Hans von Hülsen

Hans von Hülsen

Hans von Hülsen (* 5. April 1890 in Warlubien, Westpreußen; † 14. April 1968 in Rom) war ein deutscher Redakteur und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von Hülsen verbrachte seine Kindheit in Preußisch Eylau (Bagrationowsk) und Danzig, lebte später in Berlin, dann in Rom wo er auch starb. Der Sohn eines Pfarrers war Freund und Biograph Gerhart Hauptmanns. 1918 veröffentlichte er eine August von Platen-Biographie. Seit 1915 war er mit der Schriftstellerin Ilse Reicke verheiratet.[1]

Als Dichter ist er durch eine Reihe von Romanen bekannt geworden, von denen verschiedene in Westpreußen ("Fortuna von Danzig", 1924 und "Güldenboden", 1928) und der Mark Brandenburg ("Der Schatz im Acker", 1929) spielen.

1930 erhielt er den Gerhart-Hauptmann-Preis.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten gehörte er zusammen mit seiner Frau zu den 88 Schriftstellern, die im Oktober 1933 das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte er seine Kindheitserinnerungen unter dem Titel "Der Kinderschrank" (1946). Sein 1947 erschienenes Werk "Zwillingsseele" ist ebenfalls autobiographisch. Seit 1945 war er Rundfunkkorrespondent in Rom.[3]

Werke

Einzelausgaben zu Lebzeiten (Erstausgaben)

  • "Das aufsteigende Leben", 1911
  • "August Graf von Platen", 1918
  • "Den alten Göttern zu. Ein Platen-Roman", 1918
  • "Kleine Agnete. Ein bürgerliches Idyll in acht Gesängen", Potsdam, 1920
  • "Fortuna von Danzig", 1924
  • "August und Ottilie. Roman einer Ehe unter Goethes Dach"
  • "Der Kelch und die Brüder", 1925 (4. Auflage)
  • "Nickel List - Die Chronik eines Räubers", Leipzig, 1925
  • "Camerlingk oder der Weg durch die Macht", Leipzig, 1926
  • "Gerhart Hauptmann", 1927
  • "Güldenboden oder Erwirb es, um es zu besitzen", Leipzig, 1928
  • "Der verschollene Liebesruf", Berlin/ Zürich, 1929
  • "Gerhart Hauptmann. Siebzig Jahre seines Lebens", Berlin, 1932
  • "Der Schatz im Acker", 1929
  • "Ein Haus der Dämonen, Berlin, 1932
  • "Freikorps Droyst", Berlin, 1934
  • "Schmiede des Mannes", Leipzig, 1935
  • "Peter Drosts drittes Leben. Roman", 1935
  • "Die Kaiserin und ihr Großadmiral", Leipzig, 1936
  • "Falsches Gold. Roman einer Liebe", Leipzig, 1937
  • "Die Vogelhecke an der Brüderstraße. Roman aus dem Berliner Biedermeier", Berlin, 1937
  • "Liebe in der Brüderstraße. Roman aus dem Berliner Biedermeier", Berlin, 1938
  • "Die Wendeltreppe: Geschichten aus meinem Leben", 1941
  • "Villa Paolina, Lebensgeschichte eines merkwürdigen Hauses", 1943 (Familiengeschichte der Bonaparte)
  • "Die drei Papen. Roman", München, 1943 (Neuausgabe des Neuruppin-Romans, zuerst erschienen unter dem Titel "Der Schatz im Acker")
  • "Der Kinderschrank", München, 1946
  • "Zwillings-Seele Denkwürdigkeiten aus einem Leben zwischen Kunst und Politik", München, 1947
  • "Freundschaft mit einem Genius: Erinnerungen an Gerhart Hauptmann", München, 1947
  • "Die Bucht von Sant Agata", Hamburg, 1948
  • "Tragödie der Ritterorden. Templer, Deutsche Herren, Malteser", München, 1948
  • "Trilussa. Die bekehrte Schlange und 27 andere Fabeln. Aus dem römischen Volksdialekt übertragen.", Frankfurt/M., 1952
  • "Rom. Führer durch die ewige Stadt", 1960 (WBG)
  • "Krösus von Rom: Geschichte e Gelddynastie, München, 1961
  • "Zeus, Vater der Götter und Menschen", 1966
  • "Römische Funde (Sternstunden der Archäologie)", 1966 (2. Aufl.)
  • "Funde in der Magna Graecia"

Literatur

  • Karl Ude: Hülsen, Hans von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 737 f.
  • Gunnar Och: August von Platen, Hans von Hülsen, Thomas Mann. Eine Dokumentation mit bislang unveröffentlichten Briefen aus dem Archiv der Platen-Gesellschaft. In: Gunnar Och (Hrsg.): „Was er wünscht, das ist ihm nie geworden.“ August Graf von Platen 1795–1835. Ausstellungskatalog, Erlangen 1996, S. 150–165.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Korrigierter Nachdruck Mannheim 1981, Band 19, Stichwort „Ilse Reicke“.
  2. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 272.
  3. Klee, Kulturlexikon, S. 272.

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