- IDEA (GDPdU-Software)
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IDEA (Interactive Data Extraction and Analysis) ist eine aus Kanada stammende, bereits seit über 20 Jahren auf dem Markt befindliche Software zur Analyse großer Datenmengen und zur Einhaltung der Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU). IDEA hat seinen Ursprung in der Wirtschaftsprüfung und ist mittlerweile in über 90 Ländern der Welt in den unterschiedlichen Bereichen der Datenanalyse etabliert. Seit dem 1. Januar 2002 findet die Software bei der deutschen Finanzverwaltung wie auch im Bereich der Zollverwaltung Verwendung.
Die Rechner der Betriebsprüfer sind mit der IDEA-Software ausgestattet. Der Finanzbeamte hat das Recht, die Überlassung von steuerrelevanten Daten auf einem Datenträger zur Auswertung zu verlangen.
Funktionsumfang
Neben der Möglichkeit, unterschiedliche Datenformate (Access, Excel, dBase, Drucklisten, ASCII, EBCDIC, ODBC etc.) importieren zu können, bietet IDEA Möglichkeiten zum Analysieren von Datenmengen. So lassen sich Extraktionen, Schichtungen, Mehrfachbelegungsanalysen, Lückenanalysen und Altersstrukturanalysen etc. durchführen. Prüfungen, ob Mitarbeiter und Lieferanten mit identischen Kontoverbindungen vorhanden sind, oder ob Kontoverbindungen von Lieferanten für einzelne Überweisungstransaktionen verändert und nach Abschluss der Transaktionen wieder in ihren Ursprungszustand zurückgesetzt wurden, können durchgeführt werden. Welche Prüfungsschritte mit IDEA durchgeführt werden können, hängt vor allem von der Art und Qualität der vorhandenen Daten ab.
Microsoft Excel bietet ähnliche Funktionen wie IDEA an und besitzt eine weitaus universellere Funktionsvielfalt (u.a. Rechnen in Tabellen). Der Vorteil von IDEA besteht hingegen darin, dass es noch größere Datenmengen verarbeiten und darstellen kann. Darüber hinaus werden die durchgeführten Import- und Analyseschritte in der "Historie" durch IDEA protokolliert. Entsprechend bleibt die Entstehung einer Auswertungsdatei nachvollziehbar. Die durchgeführten Arbeitsschritte können in Textdokumente exportiert werden um dort transparent und nachvollziehbar die Vorgehensweise bei der Analyse zu dokumentieren. Mit dem im Jahr 2010 vollzogenen Update (Version 8.3) wurde auch die bisdahin stringente Logik der Berechnungen in Zeilen durchbrochen. Über die Funktionserweiterungen wurde es ermöglicht, entweder die vorangehende oder die nachfolgende Zeile in numerischen Berechnungen zu berücksichtigen.
Zusätzlich zur IDEA-Software wird AIS-Tax-Audit angeboten. Dieses Programm importiert inzwischen aus vielen, gängigen Finanzbuchhaltungsprogrammen über eine herstellerspezifische Schnittstelle (HSS) die nach dem GDPdU-Standard exportierten Daten und erstellt standardisierte Ausgangs- und Prüfertabellen. Mit den jährlich aktualisierten Prüfmakros von TaxAudit (um die Gesetzesänderungen mit zu berücksichtigen) werden damit - ohne erheblichen Zeitaufwand - standardisierte Auswertungen vorgenommen. Anhand dieser Auswertungen können weitergehende Detailprüfungen durchgeführt werden. Die von der Audicon in TaxAudit erstellten Prüfmakros können darüber hinaus durch "eigene Prüfroutinen" ergänzt werden. Auf Grundlage standardisierter Ausgangstabellen lassen sich Daten unterschiedlichster Herkunft verarbeiten. Der Anwender der Prüfmakros braucht – im Unterschied zum Entwickler der Tools – keine Programmierkenntnisse, wohl aber Sachkenntnisse in der Materie. Folglich können wenige Entwickler dieser Makros/Tools viele Anwender/Prüfer damit ausstatten. Insbesondere größere Wirtschaftsprüferunternehmen und die Finanzverwaltung demonstrieren diesen Mulitplikatoreffekt in der praktischen Anwendung. Die Finanzverwaltung setzt die TaxAudit bislang nicht flächendeckend ein, da die Software den Anforderungen der Prüfer bislang nicht genügt.
Weblinks
Kategorie:- Verwaltungssoftware
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