Altlomnitz

Altlomnitz
Stara Łomnica
Wappen fehlt
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Stara Łomnica (Polen)
DEC
Stara Łomnica
Stara Łomnica
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Bystrzyca Kłodzka
Geographische Lage: 50° 22′ N, 16° 36′ O50.36666666666716.67Koordinaten: 50° 22′ 0″ N, 16° 36′ 0″ O
Höhe: 413 m n.p.m
Einwohner: 780
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau

Stara Łomnica (deutsch Altlomnitz, früher auch Alt Lomnitz) ist ein Dorf im Süden des Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es gehört zur Gemeinde Bystrzyca Kłodzka (Habelschwerdt), von der es acht Kilometer nordwestlich entfernt ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Stara Łomnica liegt zwischen dem Tal der Glatzer Neiße und dem Habelschwerdter Gebirge. Nachbarorte sind Starków im Norden, Topolice im Nordosten, Gorzanów im Osten, Szklarka und Zalesie im Süden, Huta und Szczawina im Südwesten sowie Nowa Łomnica und Paszków im Westen.

Geschichte

Altlomnitz wurde 1316 erstmals als „Lomnicz“ erwähnt und ist für 1384 als Pfarrort nachgewiesen. Für dieses Jahr ist die St.-Margaretha-Kirche in einem Verzeichnis des Prager Erzbistums enthalten, in dem die damals 39 Pfarrkirchen des Glatzer Dekanats aufgeführt wurden. Es gehörte zum Habelschwerdter Distrikt im Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit teilte, und bestand zunächst aus den Rittersitzen Oberhof und Mittelhof, der das Stammhaus der Glatzer Linie der Herren von Pannwitz gewesen sein soll.

Während der Zeit der Reformation bekannte sich die Bevölkerung ab etwa 1552 zum lutherischen Glauben, und für 1558 ist für Altlomnitz ein evangelischer Prediger nachgewiesen. Nach der Rückeroberung der Grafschaft Glatz 1622 durch die kaiserlichen Truppen wurden die evangelischen Pfarrer vertrieben. Anschließend wurde Altlomnitz aus Mangel an katholischen Priestern zu einer Filialkirche von Arnsdorf (Grafenort) abgestuft. Dort amtierte ab 1623 Adam Sebastian Weiss, ein Zisterzienser aus dem Kloster Heinrichau. Er legte für Arnsdorf und Altlomnitz die ersten Kirchenbücher an.

1628 erwarb Graf Johann Arbogast von Annenberg den Altlomnitzer Mittelhof zusammen mit den dazugehörigen Dörfern Glasendorf und Sauerbrunn, die er mit seiner Herrschaft Arnsdorf verband. Dessen Besitzungen gelangten 1651 durch Heirat seiner Tochter Maria Maximiliana mit dem Grafen Johann Friedrich von Herberstein an diesen. Er bildete aus den Besitzungen eine Majoratsherrschaft, zu der auch Altlomnitz gehörte, und benannte das bisherige Arnsdorf mit kaiserlicher Genehmigung in Grafenort um. Während der Herrschaft des Johann Gundacker I. von Herberstein wurde Altlomnitz von der Pfarrkirche Grafenort getrennt und wiederum zu einer eigenen Pfarrei erhoben, zu deren Sprengel neben Altlomnitz die Ortschaften Kolonie Neuwelt, Neulomnitz mit Ransern, Pohldorf mit Ranserberg sowie Neubrunn mit Hüttenguth gewidmet wurden.

Nach den Schlesischen Kriegen kam Altlomnitz zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den neu gebildeten Landkreis Habelschwerdt, zu dem es bis 1945 gehörte. 1874 wurde der Amtsbezirk Altlomnitz (Alt Lomnitz) gebildet, zu dem neben Altlomnitz auch die Landgemeinden Aspenau, Glasendorf, Grafenort, Melling, Neubatzdorf, Neuhain, Neulomnitz, Neuwilmsdorf und Sauerbrunn sowie vier Gutsbezirke gehörten. 1939 wurden 1.126 Einwohner gezählt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Altlomnitz 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Stara Łomnica umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975 bis 1998 gehörte Stara Łomnica zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St. Margaretha (Kościół Św. Małgorzaty) wurde 1354 errichtet und um 1685 durch den Glatzer Festungsbaumeister Jakob Carove umgebaut. 1794 erfolgte ein weiterer Umbau. Die barocke Innenausstattung stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Hochaltar enthält Skulpturen der Hll. Barbara, Katharina, Sebastian, Antonius, Joseph und Rochus. Die Figur der Muttergottes im Retabel stammt aus dem 16. Jahrhundert.
  • Die Kirche ist von einer Wehrmauer umgeben, die vermutlich zur Verteidigung gegen die Hussiten diente. Das barocke Torgebäude mit Spitzbogenarkade als Durchgang stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
  • Das zweigeschossige Pfarrhaus mit Walmdach wurde 1755 errichtet und 1854 umgebaut.
  • Der als „Mittelhof“ (Dwór środkowy) bezeichnete Gutshof westlich der Kirche wurde vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts von Christoph von Pannwitz errichtet und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erweitert. Über dem verzierten Hauptportal befinden sich auf einer Tafel acht Wappen der Herren von Pannwitz.
  • Der Wohn- und Wehrturm gehörte zum Mittelhof und stammt aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts. Er besteht aus fünf Stockwerken und enthält gotische Fenster und Portale. Das flache Dach diente vermutlich zur Übermittlung von Feuersignalen.
  • Der Gutshof „Oberhof“ (Dwór Górny) im westlichen Teil des Dorfes wurde vermutlich Ende des 17. Jahrhunderts für Hans von Pannwitz erbaut und im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts umgebaut und mit einem Mansarddach versehen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er renoviert. Im Hauptsaal befindet sich ein stuckverziertes Spiegelgewölbe. Die Wände sind mit Sgraffito verziert.
  • Holzhäuser mit Balkenkonstruktion
  • Die im Süden des Dorfes liegende St.-Rochus-Kapelle wurde 1713 errichtet.

Literatur

  • Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Bd. 4, ISBN 3-927830-18-6, S. 267, 272–275, 284
  • Aloys Bach: Urkundliche Kirchen-Geschichte der Grafschaft Glaz [sic]. Breslau 1841, S. 436–437
  • Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 25
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen: Schlesien. Deutscher Kunstverlag München·Berlin 2005. ISBN 3-422-03109-X. S. 866–867

Weblinks


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