- Iduronat-2-sulfatase
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Iduronat-2-sulfatase —
Größe 517 Aminosäuren Struktur Heterodimer Kofaktor Ca2+ Precursor (343/550 aa) Isoformen kurz/lang Bezeichner Gen-Namen IDS; MPS2; SIDS Externe IDs OMIM: 309900 UniProt: P22304 MGI: 96417 CAS-Nummer: 50936-59-9 Arzneistoffangaben ATC-Code A16AB09 DrugBank DB01271 Handelsnamen Verschreibungspflicht Ja Enzymklassifikation EC, Kategorie 3.1.6.13 Sulfatase Reaktionsart Hydrolyse Substrat L-Iduronat-2-sulfat Vorkommen Homologie-Familie Iduronat-2-sulfatase Übergeordnetes Taxon Lebewesen Ausnahmen Pflanzen Orthologe Mensch Maus Entrez 3423 15931 Ensembl ENSG00000010404 ENSMUSG00000035847 UniProt P22304 Q8CJ15 Refseq (mRNA) NM_000202 NM_001038990 Refseq (Protein) NP_000193 NP_001034079 Genlocus Chr X: 148.37 - 148.39 Mb Chr X: 66.6 - 66.63 Mb PubMed Suche [1] [2] Iduronat-2-sulfatase (IDS, früher auch Chondroitinsulfatase) ist ein in allen Lebewesen vorkommendes Enzym, das speziell in Eukaryoten die Aufgabe hat, in den Lysosomen bei der Verdauung bestimmter Stoffe innerhalb der Zelle mitzuwirken. Es spaltet Sulfat von Dermatansulfat und Heparansulfat ab, den Hauptbestandteil von Fasern und Knorpelgewebe im Körper. Es ist damit unverzichtbarer Bestandteil des Reaktionswegs, der diese Stoffe im Körper abbaut. Fehlt IDS im Körper, beispielsweise durch Mutation des IDS-Gens, resultiert beim Menschen das Hunter-Syndrom. Idursulfase ist ein Arzneistoff mit diesem Enzym, der in der Behandlung des Hunter-Syndroms eingesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Biosynthese
Das Gen, aus dem IDS entsteht, liegt auf dem X-Chromosom und erstreckt sich über neun Exons und 26.500 Basenpaare. Das Transkript ist 5756 Basen lang und übersetzt in ein 550 Aminosäuren enthaltendes Precursor-Protein, das nach der posttranslationalen Modifikation eine 422 Aminosäuren lange und 42 kDa schwere und eine 95 Aminosäuren lange und 12 kDa schwere Proteinkette ergibt, die sich beide zum endgültigen Enzym vereinigen. Vom Precursor existiert eine kurze Isoform, bei der 157 Aminosäuren fehlen.[3][4]
Biologische Funktion
IDS wird hauptsächlich in der Leber, den Nieren, der Lunge und der Plazenta gebildet. Dort werden in den Lysosomen der Zellen verstärkt körpereigene und körperfremde Makromoleküle (Glycosaminoglycane) abgebaut. Die Aufgabe von IDS ist die hydrolytische Spaltung von organischen Sulfaten wie Heparinsulfat, Dermatansulfat und Heparin. Für diese Funktion benötigt das Enzym pro Einheit ein Calcium-Ion als Kofaktor.
Katalysierte Reaktion
Beim Abbau von Dermatansulfat
IdoA(2S)β1-3GalNAc(4S)β1-4GlcAβ1-3GalNAc(4S) + H2O ---> IdoAβ1-3GalNAc(4S)β1-4GlcAβ1-3GalNAc(4S) + Sulfat
Beim Abbau von Heparansulfat
IdoA(2S)β1-4GlcN(2S)α1-4GlcA(2S)β1-4GlcNAc(6S)α1-4GlcA + H2O ---> IdoAβ1-4GlcN(2S)α1-4GlcA(2S)β1-4GlcNAc(6S)α1-4GlcA + Sulfat
Pharmakologie
Idursulfase ist die rekombinant hergestellte Form des humanen lysosomalen Enzyms Iduronat-2-Sulfatase und wird mittels einer humanen Zelllinie hergestellt.
Anwendungsgebiete (Indikationen)
Langzeitbehandlung von Patienten mit Hunter-Syndrom (Mukopolysaccharidose II, MPS II).
Einzelnachweise
- ↑ ABDA-Datenbank (Stand: 27.08.2008) der DIMDI
- ↑ Austria-Codex (Stand: 27.08.2008)
- ↑ UniProt P22304
- ↑ Ensembl-Eintrag
Weblinks
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