- Hypomobilität
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Als Kontraktur (lat. contrahere „zusammenziehen“) bezeichnet man eine dauerhafte Verkürzung von Muskeln, Sehnen, Bändern bei Gelenken, die zu einer bleibenden Einschränkung der Beweglichkeit führen oder zu einer kompletten Steife. Die betroffenen Gelenke lassen sich auch passiv nicht oder nur äußerst schwer und in geringem Maße bewegen. Hierzu deutlich abzugrenzen ist eine vorübergehende Funktionseinschränkung, die man zum Beispiel nach längerem Tragen eines Gipses erleidet, die mit (evtl. schmerzhaftem) Training wieder zu beseitigen ist. Man kann die vorübergehende Funktionseinschränkung als eine Art „Vorstufe“ einer Kontraktur bezeichnen.
Risikofaktoren
- Immobilität
- Inaktivität; etwa lange Ruhigstellung durch Gips- oder Korsettfixierung, ständiges Sitzen in gleicher Position
- unprofessionelle Lagerung
- Schonhaltung; etwa zur Vermeidung von Schmerzen
- Druck durch etwa Bettdecke auf die Füße (Spitzfuß)
- Großflächige Narben (dermatogene Kontraktur)
- Lähmung (neurogene Kontraktur)
- Zwangshaltung; etwa bei einer Neurose (psychogene Kontraktur)
- nach frischen Operationen
Kontrakturenarten
- Beugekontraktur (Kontraktur durch Verkürzung der Muskeln an der Beugeseite)
- Abduktionskontraktur - Streckkontraktur (Beugung ist aufgehoben, bzw. erschwert)
- Adduktionskontraktur (Gelenksteife in Abduktionsstellung)
- Spitzfußkontraktur
- Streckkontraktur
Maßnahmen
- frühzeitige Mobilisation
- passives Durchbewegen der Gelenke
- professionelle Lagerung in physiologischer Stellung
- Schmerzmedikation (zur Vermeidung von Schonhaltung)
- Motivationsarbeit/Aufklärung des Betroffenen und der pflegenden Angehörigen und der Risikogruppen
- aktivierende Pflege
- Verzicht auf Weichlagerungsmatratzen aufgrund des Dekubitus-Risikos
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