- Ingenieurbiologie
-
Die Ingenieurbiologie ist eine Wissenschaft von der Behebung von Landschaftsschäden (in erster Linie Erosionsschutz) mit biologischen Mitteln. Dabei werden vor allem Pflanzen verwendet, die mit Hilfe der Wurzeln den Boden festigen. Im Wasserbau wird auch die hydraulische Wirkung oberirdischer Pflanzenteile (Verwirbelung des Wassers) zum Schutz vor Erosion ausgenutzt. Weiter sind die Wirkungen von Mikroorganismen auf das Bodengefüge bei ingenieurbiologischen Verbauten von Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
DIN 18918
Die DIN 18918 (Vegetationstechnik im Landschaftsbau - Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen - Sicherungen durch Ansaaten, Bepflanzungen, Bauweisen mit lebenden und nicht lebenden Stoffen und Bauteilen, kombinierte Bauweisen) ist Grundlage der ingenieurbiologischen Arbeiten in Deutschland und gibt Hinweise zur vegetationstechnischen Prüfung und Bewertung von Böden sowie für Arbeiten zur Herstellung von Vegetationsflächen. Bei der Bewertung der Umweltverträglichkeit der einzubauenden Materialien verweist die DIN 18918 auf die Vorgaben der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV).
Die DIN 18918 gilt für alle Bodenarbeiten (auch Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen) bei
- Pflanzen und Pflanzarbeiten nach DIN 18916
- Rasen und Saatarbeiten nach DIN 18917
- Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen nach DIN 18918
- Entwicklungs- und Unterhaltungspflege nach DIN 18919
- Schutzmaßnahmen nach DIN 18920
Sie gilt nicht für Rasenflächen für Sportplätze nach DIN 18035-4.
In § 6 der DIN 18915 werden die Anforderungen an Ober- und Unterboden, an Stoffe zur Bodenverbesserung, an Düngemittel und Saatgut sowie an Geotextilien und Dränschicht-Baustoffe formuliert.
Lebendbau
Die praktische Umsetzung ingenieurbiologischer Erkenntnisse wird als Lebendbau oder Lebendverbau (auch Grünverbau) bezeichnet. Unter den Pflanzen kommt den schmalblättrigen Weiden (verschiedene Salix-Arten) eine besondere Bedeutung zu. Auch Erlen-Arten haben eine Bedeutung im Lebendbau. Die Schwarzerle (Alnus glutinosa) wird zur Stabilisierung von Bachufern gepflanzt, die Grünerle (A. viridis) zur Hangverbauung im Hochgebirge.
Buschlage und Buschbau
Buschlagen werden bei der Sicherung von Anschnittböschungen verwendet. Die Herstellung erfolgt schrittweise während der Schüttung der Böschung. Dabei werden lagenweise ausschlagfähige Holzarten (beispielsweise Weiden) eingebaut und anschließend überschüttet. Diese schlagen nach kurzer Zeit aus und sorgen durch die Ausbildung von Wurzelwerk für eine dauerhafte Stabilisierung der Böschung. Eignet sich auch für Böschungen mit starker Rutschgefährdung.
Siehe auch
Weblinks
- Verein für Ingenieurbiologie Schweiz
- „Ingenieurbiologie: Begrünung mit standortgerechtem Saat- und Pflanzgut“, PDF-Datei: 22 kB, Resolution einer internationalen Tagung, erstellt am 6. September 2006
- Zusammenfassung sämtlicher Bauweisen in der Ingenieurbiologie , PDF-Datei: 3,94 MB, Skript vom April 2004
Wikimedia Foundation.