Altvaterturm (Wetzstein)

Altvaterturm (Wetzstein)
Altvaterturm (Sommer 2005)

Der Altvaterturm ist ein 35,8 m hoher Aussichtsturm auf dem Wetzstein[1], einem Berg im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei in den Jahren 1945/46 gründeten Heimatfreunde aus dem Altvatergebirge 1976 den Altvaterturmverein Langgöns e. V. Der Verein errichtete ab 1999 den am 2. Mai 1959 zusammengefallenen und nicht wieder aufgebauten Turm auf dem Altvater (Praděd) originalgetreu auf dem Wetzstein als Mahnmal der Vertreibung. Der neue Ort wurde gewählt, da er den natürlichen Gegebenheiten des Altvatergebirges nahe kommt.

Nachdem es 1995 erste Kontakte zur Stadt Lehesten gegeben hatte, erteilte im Oktober 1998 das Thüringer Landesverwaltungsamt die Baugenehmigung. Am 11. April 1999 war der erste Spatenstich, am 21. Mai 2000 die Grundsteinlegung und am 1. November 2000 Baubeginn. Das Richtfest wurde am 11. Mai 2002 gefeiert und der Turm am 28. und 29. August 2004 eingeweiht.

Technische Daten

  • Höhe: 35,8 m
  • Grundfläche: 11,2×14,5 m
  • Umbauter Raum: ca. 3.000 m³
  • Sichthöhe auf offener Aussichtsplattform: 824 m ü. NN

Ausgestaltung

Im Kellergeschoss befindet sich die St.-Elisabeth-Kapelle mit Ortsgedenktafeln für Städte und Gemeinden, aus denen Sudetendeutsche aufgrund der Beneš-Dekrete vertrieben wurden. Sie geben Auskunft über die Zahl der Einwohner um 1939, die Zahl der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen und der durch Vertreibung umgekommenen Menschen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Gaststätte, deren Wände mit Holzwappen der Heimatgemeinschaften geschmückt sind. Gedenktafeln in den Nischen der Außenfassade zeigen Ereignisse der Vertreibungsjahre. Die 16 Skulpturen auf den Zinnen symbolisieren 16 Millionen vertriebene und 16.000 getötete Menschen nach Ende des Krieges. Im Treppenhaus stellen Doppelwappen die Orte der Vertreibung und die neuen Wohnorte dar. In den Obergeschossen werden einzelne Räume für Ausstellungen zu den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten genutzt. Der Raum für Ostpreußen wird vom Kulturzentrum Ostpreußen betreut. Im obersten Geschoss befindet sich die Ehrenhalle, die an den Wänden mit Votivkacheln geschmückt ist und darüber eine Aussichtsplattform. In den Räumen des Turms wurden Heimatstuben eingerichtet.

Auf verschiedenen Etagen des Turmes befinden sich folgende Einrichtungen:

  • Zimmer: Mineralien des Altvatergebirges
  • Heimatstube Zuckmantel
  • Dokumentation zur Vertreibung
  • Zimmer Lehesten und Umgebung
  • Zimmer Mährisch Schönberg mit der Teßtalbahn
  • Ostpreußenzimmer der Landsmannschaft Ostpreußen Hamburg

Der originale Altvaterturm ist auf dem Etikett des Jägerndorfer Magenbitters abgebildet.

Bilder

Quellen

  1. Flyer "Der neue Altvaterturm", Ausgabe: April 2008

Weblinks

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