Impaktmetamorphose

Impaktmetamorphose

Impaktmetamorphose (auch Stoßwellen-Metamorphose) ist die Umwandlung, beziehungsweise Metamorphose von Gesteinen und Mineralen, verursacht durch Impakt eines Meteoriten auf der Erde oder auf einem anderen Planeten oder Asteroiden.

Beim Einschlag pflanzen sich die Schockwellen mit Überschallgeschwindigkeit im Gestein fort. Dabei können Temperaturen von mehreren tausend Grad und Drücke zwischen 102 und 103 Kilobar auftreten. Diese Bedingungen führen zum Schmelzen und Verdampfen von Gesteinen und zur großflächigen Zertrümmerung von Gestein. Durch den extrem hohen Druck und die sehr hohe Temperatur, welche beim Einschlag auf die Erdoberfläche entstehen, wandeln sich auch die Minerale in eine für die im Augenblick herrschenden Bedingungen stabile Phase um, so zum Beispiel Quarz in Coesit.

Besonders gut lassen sich die Wirkungen eines solchen Ereignisses an den Veränderungen im Quarz und in Feldspäten studieren. Die Wirkungen in anderen Mineralen sind vielfältig. Biotitkristalle weisen beispielsweise Knickbänder auf. Die Schockwellen können darüber hinaus charakteristische Strukturen im Gestein hervorrufen, die so genannten Strahlenkegel (Shatter Cones).

Diese Art vom Gesteinsmetamorphose kann z.B. am Barringer-Krater in Arizona sowie im Nördlinger Ries beobachtet werden. Häufiger trifft man diese Erscheinung auf dem Mond und den Planeten mit fester Oberfläche und ohne Atmosphäre an. So sind viele Meteoriten durch Impaktmetamorphose verändert worden. In Chondriten findet man Shockadern mit geschmolzenem Troilit und isotropem Feldspat (Maskelynit). Vor allem Marsmeteorite sind durch Impakt bei ihrer Abschlagung vom Mutterkörper verändert worden.

Literatur

  • Wolfhard Wimmenauer: Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine. Stuttgart (Enke) 1985 ISBN 3-432-94671-6

Siehe auch


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