- Innengang
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Beim Innengang zeigen die Großzehen während des Gehens zueinander und der Fuß rollt über die Außenseite ab. Dadurch kommt es zu einem verstärktem Verschleiß in den Fußgelenken, in den Kniescheiben und auch in den Hüftknochen.
Beim Kleinkind ist der Innengang oft eine vorübergehende Erscheinung, die absolut unbedenklich ist. Ab ca. dem 10. Lebensjahr sollte sich das Gangbild normalisiert haben und der Fuß gerade bis leicht nach außen gedreht abrollen.
Ursachen des Innengangs
In den meisten Fällen ist der Innengang eine Folge von einem Senkfuß oder Knicksenkfuß, der im Normalfall nur über die Großzehe abrollen kann und dabei den Fuß nach außen dreht. Bei manchen Menschen,- überwiegend bei Mädchen, wird diesem, ebenfalls schädlichem Gangbild im Unterbewusstsein entgegen gesteuert, um die Großzehen zu entlasten. Man nennt dieses den psychomotorischen Innengang. Unsere Muskeln werden vom Gehirn angesteuert. Wird der Senkfuß nach innen gedreht, muss er über die Kleinzehen abrollen. Dabei kommt es zwangsläufig dazu, dass das Fersen- und Schienbein mit nach innen gedreht wird. Die Folge: Übermäßiger, einseitiger Verschleiß in den Knie- und Hüftgelenken.
Der Innengang kann aber auch andere, wachstumsbedingte oder angeborene Gründe haben, die unbedingt einen Besuch bei einem auf Kinderfüße und Beine spezialisierten Facharzt für Orthopädie oder Therapeuten erforderlich machen.
Therapie gegen den psychomotorischen Innengang
Eine individuelle Einlagentherapie führt zur Normalisierung des Gangbildes und stabilisierung der Fußmuskulatur. Diese Einlagentherapie wird wie folgt eingeleitet:
- Gut ausgeprägte Stützeinlagen nach Gipsabdruck (beim Knickfuß mit Fersenkorrektur)
- Augenscheinliche Gangbildkontrolle nach 3-6 Monaten
- Sofern das Gangbild und Abrollverfahren bis dahin nicht neutral ist, werden an den Einlagen mediale Stützstreifen angebracht. Diese sorgen dafür, dass der Innengang unbequem wird.
Nach wenigen Wochen programmiert sich die Muskelsteuerung dementsprechend um und das Kind geht normal. Mit Weichschaumeinlagen wird man hier keine Abhilfe schaffen können, dennoch gehören diese Billigeinlagen zu dem am meisten verordneten Einlagen in Deutschland!
Die Behandlung sollte ab dem 4. Lebensjahr erfolgen. Vorab ist zu klären, ob das Gangverhalten durch einen Senkfuß herbeigeführt wird. Die Verabreichung von speziell angefertigten Maßeinlagen mit einer Innengewölbekorrektur und einem an den Außenseiten der Einlagen unterklebten Abrollunterstützungskeil reicht aus, um das Gangbild in einem Zeitraum, der zwischen zwei Wochen und acht Monaten liegt, zu normalisieren. Selbstverständlich gehört auch die Fußgymnastik in diese Therapiemaßnahme.
Bei Kindern und Jugendlichen bleiben Eingewöhnungsprobleme in der Regel aus. Bei Erwachsenen kann es durch die Einlagentherapie vorkommen, dass Spannungsschmerzen vom Fuß aus bis über die Waden in den Hüften auftreten können.
Wichtig ist vor der Einlagenverordnung, dass vorher das Gangbild genau geprüft und festgehalten wird, damit der laterale Keil richtig positioniert werden kann.
Folgen vom untherapiertem Innengang: Das Gewölbe kann sich durch die Anspannung während des Abrollens dauerhaft in Richtung Hohlfuß verformen; Hüft- und Knieprobleme treten oft in oder nach der Pubertät auf
Kategorie:- Orthopädie und Unfallchirurgie
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