- Inklusorium
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Das Inklusorium ist eine Zelle oder ein kleines Haus (Klause), in dem sich die Inklusen aus religiösen Gründen einschließen oder auch einmauern lassen. Das Inklusorium soll an eine Kirche angebaut sein, damit der Klausner durch ein Fenster auf den Altar schauen und der Messe folgen sowie beichten und kommunizieren kann. Das Fenster soll mit einem Vorhang verhängt sein, sodass man den Klausner von außen nicht sehen kann. Auf der entgegengesetzten Seite soll ein zweites Fenster sein, durch das der Inkluse Licht und Luft empfängt. Durch dieses Fenster kann er aber auch mit seinen Schülern Kontakt halten. Durch das Fenster empfängt er von ihnen seine Nahrung, belehrt sie und reicht ihnen die Werkstücke, die er hergestellt hat, zum Verkauf. In der Frühzeit waren die Inklusorien ungeheizt. Ab dem 13. und 14. Jahrhundert wurden die Vorschriften allmählich abgemildert: Inklusorien durften geheizt werden.
In der Frühzeit erbaute meist ein Kloster das Inklusorium. Später waren es auch wohlhabende Familien, aber auch Kleriker, die eine Klause stifteten oder zumindest mitfinanzierten, unter Umständen auch für eigene Familienmitglieder. Viele Klausen wurden nach dem Tod eines Klausners neu belegt. Die Klause war dann aber in der Regel Eigentum des Klosters oder der entsprechenden Pfarrkirche.
Die Ausstattung eines Inklusoriums war entsprechend dem Ideal der Askese karg und primitiv.
Weblinks
- Website von Winfried Gessner: Geldria Religiosa, dort: Inklusen [1]
Kategorien:- Askese
- Kloster (Architektur)
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