- Höllentalbahn (Österreich)
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Höllentalbahn Triebwagen 1 im Bahnhof Hirschwang mit BergpanoramaStreckenlänge: 4,9 km, urspr. 6,1 km Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur) Stromsystem: 550 V = Maximale Neigung: 25 ‰ Minimaler Radius: 60 m Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h Legende0,0 Payerbach-Reichenau 494 m ü. A. Übergang von der Semmeringbahn; abgetragen 0,4 Payerbach-Lokalbahn (ex Payerbach-Ort) 495 m ü. A. 1,3 Blockstelle Artzberg 516 m ü. A. 1,9 Kurhaus 499 m ü. A. 2,3 Kurhausbrücke 31 m 2,9 Reichenau 488 m ü. A. 4,3 Haaberg 496 m ü. A. 4,9 Wasserleitungsbrücke 13 m Hirschwang 2006 errichtet, seither Endpunkt der Personenzüge Abzweig zur Remise Hirschwang 5,2 Bf Hirschwang 498 m ü. A. Abzweig zur Papierfabrik 5,5 Fabrik um 1965 abgetragen 501 m ü. A. um 1965 abgetragen 6,1 Windbrücke-Raxbahn Überg. z. Raxseilbahn 506 m ü. A. Die niederösterreichische Höllentalbahn ist eine schmalspurige, elektrische Lokalbahn mit einer Spurweite von 760 mm, welche vom ÖBB-Bahnhof Payerbach-Reichenau an der Semmeringbahn auf einer ca. 5 km langen Strecke über Reichenau an der Rax nach Hirschwang bis zum Beginn des Höllentales führt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bahn nahm 1918 den Betrieb als Materialbahn einer Papierfabrik auf und wurde 1926 zu einer Personen und Güter befördernden Lokalbahn ausgebaut. Neben lokalem Pendlerverkehr diente die Bahn auch Ausflüglern als Zubringer zur ebenfalls 1926 eröffneten Raxseilbahn, der ersten Seilschwebebahn Österreichs. Anfang der 60er-Jahre wären für den Weiterbestand größere Investitionen notwendig gewesen, weswegen 1963 der Personenverkehr eingestellt und durch Postbusse ersetzt wurde. Der Güterverkehr, insbesondere zur Papierfabrik in Hirschwang konnte noch bis 1982 weiterbetrieben werden.
Im Jahr 1977 wurde der Verein Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen (ÖGLB) gegründet, der seit 1979 einen Museumsbetrieb an Wochenenden im Sommer betreibt und seit der Einstellung des Gesamtverkehrs auch für die Erhaltung der Strecke sorgt. Der ursprüngliche Bahnbetreiber, die Lokalbahn Payerbach-Hirschwang GmbH ist im handelsrechtlichen Sinne noch existent, scheint auch 2007 im österreichischen Firmenbuch auf und legt noch jährlich Bilanz.
47.69638888888915.848888888889Koordinaten: 47° 41′ 47″ N, 15° 50′ 56″ O
Fahrzeuge
Als Wahrzeichen der Bahn gelten die elektrischen Lokomotiven E1 - E3 (siehe Abbildung), Ursprünglich waren sie mit mehreren Schwesterlokomotiven beim Bau des Karawanken-Bahntunnels eingesetzt. Nach mehreren Umbauten erhielten sie ihr charakteristisches Aussehen, das ihnen auch den Spitznamen "fahrendes Gartenhaus" eintrug. Mit Baujahr 1903 zählen sie zu den ältesten betriebsfähigen Elektroloks der Welt. Eine weitere E-Lok (E4) wurde 1927 von AEG Wien geliefert, diese wurde aber nur für den Werksverschub in Hirschwang eingesetzt.
Für den Personenverkehr wurden 1926 zwei Triebwagen (Nr. 1 und 2) und vier Beiwagen (Nr. 11 bis 14) von der Grazer Waggonfabrik gebaut. Diese Wagen waren sehr großzügig dimensioniert und damals auch die größten Schmalspurfahrzeuge Österreichs. Bis ins Jahr 1963 trugen sie den gesamten Personenverkehr. Nach dessen Einstellung wurden sie an die Zillertalbahn verkauft. Die Beiwagen wurden dort mit unterschiedlichen Umbauten als Personenwagen weiterverwendet, die Triebwagen wurden hingegen großteils zerstört und zu Güterwagen umgebaut. Die Beiwagen konnten 1986 wieder in ihre alte Heimat gebracht und restauriert werden, bei den Triebwagen sollte es etwas länger dauern. Aus den noch vorhandenen Drehgestellen sowie einem Wagenkasten eines Beiwagens wurde ein Triebwagen originalgetreu rekonstruiert. Zur Eröffnung der Saison 2005 wurde dieser in Betrieb genommen.
Nachdem in den 70er-Jahren der Erhaltungszustand der elektrischen Anlagen immer schlechter wurde schaffte man insgesamt zwei Heeresfeldbahn-Dieselloks der Type HF 130 C an. Diese wurden nach Einstellung des Güterverkehrs wieder verkauft, seit 1997 ist auf der Museumsbahn wieder eine Maschine dieses Typs unterwegs. Weiters wurden immer wieder kleinere Dieselloks für den Werksverschub und für Bauzüge eingesetzt.
Dampflokomotiven brachte erst die Museumsbahn auf diese Strecke. Neben einigen Werksbahn- bzw. Feldbahn-Zweikupplern befuhren kurze Zeit auch die U1 (ÖBB 298.51) und die "Molln" (ÖBB 298.104) die Strecke. Im Jahr 1990 hat der Verein ÖGLB die Ybbsthalbahn-Bergstrecke als zweite Bahn übernommen und die großen Dampfloks dorthin überstellt.
Literatur
- Werner Schiendl: Die Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen, Verlag Kenning, 2005, ISBN 3-933613-53-1
- Markus Strässle: Schmalspurbahn-Aktivitäten in Österreich, Verlag Slezak, 1997, ISBN 3-85416-184-0
Weblinks
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