- Altmärkische Schweiz
-
Dieser Artikel behandelt eine Landschaft in Sachsen-Anhalt.
Ein Landschaftsschutzgebiet bei Franzburg in Mecklenburg-Vorpommern trägt ebenfalls den Namen Hellberge. - Bernd Wolterstorff, Faltblatt Zichtauer Berge, Natur und Landschaft im Altmarkkreis Salzwedel
Die Hellberge (auch Zichtauer Berge oder Altmärkische Schweiz genannt) sind ein bis 159,9 m hoher Höhenzug in der westlichen Altmark in Sachsen-Anhalt.
Der Name Hell leitet sich aus einer ursprünglichen Bezeichnung des Wortes schräg bzw. hängig her. Das Gebiet ist Bestandteil der Naturräumlichen Haupteinheit D29 Wendland und Altmark.
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Die Hügelkette erstreckt sich nordwestlich der Stadt Gardelegen zwischen den Ortschaften Breitenfeld, Estedt, Schwiesau, Wiepke und Zichtau. Sie befinden sich westlich des Abschnitts Gardelegen–Salzwedel der B 71. Die höchste Erhebung der Hellberge ist der Lange Berg (159,9 m). Weitere Hügel sind der Stakenberg (148,3 m) und der Mönchberg.
Geschichte
Entstehung
Die Hellberge entstanden in der Saaleeiszeit vor etwa 120.000 Jahren. Große Gletscher schoben Geröllmassen bis hierher und hinterließen eine Endmoränenlandschaft. Es können drei Eisrandlagen in den Hellbergen nachgewiesen werden. Das Schmelzwasser der Gletscher verursachte verhältnismäßig tiefe Täler. Es entstanden so die für norddeutsche Verhältnisse ungewöhnlichen Höhenunterschiede von mehr als 130 Metern zwischen der Milde bei Wiepke (31 m) und den Hügelkuppen von bis knapp 160 Meter.
In der Umgebung von Wiepke und Zichtau drückten die Gletscher auch tiefer liegende Bodenschichten aus dem Tertiär an die Oberfläche, so dass dort Mergel vorkommt. Darüber hinaus finden sich auf Grund der eiszeitlichen Entstehung auch viele Findlinge aus Granit.
Besiedlung
Erste Spuren menschlicher Besiedlung finden sich für den Zeitraum der Steinzeit. Die Hellberge waren zu diesem Zeitpunkt bewaldet, wobei auf den Hügeln vorwiegend Stieleiche und Sandbirke, in den Tälern eher Rotbuche und Hainbuche vorgekommen sein dürften.
Bereits im Mittelalter erfolgte ein intensiver Raubbau am Wald so das die Hellberge im 15. Jahrhundert durch eine Steppenlandschaft geprägt waren. Dominierende Pflanzen waren verschiedene Ginsterarten, Besenheide, Gräser, Birken, sowie einzelne Buchen und Eichen.
1817 begann der Amtmann Johann Solbrig aus Zichtau mit der Wiederaufforstung der Hellberge, die heute wieder bewaldet sind. Auf den Hügeln dominieren Kiefern, in den Täler vor allem Eschen, Erlen, Eichen und Rotbuchen.
1964 wurden die Hellberge Teil des Landschaftsschutzgebietes Zichtauer Berge - Klötzer Forst.
Pflanzen
Neben den vorstehend benannten Bäumen kommen auch Ackerfilzkraut, Adlerfarn, Bärlapp, Besenheide, Breitblättriger Merk, Ginster, Rankender Lerchensporn, Sand-Strohblume und Tüpfelfarn vor. Die Hellberge sind ebenso für ihre vielen Pilze und Heidelbeeren bekannt.
Tiere
Im Gebiet der Hellberge leben auch viele zum Teil seltene Tierarten, so Buntspecht, Feuersalamander, Grünspecht, Hirschkäfer, Hohltaube, Kammmolch, Kreuzkröte, Laubfrosch, Moorfrosch, Neuntöter, Ödlandschrecke, Raubwürger, Schwarzspecht, Teichmolch, Turteltaube, Waldeidechse, Zauneidechse und Ziegenmelker.
Naturdenkmale
In den Hellbergen stehen insgesamt 16 Naturdenkmale unter besonderem Schutz, so zum Beispiel die Ferchel-Eiche des im 18. Jahrhunderts aufgegebenen Ortes Ferchel. Eine weitere Besonderheit ist das Quellmoor des Wiepker Bachs, die Elf Quellen. Nördlich des Dorfes Zichtau befindet sich die zwischenzeitlich abgestorbene Zichtauer Eiche der ein Alter von 1000 Jahren nachgesagt wurde.
Tourismus
Das Gebiet ist für Wanderer und Radwanderer durch Wege erschlossen. Auch Reittouristik und Kremserfahrten werden angeboten. In den umliegenden Dörfern und Städten befinden sich kleine Hotels und Pensionen.
Literatur/Quelle
52.5666711.28333Koordinaten: 52° 34′ 0″ N, 11° 17′ 0″ O
Wikimedia Foundation.