- Igeler Verwerfung
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Die Igeler Verwerfung, auch Igeler Sprung genannt, ist eine geologische Bruchstelle (Verwerfung) im Bereich des Igeler Berges nahe dem Ort Igel an der Obermosel, etwa zehn Kilometer flussaufwärts von Trier. Im Gegensatz zu anderen geologischen Bildungen dieser Art, die für den Laien oft nicht erkennbar sind, sind die Auswirkungen der Igeler Verwerfung von dem gegenüberliegenden 347 m hohen Liescher Berg oberhalb des Ortes Wasserliesch gut zu sehen.
Auf dem Aussichtspunkt Liescher Berg fallen dem Betrachter die am gegenüberliegenden Moselufer aus dem Trias stammenden roten Buntsandsteinfelsen sofort ins Auge, die gleich daneben, deutlich von ihnen abgetrennt, von hohen grau-weißen Kalksteinfelsen des Unteren Muschelkalks überragt werden. Unterschiedliche Gesteinsschichten lagern normalerweise so übereinander, dass die jüngeren über den älteren Schichten liegen. Da die Muschelkalk-Gesteine jünger sind als die des Buntsandsteins, müssten die Kalksteinfelsen über den Buntsandsteinfelsen liegen. Der Grund, dass sie dies in der Igeler Verwerfung nicht tun, ist eine fast senkrechte Verschiebung der Schichten zueinander. Die geologische Bruchstelle der Igeler Verwerfung setzt sich über die Mosel fort und teilt auch den Liescher Berg. Sie ist hier jedoch nur noch an der unterschiedlichen Vegetation erkennbar, die sich hier schlagartig verändert.
Der Igeler Sprung ist eine der zahlreichen und ungefähr in die gleiche Nordost-Südwest-Richtung verlaufenden Verwerfungen, die am Südrand der Trierer Bucht vorkommen.
Literatur
- Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hrsg.): Geologische Übersichtskarte 1:200.000: CC 6302 Trier. 1987.
Kategorien:- Geologie Europas
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