Ilse Reicke

Ilse Reicke

Ilse Reicke (* 4. Juli 1893 in Friedenau; † 14. Januar 1989 in Fürth) war eine deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Feministin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sie war die Tochter eines Justiziars und kannte Käthe Kollwitz persönlich. Ihr Erstlingswerk war der Gedichtband Das schmerzliche Wunder aus dem Jahre 1914. 1915 heiratete sie den Schriftsteller Hans von Hülsen.[1] Nach ihrer Promotion zum Dr. phil. 1915 an der Universität Greifswald mit der Dissertation Das Dichten in psychologischer Betrachtung war Ilse Reicke Dozentin an der Lessing-Hochschule in Berlin-Charlottenburg. 1930 publizierte sie das Buch Leichtsinn, Lüge, Leidenschaft. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten unterschrieb sie im Oktober 1933 zusammen mit ihrem Mann und weiteren 86 Schriftstellern das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler.[2]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Umzug nach Fürth veröffentlichte Ilse Reicke erst 1952 wieder ein Buch über Bertha von Suttner. In den Jahren 1968 und 1969 publizierte sie die Lyrikbände Klang und Klage der Geschichte sowie Stimmen der Erdengeschlechter. Ihr letztes Buch erschien 1984 und behandelte bedeutende Frauengestalten der Weimarer Republik.

Werke (Auswahl)

  • 1984 Die großen Frauen der Weimarer Republik. Erlebnisse im „Berliner Frühling“
  • 1981 Eine Sippe aus Memel
  • 1981 Die Musikantin Olga Schwind
  • 1952 Schlimmes Geheimnis der Klasse, Jugendkriminalroman
  • 1952 Bertha von Suttner, Ein Lebensbild
  • 1943 Das Brautschiff, Roman
  • 1939 Durch gute Lebensart zum Erfolg
  • 1938 Die Welle steigt, die Welle sinkt, Roman
  • 1938 Das tätige Herz, Ein Lebensbild Hedwig Heyls
  • 1931 Berühmte Frauen der Weltgeschichte, 6 Betrachtungen
  • 1931 Der Weg der Irma Carus, Roman über eine Frauenärztin
  • 1930 Leichtsinn, Lüge, Leidenschaft. Ein Schicksal aus dem russischen Rokoko
  • 1929 Die Frauenbewegung. Ein geschichtlicher Überblick
  • 1924 Das junge Mädchen, Lebensgestaltungsbuch
  • 1921 Frauenbewegung und Erziehung
  • 1919 Der Weg nach Lohde, Roman

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Korrigierter Nachdruck Mannheim 1981, Band 19, Spalte 756.
  2. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 272 und 477.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reicke — ist der Name von Georg Reicke (1863–1923), II. Bürgermeister von Berlin Ilse Reicke (1893−1989), deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Feministin Rudolf Reicke (1825–1905), deutscher Philosoph Diese Seite ist eine Beg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Rei — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/R — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Hans von Hülsen — (* 5. April 1890 in Warlubien, Westpreußen; † 14. April 1968 in Rom) war ein deutscher Redakteur und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Anna von Gierke — Anna von Gierke[1] (* 14. März 1874 in Breslau; † 3. April 1943 in Berlin; vollständiger Name Anna Ernestine Therese von Gierke) war eine deutsche Sozialpädagogin und Politikerin der DNVP. Sie ist die Tochter d …   Deutsch Wikipedia

  • Gelöbnis treuester Gefolgschaft — war ein Treuegelöbnis von 88 deutschen Schriftstellern und Dichtern für Adolf Hitler, das am 26. Oktober 1933 in der Vossischen Zeitung abgedruckt und von der Preußischen Akademie der Künste in Berlin propagiert worden ist. Es wurde gleichzeitig… …   Deutsch Wikipedia

  • Gelöbnis treuester Gefolgschaft — La Gelöbnis treuester Gefolgschaft (en français serment de soutien et de fidélité ultime) est un serment de fidélité recueillant les signatures de 88 auteurs et poètes allemands qui, le 26 octobre 1933, jurèrent leur dévouement à Adolf… …   Wikipédia en Français

  • Marie Elisabeth Lüders — (1949) Marie Elisabeth Lüders, oft genannt auch Else Lüders[1] (* 25. Juni 1878 in Berlin; † 23. März 1966 ebenda) war eine deutsche Politikerin ( …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”