- Indifferenztemperatur
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Als Indifferenztemperatur bezeichnet man die Außentemperatur, bei welcher der ruhende, unbekleidete, nüchterne Mensch in ruhender Luft von 50 % relativer Feuchte seine Körpertemperatur auf dem Normalwert von etwa 37 °C langfristig halten kann. Man spricht auch von Neutraltemperatur oder thermoneutraler Zone.
Die Indifferenztemperatur ist abhängig von klimatischen Umgebungsverhältnissen, der ethnischen und permanenten Anpassung und weiteren Faktoren.
Beim Menschen beträgt der Bereich der Indifferenztemperatur etwa 28 bis 30 °C. In diesem Temperaturbereich ist die Temperaturempfindung neutral, d. h. Menschen ist bei dieser Temperatur weder kalt noch warm. Der Grundumsatz ist für diese Lufttemperatur definiert. Infolge der notwendigen Muskelarbeit von Kreislauf, Atmung und Verdauung und der dabei entstehenden Wärme wird immer noch Wärme vom Körper an die Umgebung abgeführt. In Wasser liegt die Indifferenztemperatur wegen der höheren Wärmeleitfähigkeit des Wassers zwischen 31 und 36 °C.
Bei Säuglingen liegt die Indifferenztemperatur höher als beim Erwachsenen. Sie beginnt hier etwa bei 32 °C. Daher ist eine Wärmelampe über dem Wickeltisch sinnvoll.
Literatur
- Max Schneider (1971): Einführung in die Physiologie des Menschen. Berlin + Heidelberg: Springer-Verlag. ISBN 3-540-05243-7
- Mörike/Betz/Mergenthaler (1991): Biologie des Menschen. Heidelberg + Wiesbaden: Quelle & Meyer Verlag. ISBN 3-494-01196-6
- Niels Birbaumer & Schmidt, R. F. (2005): Biologische Psychologie. Springer. Berlin, ISBN 3-540-25460-9
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