Inselrhein

Inselrhein

Die Rheinauen sind eine Reihe von Rheininseln zwischen Mainz und Bingen, die an dieser Stelle Auen genannt werden. Zusammen mit den angrenzenden Leitwerken, Stillgewässern und unbefestigten Uferstreifen mit ihren Auenwäldern bilden sie eine Kette von Naturschutzgebieten. Die Region wird auch Inselrhein genannt. Dieser Abschnitt des Rheins gehört noch zum so genannten Oberrhein.

Die Stillgewässer dienen vielen Wasservögeln wie Schellenten, Reiherenten und Gänsesägern zum Überwintern. Für Haubentaucher, Kormorane, Graureiher und Graugänse sind sie ganzjähriger Lebensraum. Auch für zahlreiche Watvögel bieten die Feuchtwiesen und Sandbänke Rastmöglichkeiten auf ihrem Zug. Seit einigen Jahren gibt es an mehreren Stellen auch wieder Weißstörche.

Der Auwald zählt zu den artenreichsten Gebieten in Europa. Die Weichholzaue in Ufernähe ist regelmäßiges Überschwemmungsgebiet und geprägt durch Weiden und Pappeln. Die Hartholzaue - weiter im Inneren - weist Eschen, Ulmen und Stieleichen auf. Sie ist Lebensraum von zahlreichen Vögeln wie Pirol, Nachtigall und Schwarzmilan.

Inhaltsverzeichnis

Ramsar-Gebiete (Europareservate)

Mariannenaue

Die Insel ist von Leitwerken umgeben, die naturnahe Stillgewässer bilden. Sie ist der größte Gänserastplatz im Inselrheingebiet. Vor allem an der Westspitze sind während des Vogelzugs zahlreiche Meerenten zu beobachten. Im rheinland-pfälzischen Uferstreifen findet man auch Eisenten. Mit etwas Glück kann man auch den am Himmel kreisenden Fischadler und den bedrohten Mittelspecht antreffen. Häufiger sieht man Pirol und Grauschnäpper. Siehe auch: Mariannenaue

Fulderaue - Illmenaue

Storchenpaar auf Sandbank zwischen Ilmenaue und Fulderaue

Die Gesamtgröße des Schutzgebiets beträgt 341 ha. In den Stillwasserbereichen findet man im Winter zahlreiche Schell-, Eider-, Reiher- und Tafelenten, die hier überwintern. Kormoran, Haubentaucher, Zwergtaucher und Gänsesäger gehen auch im Hauptstrom auf Fischjagd.

Rüdesheimer Aue

In den Auenwäldern der Insel brüten im Frühjahr zahlreiche Kormorane und Graureiher. Ganz oben in den Wipfeln bauen die Kormorane ihre Nester, die der Graureiher liegen in den tieferen Ebenen.

Naturschutzgebiete

Rettbergsaue und Mombacher Rheinufer

Neben Graureihern und den im Laufe der letzten Jahre eingeschleppten Halsbandsittichen brüten hier mehrere Schwarzmilane. Die hohen Bäume der Insel bieten im Herbst beim Vogelzug bis zu 200 Exemplaren dieser Vögel Schlafplatz. Siehe auch: Rettbergsaue

Königsklinger Aue - Haderaue

Rheinarm zwischen Mariannenaue und Alte Sandlache
Aussichtsturm Königsklinger Aue (Privatbesitz)

Die Gesamtgröße dieses Schutzgebietes liegt bei 165 ha. Das Gebiet wurde wegen seiner ausgedehnten Weichholzauwälder als Schutzgebiet gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Gebiet) der Europäischen Kommission vorgeschlagen.

Alte Sandlache

Der 3 km lange Altrheinarm ist außer bei Überflutung ein stehendes Gewässer. Typische Vögel des Auwaldes sind hier zu sehen: Pirol, Nachtigall, Klein-, Mittel- und Buntspecht.

Winkler Aue

Die nur 6 ha große Insel ist wichtiger Rastplatz für zahlreiche Durchzügler und Wintergäste. Fast alle im Europareservat rastenden Wasser- und Watvögel lassen sich hier beobachten. Neben Nachtigall und Gelbspötter beherbergt sie die Hauptbrutkolonie verschiedener einheimischer Gänse, unter anderem von Graugänsen.

Siehe auch

Weblinks


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