Altmärkischer Verein für Vaterländische Geschichte

Altmärkischer Verein für Vaterländische Geschichte

Der Altmärkische Verein für Vaterländische Geschichte und Industrie (seit 1906: Altmärkischer Verein für Vaterländische Geschichte e.V.) wurde im Jahre 1836 in Salzwedel gegründet und widmet sich seitdem der Erforschung der Geschichte der Altmark von der Urgeschichte bis zur Neuzeit.

Inhaltsverzeichnis

Vereinsgeschichte

Erster Vorsitzende des Vereins war der preußische Landrat Wilhelm von der Schulenburg, der Amtsnachfolger des Schwiegervaters von Karl Marx, Ludwig von Westphalen. Erster Sekretär (Geschäftsführer) des Vereins war der Gymnasialprofessor, Heimatforscher und Prähistoriker Johann Friedrich Danneil. Der Verein musste seine Aktivitäten im Jahre 1848 infolge der revolutionären Ereignisse einstellen. 1857 gründete Danneil den Verein neu und bestimmte zu seinem Nachfolger den Apotheker und Heimatforscher Theodor Zechlin, der den Verein bis zu seinem Tode im Jahre 1895 führte und zahlreiche Jahresberichte des Vereins herausgab. Theodors Sohn Konrad Zechlin führte dessen Aktivitäten nach 1895 weiter.

Aus der Sammlung des Vereins entstand 1932 das Johann-Friedrich-Danneil-Museum in Salzwedel. Der letzte Bericht im zweiten Weltkrieg, Nr. 54, erschien im Jahr 1941. Nach Kriegsende wurde der Verein in der sowjetischen Besatzungszone am 22. Mai 1946 per Verwaltungsanordnung für aufgelöst erklärt. Um die wertvolle Bibliothek, die sich bis dahin noch im Vereinsbesitz befunden hatte, für Salzwedel zu erhalten, wurde sie jetzt ebenfalls dem Museum übergeben. Interessierte konnten nun im Rahmen einer Fachgruppe des Kulturbundes für die Heimat-Geschichte in der Altmark wirken. So hätten wohl heimatkundliche Publikationen, nicht jedoch die "Altmärkischen Jahresberichte" herausgegeben werden können.

Um das Fortbestehen des über 100 Jahre alten Vereins zu sichern, entschlossen sich 1955 "Exil-Altmärker" in Westberlin, eine "Arbeitsgemeinschaft des Altmärkischen Geschichtsvereins Berlin" zu gründen. So konnte 1959 der 55. und nach erfolgreicher Weiterarbeit im Jahre 1990 der 68. Jahresbericht erscheinen.

Nach der Wiedervereinigung verlegte der Verein seinen Sitz 1992 wieder nach Salzwedel und schloss an seine alten Traditionen an. Er hält dort im Herbst seine jährliche Hauptversammlung ab und veranstaltet eine zweite Tagung im Frühjahr an wechselnden Orten der Altmark. Unverändert ist der Zweck des Vereins, die Geschichte der Altmark von der Ur- und Frühgeschichte bis in die Neuzeit wissenschaftlich zu erschließen, wovon die vielfältigen Themen der Vortragsveranstaltungen und der Jahresberichte zeugen.

Publikation "Jahresbericht"

  • Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für Vaterländische Geschichte und Industrie. - Salzwedel : Verein 1.1838 - 54.1941 (Erscheinen 1848 bis 1857 unterbrochen, Herausgeber 1838 bis 1848: Johann Friedrich Danneil, 1857 bis 1894: Theodor Zechlin, 1897 bis 1899: T. O. Radlach, 1900 bis 1911: Wilhelm Zahn, 1911: M. Schulle, 1912: Ernst Wollesen, 1913 bis 1930: G. Daume, 1933: Wilhelm Fehse, 1936 bis 1941: Paul Pflanz)
  • Aus der Altmark : Jahresbericht d. Altmärkischen Vereins für Vaterländische Geschichte zu Salzwedel. - Berlin (1959 bis 1963 und 1967 bis 1975), Bremen (1965), Bad Schwartau (1982 bis 1994) : Arbeitsgemeinschaft d. Altmärk. Geschichtsvereins bzw. (ab 1992) wieder Verein 55.1959 - 70.1994 (Herausgeber 1959 bis 1963: Friedrich Wilhelm Meyer, 1965 bis 1975: Hans-Egbert Klaeden, 1982 bis 1994: Peter Hou)
  • Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für Vaterländische Geschichte zu Salzwedel. - Lüchow : 71.1996 - (Herausgeber ab 1996: Arndt Eberhagen, später und heute: Ulf Frommhagen)

Literatur

  • Publikationen (1836-1996) des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel e. V., im Auftrage des Vorstandes zusammengestellt von A. Eberhagen (Lüchow 1997, Druck: Köhring & Co.) (Dieses Publikationsverzeichnis ist auch auf der Homepage des Vereins zu finden und wird dort fortgeführt.)

Weblinks


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