthalten, sind mit Lebensdauern um 10⁻¹⁰ s relativ langlebig. Dies liegt daran, dass das Lambda nur über die Schwache Wechselwirkung zerfallen kann. Daher ist es möglich, Hyperkerne zu leichten Elementen mit Lambda-Baryonen genauer zu untersuchen, insbesondere an ihnen Kernspektroskopie zu betreiben. Bei einigen Sigma-Hyperkernen mit dem Sigma-Baryon ist dies ebenfalls gelungen. Das entspricht also in etwa myonischen Atomen, mit denen man Erkenntnisse über die Atomhülle gewinnen will.

Hyperkerne werden zum Beispiel durch die Austauschreaktion

$K + {\rm Kern} \longrightarrow \pi + {\rm Hyperkern}$

erzeugt.

Hyperkerne eignen sich zur Untersuchung des Verhaltens individueller Teilchen innerhalb von Atomkernen. Während man bei „normalen“ Kernen N ununterscheidbare Neutronen und Z ununterscheidbare Protonen hat, verfügt man bei Hyperkernen mit dem Hyperon gewissermaßen über eine „Sonde“, ein „markiertes“ Teilchen.^[1]

Quellen

1. ↑ Bogdan Povh et al.: Teilchen und Kerne. 6. Auflage. Springer-Verlag GmbH, 2004, ISBN 3-540-21065-2