Identitätsdiffusion

Identitätsdiffusion

Identitätsdiffusion beschreibt das Problem der Zersplitterung der eigenen Ich-Identität (Selbstbild). Sie beruht auf den Zweifeln der eigenen z. B. ethnischen, sozialen oder geschlechtlichen Identität, entstanden durch Unsicherheiten im eigenen Handeln und Entscheidungen bzw. Orientierungslosigkeit.

Es sind Unsicherheiten in Bezug darauf, ob der „richtige“ Weg gewählt wurde oder Ängste, nicht zu wissen, zu wem man sich in der Zukunft entwickelt oder auch welche Werte und Normen als die eigenen übernommen werden sollen. Diese Diffusion betrifft die meisten Jugendlichen und löst sich im Laufe einer normalen Entwicklung auf. Jedoch in extremen Fällen kann eine Nichtbewältigung von latenten Krisen zu ernsthaften Entwicklungsstörungen führen, die sich erst im frühen Erwachsenenalter bei der Ausübung von sozialen Verhältnissen (Intimität) aufzeigen.

Jugendliche, die mit den äußerlich aufgezwungenen gesellschaftlichen Anforderungen nicht zurechtkommen, treten die Flucht an, in deren Folge sie Pflichten wie die Schule, Ausbildung oder sich selbst vernachlässigen (häufigstes Problem ist die Entscheidung zu einem bestimmten Berufsbild).

Die Identitätsdiffusion kann bis zur völligen Aufgabe der eigenen Identität und einer Überidentifizierung mit Leitbildern und Idolen führen. Identitätsdiffusion ist nicht nur ein Adoleszenzproblem. Sie betrifft ebenso Erwachsene, die z.B. arbeitslos oder chronisch krank (oder beides) werden, dadurch ihre bisherigen Kommunikationspartner verlieren und dann neue überhaupt nicht oder nicht im erforderlichen Umfang gewinnen können. Identitätsdiffusion findet sich besonders häufig bei Menschen, die in ihrer Kindheit emotional missbraucht wurden, (das Stichwort dazu heißt Parentifizierung)

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Diffusion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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